Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition)
das hier werden?«
»Das hängt von euch ab. Wer hat das Sagen?«
»Im Moment ich, der Major hat sich mit einer Erkältung ins Bett verzogen.«
Die Antwort schien Mark zu gefallen. »Sehr gut, darauf hatte ich gehofft.«
Anscheinend war die Arbeitseinstellung seines Vorgesetzten bis zu den Amerikanern durchgedrungen. Eigentlich nicht erstaunlich, bei ihrer gemeinsamen Übung vor einigen Wochen in Florida war das auch kaum zu übersehen gewesen.
»Verrätst du mir, warum Wolf und Matz dort wie festgewachsen stehen?«
Der Anflug eines Grinsens zeigte sich auf dem Gesicht des SEALs. »Vermutlich sind sie ein wenig nervös, weil unsere Laservisiere ein nettes Muster auf ihre Oberkörper zeichnen.«
Allmählich reichte es Andi, zumal Mike bei Marks Erklärung instinktiv zurückgewichen war und sein Messer in einer eindeutigen Position hielt. »Langsam werde ich auch ein wenig nervös. Mike, lass den Mist und steck das Messer weg. Also gut, Mark, ich fasse dann mal zusammen. Ihr wusstet, wo ihr uns findet, und habt euch da drüben hinter den Felsen positioniert. Netter Empfang oder meinetwegen auch Hinterhalt. Und jetzt? Heißen Kaffee habt ihr nicht zufällig dabei? Oder wollt ihr es jetzt wirklich auf eine Konfrontation ankommen lassen?«
»Nein, natürlich nicht. Ich möchte nur, dass offiziell und formell feststeht, dass wir in der Lage wären, uns eure komplette Ausrüstung auszuleihen, ohne dass du es verhindern könntest.«
Verwirrt blinzelte Andi. »Warum? Wenn du unsere Hilfe brauchst, kannst du einfach fragen oder es sogar anweisen. Wo ist dein Problem?«
Marks Lächeln war ungewöhnlich gezwungen. »Mein Problem fängt schon damit an, dass euer Grundgesetz Einsätze auf deutschem Boden verbietet. Ich weiß, dass das über die NATO-Mandate trotzdem möglich wäre, aber dieser Fall liegt anders.«
Während Marks Erklärung hatte Andi zunehmend Mühe, sich seine Bestürzung nicht anmerken zu lassen. Er hätte nie gedacht, dass sich Svens Fall derart entwickeln würde, aber die Schlussfolgerungen für das weitere Vorgehen lagen auf der Hand. »Du setzt darauf, mit einem Angriff von zwei Seiten und genügend Männern sofort die Kontrolle zu übernehmen. Das könnte klappen. Aber dafür brauchst du nicht nur unsere Boote und unsere Kletterausrüstung, sondern auch uns.«
»Das stimmt, aber das ist deine Entscheidung, wir würden es auch ohne euch probieren. Der Admiral und Tannhäuser, der Hamburger Polizeipräsident, decken unsere Aktion und arbeiten schon an der Begründung, warum wir so und nicht anders vorgehen mussten. Aber auch ihr Einfluss ist begrenzt.«
»Das ist mir auch klar. Aber jedes andere Vorgehen scheidet aus, bei den Lecks auf deutscher und amerikanischer Seite würden sie euch mit entsicherten Waffen empfangen. Dann ist das LKA auch dabei? Dirk und Sven? Wir reden doch über Svens Fall, oder?«
»Ja.«
Andi brauchte keine Sekunde zu überlegen. »Die Kaserne liegt knapp vierzig Fahrminuten entfernt, und zwar in die Richtung, in die wir sowieso müssen. Wir machen dort die Detailplanung und legen dann los.«
In einer freundschaftlichen Geste legte Mark ihm eine Hand auf den Rücken. »Du musst das nicht tun. Ich kann dir nicht garantieren, dass du ohne Probleme aus der Sache rauskommst.«
»Tja, genau da irrst du dich, Mac. Ich muss das tun, weil es getan werden muss, und ich wage mal zu behaupten, dass meine Jungs die Sache besser hinbekommen als ein Trupp vom Mobilen Einsatzkommando der Polizei. Wir werden ja sehen, wie der Mist ausgeht. Nur noch eine Frage. Reden wir über das Zeug, mit dem das Team von Rage ausgeschaltet worden ist?«
»Ja.« Mark musterte ihn prüfend. »Du bist ja bestens informiert.«
Andi grinste nur. So sehr er Mark auch schätzte, er musste nicht alles wissen.
Wolf war zu ihnen zurückgekehrt und hatte einen Großteil des Gesprächs mitbekommen. Für den Augenblick hatte er sein Kaugummi vergessen. »Bist du sicher, dass du das tun willst, Andi? Gibt es da nicht so etwas wie ein Grundgesetz? Wenn das abgeschafft wurde, habe ich das nicht mitbekommen.«
Andi winkte ab. »Den Punkt hatten wir schon. Aber
wir
werden auch gar nicht auf deutschem Boden aktiv. Wie kommst du auf so etwas, Wolf? Die Amerikaner sind im Rahmen eines Anti-Terror-Einsatzes auf ein Problem gestoßen, und wir unterstützen sie. Das ist alles. Reicht das, oder soll ich das entsprechende NATO-Mandat und die Zustimmung des Bundestages kopieren und vorlesen lassen?«
Mike lachte leise,
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