Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition)
Sie ließ ihre Hand über seinen Körper wandern.
Nettes Ablenkungsmanöver, aber Mark verlor sein Ziel nicht aus den Augen. »Das steht als nächster Punkt auf dem Programm, aber erst wird geredet.«
Laura atmete tief durch. »Also gut, dann beginnen wir mit deinem Ton. Hast du eigentlich eine Ahnung, wie es wirkt, wenn du deine Augenbraue hochziehst und dabei ›also‹ sagst? Und das nervt nicht nur mich. Auch Alex würde dir dann am liebsten gegen das Schienbein treten. Eigentlich eine gute Idee, es muss ja nicht unbedingt das Schienbein sein.«
Ein kurzer Blick zeigte ihm, woran sie dachte. Das Gespräch nahm eine Wendung, die ihm überhaupt nicht gefiel. »Hey, Sekunde, darum ging es nicht.«
»Und ob. Jetzt halt den Mund. Du wolltest, dass ich rede, dann hör auch zu, Captain.«
»Hast du schon mal überlegt, selbst Offizier zu werden?«
Laura gab einen Laut von sich, der wie ein Knurren klang, und warf sich auf ihn. Er unterdrückte ein Stöhnen, als sein Rücken schmerzhaft protestierte.
»Ich sagte, du sollst den Mund halten.« Allmählich war er gespannt, worauf sie hinauswollte, schwieg aber sicherheitshalber. Sie betrachtete ihn argwöhnisch und nickte schließlich. »Na also, es geht doch. Ich habe keine Ahnung, wie wir damit umgehen, dass du Tausende Kilometer von mir entfernt wohnst. Schließlich kann ich mit Rami nicht mitten im Schuljahr umziehen. Und wenn ich ehrlich bin, möchte ich auch gar nicht in Virginia leben. Natürlich gefällt es mir nicht, wenn du dich in Gefahr begibst. Ein Fernsehmechaniker oder ein Tischler wäre mir lieber, aber nein, ich muss mich ja ausgerechnet in einen SEAL verlieben. Irgendwie bekommen wir es hin, und du passt gefälligst auf, dass dir nichts geschieht. Ist das klar?«
»Aye, Ma’am.« Sie kuschelte ihren Kopf an seine Brust. Einen Moment lang schwieg er und lauschte ihrem Atem. Dann strich er ihr sanft über das Haar. »Du hast dich verliebt?«, fragte er leise.
Sie hob den Kopf, sah ihm in die Augen und lächelte. Er lächelte zurück. Sie knuffte ihn sanft. »Du bist dran.«
»Bist du sicher, dass du mit meinem Beruf leben kannst?«
»Ja, bin ich, auch wenn es nicht leicht ist. Ohne ihn wärst du nicht der Mann, der du bist. Aber glaub ja nicht, dass du zu Hause mit deinem Befehlston und deiner undurchdringlichen Miene durchkommst. Da gelten andere Regeln. Ich liebe dich, Mark, Mac oder Captain.«
Er rollte sich mit ihr herum. Zu Hause – das klang unglaublich verlockend in seinen Ohren. »Mark reicht.«
Er spürte ihre Anspannung und küsste sie flüchtig und sanft auf den Mund. »Ich glaube, ich habe mich schon bei unserer ersten Begegnung in dich verliebt.«
Sie sah ihm forschend in die Augen. »Ehrlich?«
Er nickte. »Ein Leben ohne dich und die Kinder kann ich mir nicht mehr vorstellen. Ich werde alles tun, um immer zu euch zurückzukehren.« Er küsste sie zart auf den Hals. Sie schloss die Augen. »Was ist«, murmelte er, »willst du noch weiterreden?«
»Später.«
»Später was?«
»Reden. Später reden.«
Er lachte. »Dein Wunsch ist mir Befehl.«
29
Der strahlendblaue Himmel passte zu Marks Stimmung. Er wusste nicht, ob es an Docs Tabletten oder der Nacht mit Laura lag, aber er fühlte sich so gut und erholt wie lange nicht mehr. Zudem würden sie jetzt endlich Satellitenaufnahmen bekommen. Eine, höchstens zwei Stunden zusammen mit dem Team am Notebook, dann würde er mit Laura die letzten Sachen ihres Exmannes durchgehen.
Er parkte den Audi neben einem der Daimler und ging eilig auf das Haus zu, kam aber nicht dazu, die Tür zu öffnen, denn Jake erschien auf der Schwelle. Er musterte ihn spöttisch. »Muss Liebe schön sein.«
Mark verdrehte die Augen und wollte wortlos an ihm vorbeigehen, doch Jake versperrte ihm den Weg. »Vergiss es, du wirst woanders gebraucht.«
»Hier draußen? Damit du mir deine dämlichen Sprüche um die Ohren hauen kannst?«
»Ich habe versucht, dich anzurufen, aber es war besetzt. Laura?«
Verlegen wich Mark dem Blick seines Freundes aus. »Was war denn los?«
»Tannhäuser hat Sven und Dirk zu sich zitiert. In einer halben Stunde. Sieht so aus, als ob ihr Boss herausgefunden hat, was wir treiben.«
»Verdammt.«
»Eben. Was willst du tun?«
»Wenn wir ohne die Unterstützung des LKA vorgehen, wird es eng. Die beiden würden auf jeden Fall weitermachen, aber schön wäre das nicht. Für keinen von uns.« Nachdenklich spielte er mit seinem Autoschlüssel. »Tannhäuser hat Sven bereits
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