Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition)

Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition)

Titel: Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
Vom Netzwerk:
der Hand trat Sven vor. »Wir sind vom Landeskriminalamt.« Er deutete mit der Hand auf Dirk, der bereits seinen eigenen Ausweis hervorgeholt hatte.
    »Gut, dann sehen Sie zu, dass Sie den Kerl kriegen, der dafür verantwortlich ist. So etwas habe ich nicht einmal im Kosovo erlebt. Ihr Freund wäre verblutet, wenn nicht jemand schnell und kompetent Erste Hilfe geleistet hätte.« Dr. Brenners Blick wanderte über die Anwesenden und blieb an Pats blutverschmiertem T-Shirt hängen. »Erstklassige Arbeit. Der Schock hätte ebenfalls tödlich sein können, aber dank seiner guten physischen Verfassung ist er damit fertiggeworden.«
    »Explosivgeschoss?«, erkundigte sich Daniel mit belegter Stimme.
    »Ja, ich tippe auf eine Form von Hochgeschwindigkeitsmunition, und zwar ein Hohlspitzgeschoss. Das Projektil ist beim Aufprall aufgepilzt. Genaueres müssen die Kriminaltechniker anhand der Überreste feststellen. Die Schäden im Muskelgewebe sind eher schmerzhaft als gravierend, innere Organe sind nicht betroffen. Die starken Blutungen waren das Problem, und die großflächig verletzten Nervenenden haben den angesprochenen Schockzustand ausgelöst. Wir haben im Prinzip nur die Blutungen gestoppt.«
    Zum ersten Mal ergriff Laura das Wort: »Das eigentliche Ziel war mein vierjähriger Sohn. Was wäre, wenn es ihn getroffen hätte?«
    »Bei dieser Art Munition reicht ein Streifschuss, um ein Kind zu töten.« Dr. Brenner brach das entsetzte Schweigen, das seinen Worten folgte. »Und jetzt hätte ich gerne einige Angaben über meinen Patienten. Wie wäre es für den Anfang mit einem Namen?«
    »Wie können wir es arrangieren, dass sein Aufenthalt hier nicht bekannt wird?«, erkundigte sich Sven, statt die Frage zu beantworten.
    Neugier zeigte sich in den blauen Augen des Arztes, als er aus der Brusttasche seines Kittels einen Zettel und einen Bleistiftstummel hervorholte und einige Zahlen notierte. »Das ist die Durchwahl unseres Verwaltungschefs. Es wäre nicht das erste Mal, dass wir so etwas machen.« Er reichte Sven den Zettel und stutzte dann, als er Dirk genauer ansah. »Sie kenne ich doch. Eine Schussverletzung an der Schulter und äußerst begierig darauf, unsere Klinik zu verlassen, wenn ich mich richtig erinnere.«
    »Stimmt«, gab Dirk zu. »Letztes Jahr im September.«
    Ein prüfender Blick, dann der Anflug eines Lächelns. »Sie oder Ihre Freunde müssen hier nicht unbedingt regelmäßig vorbeisehen, wir haben auch so genug zu tun. Ist mein Patient auch ein Polizist? Deutscher oder Amerikaner? Wie sieht es mit der Versicherung aus?«
    Sven und Jake wechselten einen raschen Blick. »Die Rechnung geht ans LKA Hamburg. Ihr Patient heißt Mark Rawlins und arbeitet mit uns zusammen«, erklärte Sven.
    Brenner nickte, musterte aber Jake prüfend und lächelte schließlich. »Nun gut, ich bin übrigens selbst Offizier im Range eines Obersts und weiß, wann ich den Mund zu halten habe. Ansonsten können Sie mich begleiten, Dr. Eddings. Besucher danach nur immer einer allein. Machen Sie sich nicht zu viele Sorgen. Ihr Freund hat bewiesen, dass er ein Kämpfer ist, und das Schlimmste hat er hinter sich.«
    »Wie lange muss er hierbleiben?«, erkundigte sich Jake.
    »Noch eine Nacht auf der Intensivstation, danach zwei bis drei Wochen auf der normalen Station, und für mindestens zwei Monate sind körperliche Anstrengungen verboten.«
    »Das hält er nie durch«, murmelte Dirk leise.
    Auch Daniel lächelte zum ersten Mal entspannt. »Ich wette, dass er in weniger als einer Woche wieder draußen ist. Da kommt einiges auf uns zu, um ihn ruhig zu halten.«
    »Großartige Aussichten«, stellte der Bundeswehrarzt trocken fest.
    Nachdem Laura mit Daniel zusammen den Raum verlassen und Jake dafür gesorgt hatte, dass Pat nach Ahrensburg fuhr, blieben nur Jake, Sven und Dirk übrig. Vergeblich suchte Dirk nach einem Fluchtweg. Die Mienen der anderen deuteten auf drohendes Unheil hin, und er ahnte auch, worum es ging.
    Darauf, dass Jake noch dichter an ihn herantrat, hätte er verzichten können, und er unterdrückte den Impuls, zurückzuweichen.
    »Warum war Mac unbewaffnet?«
    Unverbindlich hob Dirk eine Schulter und betrachtete eines der Gemälde an der Wand. Die Van-Gogh-Landschaft war eine bessere Alternative als Jakes unbarmherziger Blick. »Keine Ahnung, ich war nicht dabei«, versuchte er die Frage lässig abzutun.
    »Mark ist nicht nur dein Freund. Ich will wissen, was da los war, und ich rate dir, meine Frage zu beantworten.

Weitere Kostenlose Bücher