Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition)
organisiert und sollen Tier-1 zugeordnet sein. Details sind nicht offiziell bekannt, aber es gibt jede Menge Gerüchte. Fest steht, dass Mark und Reese, das ist Lieutenant Commander Brian Relston, Teams des Admirals leiten. Die beiden Teamchefs sind eng befreundet. Mehr weiß man über sie nicht«, erklärte ihm Chris Monroe, Sergeant der Marines.
Browning pfiff leise durch die Zähne, »Tier-1« war die höchste Rangstufe innerhalb der amerikanischen Spezialeinheiten und wurde ausgesprochen selten vergeben, aber passen würde es und gleichzeitig erklären, warum die Teamleitung ungewöhnlich hochrangig war. Er verfolgte, wie der Jeep Richtung Strand fuhr, und wandte dann seine Aufmerksamkeit wieder dem flachen Bungalow zu.
Chris fasste Browning am Arm. »Da, Gunny, das ist Dawson. Wenn du mich fragst, ein arroganter Hund, erkennst du schon daran, dass er ständig in Uniform herumläuft. Alle anderen tragen meist Tarnhose und T-Shirt. Er arbeitet für Admiral Ramsey als Bürohengst und soll dreimal beim Auswahltraining gescheitert sein. Aber Geld muss er haben. Er fährt einen richtig geilen Porsche.«
Kauend beobachtete Browning, wie Dawson mit zwei Soldaten in Tarnanzügen sprach. Die Körperhaltung der drei Männer gefiel ihm nicht, und Dawson sah sich wiederholt misstrauisch um. Allem Anschein nach handelte es sich um ein konspiratives Treffen. Und wenn Chris’ Einschätzung zutraf, woran er keine Sekunde zweifelte, würde sich der Offizier mit zwei einfachen Soldaten kaum auf dem Parkplatz treffen, sondern sie in sein Büro zitieren.
Die drei sprangen ebenfalls in einen Jeep und fuhren in die gleiche Richtung wie der Admiral. »Das gefällt mir nicht.«
»Verrätst du mir, was das Ganze soll, Gunny? Timothy hat mir nur gesagt, dass du kommst.«
Browning schüttelte den Kopf. Es war besser, wenn Chris keine Details kannte, solange er selbst nicht genau wusste, wer der Verräter war. Im Moment würde er allerdings das Guthaben auf seinem Schweizer Konto auf Dawson setzen. Das Verhalten von Ramseys Adjutanten war einfach zu auffällig. »Nur ein kleiner Gefallen für Mac«, wiegelte er ab.
»Was hast du mit den SEALs zu tun?«
»Eigentlich nichts. Danke für deine Hilfe, Chris, aber jetzt mache ich alleine weiter. Ich muss nur kurz mit dem Admiral reden und ihm etwas über Dawson erzählen.«
Chris deutete auf die verbundene Schulter. »Komm schon, Gunny. Lass mich dir helfen.«
»Danke, Chris, nicht nötig.«
Browning wollte die Fahrertür öffnen, aber Chris hielt ihn zurück. »Es sind noch einige von den alten Jungs da, Brownie. Sie würden sich freuen, wenn du dich meldest, und meine Steaks sind immer noch legendär.«
»Vermutlich genau wie Julios mexikanische Bowle. Mixt er die Kopfschmerztabletten endlich mit in seine Teufelsmischung, oder muss man die immer noch am nächsten Morgen schlucken? Mal sehen, Chris. Danke erst mal.« Er wandte sich ab und fuhr los. Erst das Treffen mit Mark, und jetzt überkam ihn schon nach diesem kurzen Aufenthalt in der alten, vertrauten Umgebung ein sentimentales Gefühl, das ihm nicht gefiel. Seine aktive Zeit war vorbei, und zwar unwiderruflich. Einen Weg zurück gab es für ihn nicht. Aber er konnte zumindest dafür sorgen, dass keine Rechnungen offenblieben.
Das Ziel der Jeeps war nicht schwer zu erraten. Die Straße führte ohne weitere Abbiegemöglichkeit zu einem Übungsgelände der SEALs am Strand. Browning stoppte seinen Chrysler neben den Geländefahrzeugen und sah sich um. Der Parkplatz war ebenso menschenleer wie die umliegenden Dünen. Seufzend stieg er aus und erklomm den höchsten Sandberg. In einiger Entfernung erkannte er Dawson und seine Begleiter, vom Admiral keine Spur. Langsam ließ er sich auf den Bauch nieder. Von seiner Anwesenheit musste niemand etwas erfahren. Das Ganze gefiel ihm immer weniger. Wenn Rawlins zu seinem Wagen zurückging und dabei nicht den beschwerlichen Weg über die Dünen nahm, würde er unweigerlich auf die Männer stoßen – ein klassischer Hinterhalt an einer engen Stelle. Vielleicht hätte er Chris’ Hilfe nicht leichtfertig ablehnen sollen, zumindest eine Waffe wäre jetzt nicht verkehrt. Seine verletzte Schulter verfluchend schob er sich unauffällig dichter an die Männer heran.
Eigentlich hatte er sich auf eine längere Wartezeit eingerichtet, doch Rawlins kehrte überraschend schnell zurück. Offenbar war er eine Runde gejoggt. Als er die Männer vor sich sah, blieb er wie angewurzelt stehen. Die auf ihn
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