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Zentaurengelichter

Zentaurengelichter

Titel: Zentaurengelichter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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»Wohin jetzt, o furchtloser Detektiv?«
    »Ich dachte daran, zuerst zum Rathaus zu fahren, aber Dojango hat meine Meinung geändert. Ich möchte dem Burschen nicht noch mal begegnen, wenn ich es verhindern kann.«
    »Deine Vorsicht ist ratsam, wenn auch etwas ungewohnt. Halt Ausschau nach einem Laden, in dem man vernünftig essen kann.«
    »Hü!« rief ich den Pferden zu. »Und haltet die Augen nach einer Weide offen, auf der Morpheus grasen kann.«
     
    Ich verstehe es nicht. Wir gingen in die Kirche, und es war nichts los. Nach allem, was ich weiß, ist für die Orthodoxen jeder Tag ein Tag der heiligen Pflichten.
    Ein vielleicht zwanzigjähriger Priester mit einem Gesicht, das noch nicht rasiert werden mußte, fragte uns: »Womit kann ich den Herren dienen?« Er war ganz durcheinander. Wir hatten kaum zehn Schritte durch die Tür getan und uns schon als Heiden enttarnt. Irgendeine Kniebeuge hatten wir vergessen.
    Ich hatte beschlossen, der Kirche gegenüber mit offenen Karten zu spielen … natürlich, ohne alles preiszugeben. Ich erklärte dem Priester, daß ich versuchte, die ehemalige Kayean Kronk aus seiner Gemeinde aufzutreiben, da in TunFaire ein sehr großes Erbe auf sie warten würde. »Ich dachte mir, daß jemand, der hier arbeitet, oder vielleicht Ihre Akten mir helfen könnten, sie zu finden. Können wir mit Ihrem Chef sprechen?«
    Er zuckte, bevor er sagte: »Ich werde ihm mitteilen, daß Sie da sind und warum. Ich werde fragen, ob er Sie empfängt.«
    Morpheus wartete kaum, bis der Junge außer Hörweite war. »Wenn du mit diesen Leuten auskommen willst, solltest du wenigstens versuchen, ihren Jargon zu imitieren.«
    »Wie macht man das, wenn man nicht den leisesten Schimmer hat, wie es geht?«
    »Hast du nicht gesagt, du wärst mit dem Mädchen zum Gottesdienst hierhergekommen?«
    »Ich bin nicht religiös. Meistens habe ich geschlafen. Anscheinend haben es die Venageti bei ihrer Invasion nicht bis hierher geschafft.«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Sieh dir das Gold und Silber an. Es gibt nicht viele Orthodoxe unter den Venageti. Sie hätten den Laden leergeräumt und den Plunder mit dem ersten Kurierboot weggeschickt.«
    Eilig kam der Priester zurück. »Sair Lojda widmet Euch fünf Minuten, Euren Fall vorzutragen.« Als wir ihm folgten, fügte er hinzu: »Der Sair ist es gewohnt, mit Ungläubigen umzugehen, aber auch von ihnen erwartet er die Ehrerbietung und Achtung, die seinem Rang gebührt.«
    »Ich werde ihm bestimmt nicht auf die Schulter klopfen und ihn fragen, ob er ein Bier will«, erwiderte ich.
     
    Der Sair war der erste, der mich nach meinen Papieren fragte. Ich trug meinen Fall vor, während er sie durchsah. Er gab uns nicht mal die versprochenen fünf Minuten. Er unterbrach mich. »Sie sollten mit Pater Rhyne sprechen. Er war Beichtvater und spiritueller Ratgeber der Familie Kronk. Mike, bring die Herren zu Pater Rhyne.«
    »Was grinst du so?« fragte ich Morpheus, als wir den Mann hinter uns gelassen hatten.
    »Wann hast du zum letzten Mal erlebt, daß ein Priester weniger als drei Stunden braucht, um dir einen schönen Tag zu wünschen?«
    »Oh.«
    »Er war ein dröger, kleiner Pillermann, oder?«
    »Achte auf deine Worte, Morpheus.«
    Er hatte recht. Das Gesicht des Sair erinnerte mich an einen Pfirsich, der sechs Monate in der Wüste gelegen hatte.
    Auch Pater Rhyne war einigermaßen bemerkenswert. Er war etwa einsfünfzig groß und fast genauso breit, kahl wie das Ei eines Bussards, hatte aber von den Ohren abwärts genug Haare, um damit fünfzig verwaiste Schädel zu bewalden. Er war nackt bis zu den Hüften und schien Turnübungen zu machen. Noch nie hatte ich jemanden mit so dichter Behaarung auf Brust und Wangen gesehen.
    »Zwei Minuten noch, Männer«, sagte er. Er machte weiter und schwitzte schrecklich.
    »Gut, gib mir ein Handtuch, Mike. Will ein paar Pfunde loswerden«, erklärte er uns. »Was kann ich für Sie tun?«
    Noch einmal trug ich mein Liedchen vor, vollständig mit allen Refrains. Ich fragte mich, ob mir wohl das Bier ausgehen würde, bevor ich Kayeans Fährte fand.
    Er dachte eine Minute nach, dann sagte er: »Mike, würdest du den Herren ein paar Erfrischungen holen? Mir genügt ein Bier.«
    »Mir auch«, flötete ich.
    »Ah. Ein weiterer Genießer. Ein Mann nach meinem Geschmack.«
    Morpheus murmelte, daß Brauen eine unverantwortliche Verschwendung von Getreide sei, aus dem man hochwertiges Brot backen könne, das Tausenden die Ernährung sicherte.
    Pater

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