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Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition)

Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition)

Titel: Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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nickte dann. »Also gut. Zur Not hauen wir euch da raus, aber wenn er vorher abdrückt, habt ihr ein Problem.«
    Sven wich Dells forschendem Blick nicht aus. »Dann müsst ihr eben schnell genug sein. Außerdem: Wenn es wirklich so weit kommt, wird er wissen wollen, was wir wissen und von wem wir die Informationen über sein kleines Privatversteck haben. Das müsste uns ausreichend Zeit verschaffen.«
    Auch nach einem Tag intensiver Planung und nur wenige Minuten vor Beginn ihres Einsatzes hatte Mark sich nicht mit dem Gedanken anfreunden können, dass Sven und Dirk ihn in die Villa des Konsuls begleiteten. Die Vorteile lagen auf der Hand, aber trotzdem wäre er das Risiko lieber alleine eingegangen. Knapp einen halben Kilometer von der Elbvilla entfernt deutete Mark auf einen freien Parkplatz. »Halt da an.«
    Bisher war von dem enormen Polizeiaufgebot, das sich bereithielt, noch nichts zu sehen, aber andererseits verstanden die deutschen Kollegen ihren Job, und es wäre fatal, wenn die Männer des Konsuls durch einen dummen Zufall zu früh gewarnt wurden.
    Kaum hatte Sven den BMW in die enge Lücke rangiert, stieg er aus und legte den Kopf in den Nacken. Obwohl es erst kurz nach sieben Uhr war, herrschte durch die dichte Wolkendecke bereits tiefe Dunkelheit.
    »Wenn du sie siehst, ist etwas schiefgelaufen«, sagte Dirk.
    Sven schnaubte nur, ehe er fröstelnd die Schultern hob. »Ehrlich gesagt, möchte ich nicht mit ihnen tauschen. Ich würde eh nie springen, aber dann noch bei Dunkelheit und mit so einem kleinen Ziel. Ein bisschen verrückt seid ihr schon.«
    Dirk zog seine Waffe aus dem Holster und wog sie in der Hand, ehe er sie im Handschuhfach verstaute. »Ich glaube, ›verrückt‹ sind wir wohl alle.«
    Mark sah ihn prüfend an. »Kein Mensch würde es dir übel nehmen, wenn du jetzt aussteigst.«
    »Dann hätte ich stundenlang mit deinen Jungs umsonst trainiert, das kann ich ihnen nicht antun.«
    Trotz der lockeren Worte lag eine Anspannung in seiner Stimme, die Dirk offenbar selbst bemerkte. Er grinste schief. »Mach dir keine Gedanken. Vorher bin ich immer nervös, aber wenn’s erst einmal losgeht, klappt es auch.«
    »Das habe ich gesehen und Dell auch.«
    Dirk lachte, und seine Nervosität legte sich ein wenig. »Er hätte eben Pats Warnung ernst nehmen sollen.«
    Dell hatte es übernommen, einen der Verbrecher zu spielen, die sich hoffentlich von Dirks Auftritt als harmloser Wirtschaftsprüfer täuschen lassen würden. Dells Miene, als Dirk ihn unerwartet schnell und überzeugend zu Boden geschickt hatte, hatte für schadenfrohes Gelächter bei den Deutschen und den SEALs gesorgt. Aber letztlich schützte sie keine noch so intensive Vorbereitung vor den Überraschungen während eines Einsatzes.
    Dirk ging ein paar Schritte in Richtung Elbe und starrte gegen ein Holzgeländer gelehnt gedankenverloren auf die dunkle Wasserfläche. Mark sah ihm nach. Obwohl er es ihm absolut zutraute, seine zugedachte Rolle überzeugend zu spielen, hätte er ihn doch lieber in Sicherheit gewusst.
    Mark ließ den Blick über das Gelände schweifen, das ihm dank der Satellitenaufnahmen vertraut und in der Realität dennoch fremd war. Seine Männer hatten sich hier abwechselnd unauffällig umgesehen, aber er selbst hatte es vorgezogen, in Deckung zu bleiben.
    Direkt am Elbufer standen auf weitläufigen Grundstücken imposante Villen, umgeben von alten Bäumen. Die Gegend wirkte, als ob sie aus einer längst vergangenen Epoche stammen würde, Pferdekutschen schienen eher in dieses Umfeld zu passen als Svens BMW. Eigentlich unglaublich, dass ausgerechnet hier einer der Verantwortlichen für die Giftgasaffäre residierte. Wirklich überrascht war er jedoch nicht, zu oft war er in der Vergangenheit mit menschlichen Abgründen konfrontiert worden und hatte häufig genug erkennen müssen, dass auch hinter angeblich religiös motivierten Verbrechen nichts anderes als finanzielle Interessen steckten.
    Sven hatte an einer Stelle geparkt, an der sie nur ein schmaler, öffentlich zugänglicher Uferstreifen vom Fluss trennte. Leider waren zu viele Spaziergänger unterwegs, sonst wäre das der ideale Ausgangspunkt für Dells Männer gewesen. Aber das Boot der Wasserschutzpolizei war eine mehr als akzeptable Alternative. Die Äste einer hohen Eiche gerieten in Bewegung. Er griff nach dem Headset auf dem Armaturenbrett.
    »Jake?« Ein zweimaliges Klicken antwortete ihm. »Hier unten ist starker, böiger Wind aufgekommen, wechselnde

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