Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition)

Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition)

Titel: Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
Vom Netzwerk:
aber Wolf blieb ernst. »Darum geht es mir nicht, Andi. Ich würde mich auch sofort freiwillig melden, aber ich will nicht, dass du hinterher dafür aufgehängt wirst.«
    »Wird er nicht«, versprach Mark, aber Andi war nicht sicher, ob der Amerikaner das Versprechen halten konnte. Dennoch war er bereit, das Risiko einzugehen.

33
    Mark hasste das Warten auf den endgültigen Beginn eines Einsatzes, und dieses Mal noch mehr als sonst. Die Tatsache, dass er rein körperlich nicht in der Lage war, ganz vorne mitzumischen, nagte an ihm. Ihr Plan war trotz der kurzen Vorbereitungszeit verdammt gut und erfolgversprechend. Leider bestand seine einzige Aufgabe darin, für eine gewisse Absicherung zu sorgen. Als er widersprochen hatte, war das überhaupt nicht gut bei den anderen angekommen. Irgendwann später würde er vielleicht über ihre Drohungen lachen können, jetzt allerdings noch nicht. Es wäre ihm lieber gewesen, wenn Dirk und Sven sich ganz aus dem Einsatz herausgehalten hätten, aber da sie auch mit Andis Team immer noch sehr wenige Männer waren, konnten sie es sich nicht leisten, auf die Unterstützung der beiden zu verzichten. Und Dirks Miene, als ihm klar wurde, dass Daniel vorhatte, den Anhänger des Lkws in die Luft zu jagen, den Dirk steuern würde, hatte für allgemeine Heiterkeit gesorgt. Noch gut zwanzig Minuten, dann ging es los. Irgendwie musste er die Zeit bis dahin überstehen.
    Leise Geräusche. Jemand näherte sich seiner Position und gab sich dabei viel Mühe, das zu verbergen. Innerlich fluchend schmiegte Mark sich enger an den Waldboden, der nach dem tagelangen Regen immer noch nass und schlammig und trotz der Isolierfolie unangenehm kalt war. Die Tarnkleidung und das zusätzliche Netz mussten ihn eigentlich ausreichend verbergen. Eigentlich. Nichts schützte einen Scharfschützen, wenn ein Gegner zufällig über ihn stolperte. Er klickte zweimal auf das Mikrofon seines Headsets, um Pat zu warnen, der zwanzig Meter von ihm entfernt lag.
    Wenige Meter vom Haupttor entfernt war das der ideale Standort, um einen Großteil des Geländes zu überblicken und bei Bedarf eine Bedrohung mit einigen gezielten Schüssen aus der Welt zu schaffen. Später würde Pat jedoch seine Position aufgeben und die anderen unterstützen. Mark biss die Zähne fest zusammen, aber er war ehrlich genug, einzusehen, dass dies die einzige Möglichkeit war. Der Zwei-Kilometer-Marsch durch den Wald mit den Bewegungsmeldern und Stolperdrähten und das Liegen auf dem Boden bekamen seiner Verletzung nicht besonders gut. Und ehe er einen der anderen in Gefahr brachte, übernahm er eben die ungeliebte Aufgabe des Scharfschützen.
    Wer immer sich ihm von hinten näherte, war jetzt stehen geblieben. Umdrehen konnte Mark sich nicht, die Gefahr, seine Tarnung durch die geringste Bewegung zu verlieren, war immens. So vorsichtig wie möglich tastete er nach seinem Kampfmesser. Wenn es zu einer Auseinandersetzung kam, hatte er so vielleicht die Chance, diese geräuschlos für sich zu entscheiden.
    Die Schritte kamen näher, und endlich erschien der Mann in seinem Sichtfeld. Mark fluchte. Stephan Reimers. Es hätte ihm klar sein müssen, dass der Verfassungsschützer nicht so leicht aufgab. Vermutlich hatte Reimers ebenso wie sie darauf spekuliert, dass in den Mittagsstunden die Aufmerksamkeit am niedrigsten war. Reimers bückte sich und warf wenige Augenblicke später mit einem Fluch einen Bewegungsmelder in das Gebüsch, wobei er Pat nur um Zentimeter verfehlte.
    Damit war Reimers’ Anwesenheit spätestens jetzt aufgeflogen. Wenn er nun floh und die Verbrecher das Waldstück durchkämmten, bekamen Mark und Pat ein Problem. Kurz sah es aus, als ob Reimers den Rückzug antreten wollte, dann ging er entschlossen auf das Haupttor zu.
    Ein Motorengeräusch erklang, und ein japanischer Geländewagen fuhr durch das Tor und hielt direkt vor Reimers. Zwei Männer, die jedes Klischee eines Türstehers erfüllten, stiegen aus und bauten sich vor Reimers auf.
    Mark verstand nur einzelne Worte, aber er musste zugeben, dass Reimers verdammt gut war. Die verängstigte Miene war genauso überzeugend wie die unsicher hervorgebrachte Erklärung vom liegengebliebenen Wagen und nicht funktionierenden Handy. Wortreich entschuldigte er sich für sein unbefugtes Eindringen in Privatgelände.
    Langsam stieß Mark den angehaltenen Atem aus. Es sah aus, als ob Reimers mit seinem oscarreifen Schauspiel durchkam – und das war auch besser für ihn. Mark konnte

Weitere Kostenlose Bücher