Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition)
ist daran so schwer zu verstehen, Mark?«
»Deine Sorge ist rührend, Daniel, aber mir geht’s gut, und ich rate dir dringend, an deinem Ton zu arbeiten, Lieutenant.«
»Ich denke darüber nach, sobald ich mir deinen Rücken angesehen habe, Captain.«
»Anscheinend hast du ein ernsthaftes Problem mit den Ohren. Ich sagte, mir geht es gut. Wir müssen uns die Daten auf dem Stick ansehen.«
Mit einem Satz war Dirk bei ihm und riss ihm den Datenträger aus der Hand. »Das übernehmen wir. Du legst dich hin. Sofort!«
Gegen die Übermacht hatte er keine Chance. Fluchend wandte er sich der Treppe zu, die wie ein unüberwindbares Hindernis vor ihm lag. Aber um Hilfe zu bitten kam nicht infrage. Irgendwie schaffte er es, auf das Geländer gestützt, bis ans obere Ende und schlug die Tür des Gästezimmers hinter sich zu. Dann verließen ihn die Kräfte. Er fiel auf das Bett.
Nur Daniels Anwesenheit hielt Dirk davon ab, laut auszusprechen, was er von Marks Verhalten hielt. Manchmal war seine Sturheit unerträglich.
»Los, Doc, dein Einsatz, oder wartest du auf eine schriftliche Einladung?«, brach Jake schließlich das Schweigen.
Zweifelnd neigte Daniel den Kopf zur Seite. »Ich weiß nicht. Hast du nicht irgendwelche Terroristen, die ich erschießen kann?«
Jake deutete wortlos mit dem Kopf Richtung Treppe.
»Irgendwelche Häuser, die ich in die Luft jagen könnte?«, bot Daniel hoffnungsvoll an.
Jakes Mundwinkel zuckten, als er erneut mit dem Kopf auf die Treppe wies.
Seufzend griff Daniel zu seinem Rucksack. »Also gut, wenn ich es nicht überlebe, sagt meinen Eltern … Shit, wieso habe ich keine Praxis in Kalifornien eröffnet?«
Nach einer guten Viertelstunde kam Daniel wieder herunter, fuhr sich müde mit der Hand über die Stirn und grinste schief. »Dafür habe ich eine Auszeichnung verdient.«
»Hat er noch was gesagt?«
»Nein, dazu hat es nicht mehr gereicht, er war fast bewusstlos. Aber sein eisiger Blick funktionierte noch, bei dem hätte ich mir unsere Winterausrüstung gewünscht.«
»Wie geht es ihm?«
»Geht so. Eine Naht war aufgegangen und das T-Shirt durchgeblutet, wenigstens musste ich nicht nähen, klammern reichte. Aber ich möchte nicht wissen, was er für Schmerzen hatte. Trotzdem musste ich ihn fast mit Gewalt zu einem leichten Schmerzmittel überreden. Er schläft, und morgen müsste es ihm besser gehen. Aber irgendwie musst du ihm klarmachen, dass er sich noch schonen muss. Viel Spaß dabei.« Daniel schüttelte missbilligend den Kopf, dann lächelte er. »Wie viele Leute hat er ausgeschaltet? Drei?«
»Mich hätte er auch erwischt. Mach vier draus.« Svens Miene zeigte seine Verwunderung. »Ich glaube es nicht. Er war genauso schnell wie immer, als ob nichts gewesen wäre.«
»Tja, auch wenn er manchmal nervt, ist er eben ein SEAL«, erklärte Daniel augenzwinkernd und lachte, als Sven die Augen verdrehte.
Laura schmetterte die Tür ihres Volvos ins Schloss, obwohl sie wusste, dass jede ihrer Bewegungen von Tom beobachtet wurde. Wütend stapfte sie zu dem Mercedes, als sie den Amerikaner im Schein der Garagenlampe grinsen sah.
»Ich finde das überhaupt nicht witzig«, fauchte sie.
»Das hast du in der letzten Stunde mehr als deutlich gemacht, ich hab’s kapiert. Ehe du nun auf mich losgehst: Mir tun nur die anderen leid.« Lächelnd deutete er auf Dirks Haus, und ein weiteres Mal verstand Laura, warum Rami so begeistert von ihm war. Die ebenmäßigen Züge, die schwarzen, langen Haare, die blauen Augen: Der Mann sah verboten gut aus.
Hinter dem Küchenfenster erkannte Laura die Silhouetten von Alex und Sven, die sich gut gelaunt unterhielten. »Ich bringe sie um.«
»Komm schon, Laura, vergiss nicht, unter welchem Druck sie stehen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie dich absichtlich vergessen haben.«
»Druck?«
Tom betrachtete Sven, der sich lachend gegen den Kühlschrank lehnte. »Nun ja, sie sollten sich Gardinen zulegen.«
Die trockene Feststellung brachte Laura zum Schmunzeln. »Ich verspreche dir, sie leben zu lassen. Kommst du mit rein?«
»Nein, ich warte, bis du drinnen bist, und fahre dann zum Team. Und du bist ganz sicher, dass niemand die Adresse von Em kennt?«
»Und du bist ganz sicher, dass uns niemand gefolgt ist?«, äffte sie ihn nach. »Wir reden über die Sicherheit meiner Kinder, vergiss das nicht. Niemand aus meiner Familie oder von meinen Bekannten kennt Ems Namen oder Adresse, nur die Todeskandidaten in dem Haus da, und die stellst du
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