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Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition)

Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition)

Titel: Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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hatten, und das Wetter verfluchte. Jetzt meldete ihm jeder seiner Instinkte, dass an dem Abschnitt der Steilküste vor ihnen etwas nicht so war, wie es sein sollte. Ein Aufeinandertreffen mit neugierigen Reportern wäre zwar ärgerlich gewesen, aber vergleichsweise harmlos. Trotzdem glaubte er nicht daran, dass ihr nächstes Problem so einfach zu lösen wäre.
    »Was ist los, Andi?«
    Normalerweise konnte nichts und niemand Michael König die Laune verderben, doch die steile Falte auf seiner Stirn inmitten der feuchten blonden Strähnen deutete darauf hin, dass auch er um seine Beherrschung kämpfen musste. Mit einer anatomisch interessanten Aufforderung an sämtliche Schreibtischhengste der Welt versuchte Mike, wie er im Team genannt wurde, das Meerwasser zumindest teilweise aus seinen Hosenbeinen zu wringen. Seine sonst amüsiert blickenden blauen Augen wirkten dunkler, ein unverkennbares Zeichen seines Ärgers. Und Andi konnte ihn verstehen.
    Dass sie auf Neoprenanzüge verzichtet hatten und stattdessen ihre normalen schwarzen Kampfanzüge trugen, war laut der Theoretiker ein ergänzender Belastungstest unter widrigen Umständen. Vermutlich war deshalb auch der Start der Übung auf fünf Uhr morgens gelegt worden, als die Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt lagen.
    »Antwortest du heute noch?«, hakte Mike ungeduldig nach.
    Die Versuchung lag nahe, im gleichen Ton darauf hinzuweisen, dass er sich kaum zu rechtfertigen brauchte. Aber dafür waren sie zu gut befreundet, und Mike war weder für das Wetter noch für ihren Trainingsplan verantwortlich.
    »Ein schlechtes Gefühl.«
    Ein weiteres Mal überprüfte Andi den Küstenabschnitt. Der überwiegende Abschnitt des Strands lag noch im Schatten und war damit kaum einsehbar, daneben boten einige Felsen ausreichend Sichtschutz für einen Hinterhalt. Er rief sich zur Ordnung. Nach dem Überwinden der Steilküste hatten sie das Trainingsziel erreicht, von simuliertem Feindkontakt war nicht die Rede gewesen. Trotzdem blieb ein mieses Gefühl.
    »Wolf? Sieh dich mit Matz bei den Felsen dahinten um.«
    Der grauhaarige Oberfeldwebel musterte Andi erstaunt und bearbeitete sein Kaugummi heftiger. »Meinetwegen, dann wird uns wenigstens warm, Boss.«
    Andi verkniff sich ein Grinsen und sah zu, wie das zweite Schlauchboot an Land gezogen wurde. Bei entsprechenden Temperaturen war dies ein netter Ort, und die Ostsee lud zu einem ausgedehnten Badeaufenthalt ein, doch im Moment hätte er die Stechmücken in den Sümpfen Floridas der kalten Nässe und dem feuchten Sand, der sich in jeder Ritze seiner Kleidung festsetzte, vorgezogen. Kein Wunder, dass sein Teamchef mit einer Erkältung im warmen Bett geblieben war, überlegte er zynisch. Überraschend oft hatte er die Gelegenheit, das Team des KSK zu führen, vorzugsweise dann, wenn es unbequem und anstrengend wurde. Allerdings hatte das durchaus Vorteile: Der Ton im Team war dann lockerer und die Stimmung wesentlich besser.
    »Eigentlich ist es noch viel zu früh für einen Spaziergang und das Wetter zu schlecht.«
    Erstaunt drehte sich Andi zu Mike um. »Was meinst du?«
    Wortlos deutete Mike auf die Gestalt eines Mannes, der sich ihnen mit schnellen Schritten näherte. Ihr Übungsort war zu abgelegen, einen Anwohner würde wohl auch ein ausgedehnter Morgenspaziergang nicht hierhinführen, und die Kombination aus grau-braun gemusterter Tarnhose und schwarzer Lederjacke war auch eher ungewöhnlich. Als der Mann näher kam, erkannte Andi ihn. Mark. Was machte der denn hier? Er runzelte die Stirn und wollte ihm gerade entgegengehen, als ein lauter Pfiff von Wolf die morgendliche Stille beendete.
    »Was zum Teufel ist hier los?«, fragte er, ohne sich an jemand Bestimmten zu wenden. Sowohl Wolf als auch Matz signalisierten mit knappen Handbewegungen, dass sie Probleme hatten. Da sie sich nicht rührten, sondern wie angewurzelt mitten auf dem Strand zwischen Ostsee und Steilküste standen, war Andi auf die Erklärung gespannt.
    Mike löste leise vor sich hin fluchend das Kampfmesser aus dem Futteral an seiner Wade. »Wird das eine ungeplante Ausweitung der Übung, Andi? Wenn ich mich nicht sehr täusche, kommt da gerade Mark auf uns zu.«
    »So weit war ich auch schon. Ich habe keine Ahnung. Es war weder von simuliertem Feindkontakt noch von einer Beteiligung der SEALs die Rede. Ich schätze, wir sollten Mark einfach fragen.« Ruhig sah er dem Amerikaner entgegen. »Guten Morgen, Mac. Die Überraschung ist dir geglückt. Was soll

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