Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition)
auftauchte.
Mark riss die Tür auf und überbrückte die Entfernung zu Dirks BMW mit wenigen Schritten. Reimers fuhr erschrocken herum, wich zurück und stieß dabei gegen Dirks Wagen.
»Haben Sie mich nicht verstanden? Ich sagte, Sie sollen mir nicht zu nahe kommen«, fuhr Mark ihn an.
»Er hat Mark oder Sven gesucht«, erklärte Alex.
»Dann hat er uns ja gefunden. Nimm Tim und geh zum Spielplatz. Wir müssen in Ruhe miteinander reden«, befahl Dirk. Aufatmend sah Mark, dass Alex, ohne nachzufragen oder zu zögern, ausnahmsweise tat, was ihr Mann verlangte. Andererseits war die Spannung zwischen ihnen auch unübersehbar. Reimers verfolgte ebenfalls, wie Alex mit dem Kind zwischen den Häusern auf einen Sandweg einbog. »Wollen wir hier draußen reden? Meinetwegen. Und dass wir miteinander reden müssen, hatte ich Ihnen gesagt. Was haben Sie daran nicht verstanden?«
Während Mark noch überlegte, wie er mit der unerwarteten Begegnung umgehen sollte, bog Svens BMW in die Straße ein und hielt mit quietschenden Reifen neben ihnen.
Der LKA-Beamte sprang aus dem Wagen raus und betrachtete sie irritiert. »Was macht Stephan hier? Wieso weiß er, wo Dirk wohnt …? Oh, verdammt.« Er ging zur Beifahrerseite des BMWs und tastete den Wagenboden ab. Mit einem schwarzen Kasten in der Hand ging er auf Reimers los. »Du Mistkerl.«
Der Anflug eines Grinsens zeigte sich bei Reimers. »Notwehr, wenn keiner mit mir redet. Es war ein wirklich netter Trick von euch, dass euer Vorgesetzter eure Adressen mit der Anschrift des Polizeipräsidiums ersetzen lassen hat. Aber jetzt ist Schluss mit den Spielchen. Im Präsidium kannst du dich hinter deinem Vorgesetzten verstecken, hier nicht. Seid doch froh, dass ich nicht mit einem Großaufgebot der Polizei aufgetaucht bin.« Er kniff die Augen drohend zusammen. »Aber deine Adresse kenne ich ja sowieso, das kann ich gerne nachholen.«
»Das wird dir schwerfallen, wenn du tot bist«, konterte Sven kalt.
Reimers hob beschwichtigend die Hände. »Nun reg dich ab. Was hätte ich denn tun sollen? Irgendwie musste ich an dich und deine merkwürdigen Freunde rankommen und herausbekommen, wo ihr euch herumtreibt. Willst du ernsthaft abstreiten, dass es Zeit ist, miteinander zu reden?«
»Merkwürdige Freunde?«, fragte Dirk und schüttelte den Kopf. »Könnten wir das Gespräch vielleicht drinnen fortsetzen? Bei den Nachbarn sind schon die Gardinen in Bewegung. Aber ehe Sie mein Haus betreten, geben Sie mir Ihre Waffe.«
Reimers zögerte kurz, händigte ihm dann aber seine Dienstwaffe aus.
»Hinsetzen«, befahl Mark und zeigte auf einen der Stühle in der Essecke.
Erst als Dirk drohend auf ihn zutrat, gehorchte Reimers. Nur in seinen Augen zeigte sich Wut, die er sofort wieder unter Kontrolle hatte. Unheilvolles Schweigen breitete sich aus, während sie mit undurchdringlichen Mienen auf den Verfassungsschützer herabblickten.
Ohne Vorwarnung sprang Reimers auf und wich an die Wand zurück. »Es reicht. Ich kenne diese Spielchen genauso gut wie Sie. Schluss damit. Die bringen uns nicht weiter, und ich will endlich Antworten haben. Deshalb bin ich hier.«
»Ich denke nicht, dass Sie in der Position sind, Forderungen zu stellen.«
»Und? Was wollen Sie jetzt machen? Mich erschießen?«
Mark sah Reimers ausdruckslos an, und seine Rechnung ging auf, dem Verfassungsschützer verging das spöttische Grinsen. »Das wäre allerdings der Beweis, dass wir tatsächlich auf unterschiedlichen Seiten stehen.«
Sven schnaubte aufgebracht. »Wofür hältst du uns eigentlich? Und wieso weißt du über Mark und seine Leute so gut Bescheid? Hast du Zugriff auf die Personalakten der SEALs?«
Reimers reagierte verblüfft. »Personalakten? Wie sollte ich denn daran kommen? Ich kenne die Namen der beiden Teamchefs und weiß, dass sie zu einem Spezialteam der SEALs gehören und was sie letztes Jahr in Hamburg getan haben. Mehr nicht.«
Mark hob fragend eine Augenbraue. »Sven?«
»Kann sein, dass er die Wahrheit sagt, sicher bin ich mir nicht. Was willst du von uns, Stephan?«
»Das habe ich doch schon gesagt. Ich will immer noch wissen, was hier läuft. Insbesondere, ob ihr heute auf Poel gewesen seid.«
Respekt keimte in Mark auf. Reimers ließ sich weder einschüchtern noch ablenken, sondern verfolgte beherrscht und zielstrebig seinen Weg. Aber so kamen sie nicht weiter. »Ich sagte Ihnen bereits, dass Sie nicht in der Position sind, Forderungen zu stellen.«
»Arroganz gehört wohl bei Ihnen
Weitere Kostenlose Bücher