Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition)
ist Ihr Name?«
»Es reicht, wenn Sie ihm sagen, dass Browning schon hier ist und auf ihn wartet.«
Das Telefonat dauerte nur wenige Augenblicke. Leider gelang es Browning nicht, auch nur ein Wort aufzuschnappen. Angespannt wartete er auf das Ergebnis. Als die Frau sich wieder zu ihm umdrehte, lächelte sie. »Sie werden gleich abgeholt. Alleine würden Sie sich hoffnungslos verirren. Ich stelle Ihnen einen Besucherausweis aus.«
Director? Anscheinend hatte Timothy nach seinem Ausscheiden bei den Marines eine eindrucksvolle Karriere hingelegt. Allerdings befürchtete Browning, dass dies seine Chance auf Hilfe, die sich am Rand der Legalität bewegte, nicht gerade förderte.
Es dauerte nur wenige Minuten, dann eilte Timothy auf ihn zu. Die Zeit reichte gerade noch, um den Ausweis entgegenzunehmen und an seinem T-Shirt zu befestigen. Dann zog sein alter Freund ihn ohne Umschweife in eine kurze, aber herzliche Umarmung. »Verdammt, tut das gut, dich zu sehen. Außerdem ersparst du mir eine stinklangweilige Budgetsitzung. Komm mit.«
Timothy führte ihn über unterirdische Gänge immer tiefer in das Kapitol, blieb aber ein ums andere Mal stehen, um Browning zu erläutern, wo sie sich befanden, oder ihn auf Besonderheiten aufmerksam zu machen. Schließlich erreichten sie über eine Treppe einen Bürotrakt. Timothy öffnete einladend eine der ersten Türen und deutete auf eine Besprechungsecke. »Kaffee oder lieber etwas Kaltes?«
»Warte erst mal, bis ich dir gesagt habe, warum ich hier bin. Ich bezweifele, dass du mir dann etwas zu trinken anbietest.«
Mit einem Seufzer ließ Timothy sich auf einen der Stühle fallen. »Setz dich wenigstens. Außerdem kenne ich dich zu gut, um an einen reinen Freundschaftsbesuch zu glauben. Aber ich freue mich trotzdem, dich zu sehen. Verdammt, Brownie, ich wusste nicht einmal, ob du noch lebst.«
Browning wusste nicht, was er zu dem Vorwurf sagen sollte. Schon während seiner Haft hatte er bewusst sämtliche Kontakte zu Freunden und Kameraden abgebrochen. Selbst wenn der Schritt falsch gewesen sein sollte, konnte er daran nichts mehr ändern.
Als er auf der Suche nach den richtigen Worten schwieg, umspielte ein bitteres Lächeln Timothys Mundwinkel. »Egal, fangen wir damit an, warum du hier bist.«
Obwohl er sich eine unverfängliche Geschichte zurechtgelegt hatte, entschied sich Browning nun dagegen. Timothy hatte es nicht verdient, belogen zu werden.
»Erinnerst du dich an Mac, Mark Rawlins?«
»Na klar, wie könnte man den vergessen?«
So knapp wie möglich schilderte Browning den Anschlag auf das SEAL-Team, das Leck in Norfolk und die Verbindung zu Senator Schroeder.
Als er fertig war, atmete Timothy tief durch. »Verdammte Schweinerei. Du warst zwar offen, hast aber auch Etliches verschwiegen.« Als Browning antworten wollte, winkte Timothy ab. »Vergiss es. Das klären wir später. Was hast du dir vorgestellt?«
»Laut Internet macht Schroeder einen faulen Eindruck. Drückt sich vor jeder Ausschussarbeit, sitzt seine Zeit hier ab und wird immer fetter. Ich hatte die Hoffnung, dass er vielleicht von seinem Büroapparat aus mit Norfolk telefoniert hat.« Browning verzog den Mund. »Es ist wirklich nur eine vage Hoffnung, aber ihn einem scharfen Verhör zu unterziehen oder sein Büro zu durchsuchen, scheidet ja leider aus.«
»Stimmt, schon deshalb, weil er es morgens betritt und erst abends wieder verlässt, selbst sein Essen bestellt er sich dorthin.«
»Woher weißt du das?«
»Es gab vor Kurzem ein Problem mit seiner Internetleitung, und meine Jungs sind verzweifelt, weil sie einen Termin brauchten, an dem er nicht in seinem Schreibtischsessel sitzt. Schließlich mussten sie bis abends warten. Deine Vermutung könnte stimmen, aber das bekommen wir schnell raus. Komm mal mit.«
Timothy ging zu seinem Schreibtisch, setzte sich und tippte rasend schnell auf seine Tastatur ein. Browning verfolgte es über seine Schulter hinweg und stieß einen überraschten Laut aus, als er das Programm erkannte. Timothy hatte Zugriff auf die komplette Telefonanlage des Senats. »Was genau ist eigentlich dein Job hier?«
»Dafür zu sorgen, dass alles läuft. Wir können uns hier die Anrufe von Schroeder ansehen, aber ich rufe die Liste nur unter einer Bedingung auf.«
»Und woran denkst du? Außerdem möchte ich nicht, dass du deshalb Ärger bekommst.«
»Werde ich schon nicht. Ich möchte bei deinem nächsten Besuch in DC alles erfahren, und ich möchte nicht, dass du wieder
Weitere Kostenlose Bücher