Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition)
zusammenhängt?«
»Ich habe einen Verdacht, aber noch nichts Konkretes. Was ist mit der Jacht?«, wechselte er das Thema.
»Gehört ihm und heißt wie sein Hund. Was bedeutet das?«
»Dass ich zu Sven und Dirk fahre und den Background von deinem Onkel checke. Danach reden wir und die letzten Kartons haben sich erledigt.«
»Gut.« Laura atmete noch einmal tief durch und hatte sich dann wieder gefasst. »Ich könnte Hilfe dabei gebrauchen, den ganzen Kram endgültig zu entsorgen. Im Kofferraum des Mercedes wäre genug Platz, und wenn ich sowieso Tom am Hals habe, dann könnten wir das doch gleich erledigen. Und dann will ich in die Ostseeklinik. Ich muss etwas tun, sonst werde ich wahnsinnig.« Verlegen sah sie Tom an. »Das war nicht böse gemeint, ich wollte nur … Ich meine, ich bin dir unheimlich dankbar, dafür dass du heute Morgen da warst, aber irgendwie ist das alles …« Verlegen wich sie Toms Blick aus und zupfte am Ärmel ihres Pullis.
»Kein Problem, ich verstehe dich und helfe dir gerne. Ansonsten mache ich mich wieder unsichtbar. Keine Angst, du wirst überhaupt nicht merken, dass ich da bin.«
Die ruhige und herzliche Art des SEALs verfehlte ihre Wirkung nicht. Laura wirkte zunehmend entspannter, schüttelte dann aber wieder energisch den Kopf. »Das musst du nicht. Ich weiß, wie das aussieht. Aber ein Punkt passt nicht: Mein Onkel würde nie zulassen, dass mir oder den Kindern etwas passiert. Das kann und will ich nicht glauben. Darum verstehe ich nicht, warum er mich nun anscheinend weghaben will und vorher …«
Mark dachte an Svens Überlegungen, der von zwei verschiedenen Tätern bei den Anschlägen auf Laura ausging. »Auch das werden wir herausfinden. Aber bis dahin sind dein Onkel und ich uns sogar einig. Deine Sicherheit steht an oberster Stelle, da werde ich kein Risiko eingehen, weder in Bezug auf dich noch auf die Kinder.«
31
Mark hörte die hitzige Diskussion zwischen Sven und Dirk bis auf den Flur. Trotz ihrer engen Freundschaft gerieten sie sich regelmäßig in die Haare, wobei der Ärger genauso schnell verrauchte, wie er aufflammte. Da er Svens Wutausbrüche kannte, wunderte es ihn nicht, dass Dirk es nicht immer gelang, ruhig zu bleiben.
Leise öffnete er die Bürotür und stellte amüsiert fest, dass die beiden sich dermaßen gereizt anstarrten, dass sie ihn nicht bemerkten.
»Ausgerechnet du willst mir etwas von einem Zufall erzählen?« Dirks Tonfall war durch und durch spöttisch. Er lehnte sich zurück, bis sein Stuhl nur noch auf zwei Beinen stand, und hielt dem wütenden Blick seines Freundes stand.
»Du hast nicht mehr als eine an den Haaren herbeigezogene Vermutung. Was soll ich damit anfangen?«
»Das ist mehr, als du bisher zustande gebracht hast.«
Damit hatte Dirk einen empfindlichen Treffer gelandet. Aufgebracht sprang Sven auf, hatte die Hände zu Fäusten geballt.
Dirk ließ den Stuhl zurückkippen und verschränkte die Arme spöttisch vor der Brust. »Beeindruckend. Möchtest du Nachhilfe in Karate, oder was soll das?« Er bemerkte Mark und grinste ihm flüchtig zu.
»Du machst mich wahnsinnig.«
»Weil du weißt, dass ich recht habe. Ich kann auch nichts dafür, dass alles auf jemanden mit schneeweißer Weste und tollem Namen hindeutet. Jetzt gib endlich zu, dass mein Verdacht richtig sein könnte. Das ist der einzige Name, der bei dir und bei mir auftaucht. Mir ist egal, wie unwahrscheinlich es ist, das kann kein Zufall sein. Denk lieber nach, wie das zusammenpasst.«
Mark pfiff überrascht durch die Zähne. Damit hatte er nicht gerechnet. »Geht es um Ehlersleben? Dazu hätte ich auch was zu sagen.«
Sven ließ sich auf seinen Schreibtischstuhl fallen. »Du auch noch.« Dirk wollte etwas sagen, doch Sven schnitt ihm das Wort ab. »Schon gut, schon gut. Das kann dann wirklich kaum ein Zufall sein. Ich geb’s ja zu.«
»Kein Problem.« Dirk begann wieder mit dem Stuhl zu kippeln. »Verrat mir lieber, wie das passt. Kranz, Ehlersleben,
VirTech
, dazu noch der Verfassungsschutz, der Killer und diese beiden Experten aus dem Einkaufszentrum. Selbst wenn wir davon ausgehen, dass uns die Daten von Kranz zugespielt worden sind, weil er einen Deal abschließen wollte, macht das alles keinen Sinn.«
Nachdenklich starrte Sven auf die Neonröhren an der Decke. »Doch, eine gewisse Struktur zeichnet sich ab. Aber erst mal will ich wissen, warum Mark mit demselben Namen auftaucht.«
»Weil Ehlersleben nicht nur Lauras Onkel ist, wie ihr vermutlich
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