Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition)
spurlos verschwindest. Lass mir wenigstens eine Handynummer oder eine Mail-Adresse hier. Ich habe dich vermisst, mein Freund.«
Browning schluckte und brachte dann ein Nicken zustande. Timothy schien keine andere Antwort erwartet zu haben, denn er überflog bereits eine Aufstellung von Ziffern. »Ich hätte hier eine Thai-Masseuse zu bieten, die bei einigen Senatoren ziemlich beliebt ist. Angeblich kümmert sie sich um Nackenprobleme, aber man munkelt, dass sie auch … Verdammt, hier ist eine Nummer. Sieh mal, da wieder. Sekunde, ich lasse es sortieren.«
Nach einem Mausklick hatten sie eine Nummer auf der Naval-Base in Norfolk identifiziert, die Schroeder mindestens zweimal die Woche angerufen hatte. Beim Anblick der vertrauten Ziffern räusperte sich Browning. »Wenigstens kennen wir die Durchwahl nicht. Es wäre ein Albtraum, wenn einer unserer alten Jungs in einen solchen Scheiß verwickelt wäre.«
»Würde keiner von ihnen machen. So, dann wollen wir mal sehen, wer der Scheißkerl ist.« Ohne Umschweife griff Timothy zu seinem Telefon, drückte eine Taste und wählte die Nummer, die ihnen angezeigt wurde.
»Büro von Admiral Ramsey«, klang es aus dem Hörer.
»Guten Tag, mein Name ist Myers. Myers mit ›y‹. Haben Sie sich schon einmal Gedanken über Ihre Altersversorgung gemacht?« Mit einer gemurmelten Verwünschung wurde die Verbindung getrennt. »Ups, da mag einer keine Telefonverkäufer. Meine eigene Nummer hatte ich natürlich unterdrückt, falls du dich das fragen solltest. Was hast du jetzt vor?«
»Hinfahren und mir ansehen, wer bei Ramsey im Vorzimmer sitzt. Vielleicht ist es ja auch Ramsey selbst, aber das bekomme ich heraus.«
»Und das Ganze natürlich im Alleingang. Mensch, Brownie, du änderst dich nie.« Timothy sah kurz auf die Uhr. »Heute erreichst du da niemanden mehr. Am besten startest du morgen ganz früh, dann hast du heute Nacht Gelegenheit, unser Gästezimmer zu testen. Außerdem sage ich Chris Bescheid, dass du kommst. Der bringt dich auf die Basis rauf und kennt dort jeden.«
Browning wollte automatisch widersprechen, aber stattdessen nickte er.
Mark musste zugeben, dass der Plan, den Sven und Dirk zusammen entwickelt hatten, um einiges eleganter war als seine eigenen Überlegungen. Vor allem würde ihr Vorgehen nicht mit den deutschen Gesetzen kollidieren – sofern es ihnen gelang, die Staatsanwaltschaft auf ihre Seite zu ziehen. Da Sven und Dirk mit Natascha jedoch befreundet waren und die Staatsanwältin ihnen schon einmal trotz ihrer recht unkonventionellen Methoden geholfen hatte, rechnete er sich gute Chancen aus.
Matthias hatte dafür gesorgt, dass in dem Besprechungsraum des Polizeipräsidiums Kaffee und Teller mit Keksen auf sie warteten. Spöttisch wies Mark auf die verschiedenen Gebäckstücke. »Dein Werk, Matthias?«
»Nein, das ist nicht ganz meine Gehaltsklasse. Die hat Tannhäusers Sekretärin spendiert. Probier mal die mit Vanille, die sind unschlagbar.«
Sven bedachte seinen Freund mit einem genervten Blick. »Die waren aber eher dazu gedacht, um Natascha gnädig zu stimmen, und nicht, um deinen Bauch noch weiter anwachsen zu lassen.«
»Alles Muskeln, und außerdem habe ich mir die verdient, nachdem wir in Rekordzeit etwas zusammengestellt haben, das zumindest auf den ersten Blick Ähnlichkeit mit einer Ermittlungsakte hat.«
Durch die offene Tür hörten sie Schritte näher kommen, und Sven wurde sofort ernst. »Okay, nun kommt’s darauf an. Ohne dieses verdammte Stück Papier können wir den ganzen Plan vergessen, und du kannst Dells Team wieder zurückschicken. Also halte dich etwas zurück, Mark. Auf eine deiner üblichen Auseinandersetzungen mit Natascha kann ich heute verzichten.«
Mark zog eine Augenbraue hoch, doch zu einer Erwiderung bekam er keine Gelegenheit, weil Dirk in Begleitung von Natascha und einem unbekannten Mann den Raum betrat.
Dirk deutete auf den Neuankömmling. »Jens Maurer, stellvertretender Leiter des Mobilen Einsatzkommandos. Sven und ich haben uns überlegt, dass wir eine erste Einsatzplanung und Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft in einem Zug erledigen. Das ist zwar etwas ungewöhnlich, aber wenn es Fragen gibt, sollten wir die heute klären. Wenn wir nachher auseinandergehen, dann mit einer klaren Ansage, ob wir grünes Licht haben oder die ganze Aktion gestoppt ist. Jens, das sind Jake Fielding und Mark Rawlins. Sven und ich haben die Ermittlungen bisher gemeinsam mit ihnen durchgeführt. Nun sind wir an
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