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Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition)

Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition)

Titel: Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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haben, werde ich ausnahmsweise darüber hinwegsehen.« Der Arzt rieb sich mit der Hand über die Stirn und wandte sich an Daniel. »Ich hätte Ihre Warnung ernster nehmen müssen, Dr. Eddings. Aber dass er so früh aufwacht, hätte ich nicht gedacht. Es wäre allerdings hilfreich gewesen, wenn Sie mir verraten hätten, dass Sie einer Spezialeinheit angehören. Dann hätte ich gewusst, wovon Sie sprechen. ›Captain‹ sagten Sie? Navy? SEALs?«
    Daniel sah Jake fragend an, der schließlich nickte.
    Dr. Brenner schmunzelte. »Verdammt, von den SEALs habe ich schon einiges gehört. Das sind die Schlimmsten.«
    Jakes Augenbraue fuhr hoch. »Wie bitte?«
    »Die schlimmsten Patienten.« Dr. Brenner überprüfte die Anzeigen auf den verschiedenen Monitoren, nickte dann zufrieden. »Ich denke, Sie können beruhigt nach Hause fahren. Die Werte sind im Normbereich, und er schläft jetzt. Wenn er Captain ist, kann ich nicht mal meinen Rang ausspielen. Ich wette, es wird schwierig werden, ihn zu Schmerzmitteln zu überreden oder überhaupt im Bett zu halten.«
    Jakes Mundwinkel hoben sich leicht. »Mit Ihrer Vermutung dürften Sie richtigliegen. Aber er wird trotzdem tun, was Sie sagen, dafür werden wir sorgen.«
    Erst ein behutsamer Griff an seinem Arm erinnerte Dirk an Lauras Anwesenheit. Müdigkeit und die ausgestandene Angst ließen ihn schroffer reagieren, als er beabsichtigt hatte. »Was ist?«
    »Was hat er gesagt? Wie geht es ihm?«
    Dirk kämpfte noch um eine freundliche Antwort, als Jake übernahm. »Er wollte wissen, wie es dir und Nicki geht«, erklärte er ihr kühl. »Du kannst mit Daniel zusammen hierbleiben, tust aber jederzeit, was er dir sagt, und gehst nirgends alleine hin. Ist das klar?«
    Röte stieg in ihre Wangen und vertrieb ihre Blässe. »Seit wann hast du mir etwas zu sagen?«
    Jakes Blick wurde pures Eis. »Seitdem mein Boss und Freund beim Versuch, dich und deine Kinder zu schützen, fast gestorben wäre. Such es dir aus: Schutzhaft auf Veranlassung des LKA, oder du gehorchst. Eine andere Option bleibt dir nicht. Wo sind die Kinder?«
    »Bei Em. Sie ist –«
    »Ich kenne Em. Weiß jemand, dass Rami und Nick dort sind?«
    »Nein, aber –«
    Wieder ließ Jake sie nicht ausreden. »Gut. Keine Schule, kein Kindergarten, bis wir wissen, womit wir es zu tun haben.« Ohne ein weiteres Wort verließ Jake den Raum. Mitleid stieg in Dirk auf, als Laura Jake sichtlich verunsichert nachsah. Im Vorbeigehen legte er ihr eine Hand auf die Schulter und bemühte sich um ein aufmunterndes Lächeln.
    Es war bereits weit nach Mitternacht, und wenn Dirk noch ein paar Stunden Schlaf bekommen wollte, sollte er sich auf den Weg machen. Doch statt zum Zündschlüssel zu greifen, legte er den Kopf aufs Lenkrad und schloss die Augen. Sven war bereits losgefahren. Vermutlich ins Präsidium, um sich um die Formalitäten zu kümmern. Da Dirk morgen früh einigermaßen fit sein sollte, wenn er wieder bei
VirTech
auftauchte, hatte Sven ihm geraten, nach Hause zu fahren. Er konnte sich jedoch nicht einmal aufraffen, den Motor zu starten. Der erste Tag ihrer Ermittlungen, und dann ein solcher Rückschlag. In seinem Kopf wirbelten die offenen Fragen durcheinander. Wieso der Anschlag auf das Kind? Um die Mutter einzuschüchtern? War Laura doch in den ganzen Mist verstrickt? Vorstellen konnte er sich das nicht. Allerdings hätte er auch niemals damit gerechnet, dass Mark ihr zuliebe seine Waffe im Wagen ließ. Er schrak zusammen, als unerwartet die Beifahrertür geöffnet wurde und Jake sich auf den Sitz fallen ließ.
    Niedergeschlagenheit stand in seiner Miene statt der üblichen ruhigen Beherrschung. »Nimmst du mich mit?«
    »Und dein Motorrad?«
    »Kann einer der Jungs morgen abholen. Wenn ich jetzt losfahre, halte ich erst morgen früh wieder. Außerdem müssen wir reden.«
    Dirk nickte und schaffte es endlich, den Zündschlüssel zu drehen. »Hast du schon mit dem Admiral gesprochen?«
    »Nein, das habe ich mir noch aufgehoben. Vermutlich will er einen sofortigen Abbruch der Aktion. Verstehen kann ich ihn, keine vierundzwanzig Stunden nach dem Start der Ermittlungen liegt der Teamchef schwer verletzt im Krankenhaus.«
    Die Straßen in Wandsbek waren so gut wie menschenleer, aber rote Ampeln zwangen sie zum Halten, obwohl die Kreuzungen verlassen vor ihnen lagen. Nach kurzer Zeit verlor Dirk die Geduld und befestigte beim nächsten überflüssigen Stopp das Blaulicht auf dem Dach. Auf das Martinshorn verzichtete er, der Lärm

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