Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition)
könnte.« Jake zog ungläubig die Augenbrauen in die Höhe.
Mark beugte sich vor, obwohl neue Schmerzen durch seinen Rücken schossen. »Frag Sven. Deshalb die Einschüchterungsversuche und jetzt der Anschlag. Wir müssen herausbekommen, was sie weiß. Glaub mir, jetzt wird sie kooperieren, die Kugel galt ihrem Sohn.« Marks Atem kam stoßweise. Auch wenn die halb sitzende Haltung ihm eine bessere Position gegenüber Jake verschaffte, war der Preis verdammt hoch.
»Leg dich sofort wieder hin. Und ich hätte auch schon vorher mit dir zusammengearbeitet, du Idiot. Jedenfalls wenn du von Anfang an offen gewesen wärst. Aber darüber reden wir später.« Mit zornig blitzenden Augen stürmte Laura auf ihn zu. Verwirrt fragte Mark sich, wo sie herkam und was sie gehört hatte. Es war bezeichnend für seinen Zustand, dass er keine der Fragen beantworten konnte. Halb bewusstlos sank er zurück und drehte den Kopf weg. Er brauchte Zeit und wollte weder mit ihr noch mit Jake diskutieren, wenn er vor Schmerzen nicht vernünftig denken konnte.
Wenigstens war ihm eine kurze Atempause vergönnt, weil Laura sich Jake vornahm. »Du musst ihm zur Not Vernunft einprügeln. Als ich heute Mittag hier war, ist der hirnlose, sture Kerl bewusstlos gewesen, weil er aufgestanden ist.«
Mark verzog missmutig das Gesicht. Es hatte keine für ihn akzeptable Alternative gegeben, und letztlich hatte er den Ausflug ins Badezimmer überlebt – und die Schimpfkanonade der Oberschwester. »Hirnlos?«, stieß er angestrengt hervor, wurde aber ignoriert.
»Davon habe ich schon gehört. Wenn er sich nicht benimmt, wird Daniel dafür sorgen, und wenn er vierundzwanzig Stunden neben dem Bett sitzen muss. Wo ist Tom?«
»Wartet mit Rami im Auto, ich wollte erst sehen, wie es Mark geht, ehe wir weiter zu Em fahren.«
Es war höchste Zeit, den beiden klarzumachen, dass es eine verdammt schlechte Idee war, über ihn zu sprechen, als wäre er nicht da. »Mir geht es gut. Können wir uns jetzt auf das Wesentliche konzentrieren?«
Wenigstens hatte er nun ihre uneingeschränkte Aufmerksamkeit. Er ignorierte Jakes misstrauische Miene ebenso wie Lauras gerunzelte Stirn.
»Und was soll im Moment wichtiger sein als deine Gesundheit?«, erkundigte sich schließlich Laura.
»Deine Sicherheit. Wer wusste, dass du mit Nicki auf dem Spielplatz bist?«
»Das hat Sven mich auch schon gefragt. Eine ganze Menge Leute, weil der Kindergarten immer früher schließt und ich deswegen eigentlich jede Woche um diese Zeit dort bin.«
Er zögerte, gab sich dann einen Ruck. »Gilt das auch für deine Mutter?«
Jakes leiser englischer Fluch hätte Mark unter anderen Umständen amüsiert. Anscheinend hatten seine Freunde an die Möglichkeit nicht gedacht. Da Laura jedoch schlagartig blass geworden war, hielt sich seine Zufriedenheit in Grenzen.
»Ja, sie wusste es. Du meinst, weil sie auch wusste, wo ich meinen Wagen am Flughafen geparkt habe. Aber du kannst doch nicht ernsthaft glauben, dass sie jemanden auf Nicki schießen lässt.«
»Nein, das nicht, aber vielleicht hat sie unbewusst jemandem die Information weitergegeben.«
Ihre Blässe verstärkte sich noch, aber ihre Miene spiegelte auch Entschlossenheit wider. »Gut. Ich denke weiter über alles nach, und du schonst dich noch und benimmst dich nicht länger wie ein verzogenes Kind. Ich bringe Rami weg und komme dann ganz schnell zurück.«
Das klang fast wie eine Drohung. »Du musst nicht –«
Sie ließ ihn nicht ausreden, sondern legte ihm eine Hand auf die Wange. »Doch, ich muss.«
Ohne ihm die Möglichkeit zu einer Antwort zu geben, eilte sie zur Tür. Eine Hand schon auf der Klinke, drehte sie sich noch einmal um und sah Jake an. »Mir ist gerade noch etwas eingefallen. Wir waren auch letztes Jahr schon immer mittwochvormittags auf dem Spielplatz. Theoretisch weiß mein Exmann also auch davon. Der ist zwar ein Mistkerl, würde aber seinem Sohn nie etwas antun.«
Sie verließ das Zimmer endgültig, und Mark wünschte, Jake hätte sie begleitet. Auf weitere Vorwürfe konnte er verzichten. Vielleicht half ein kleines Ablenkungsmanöver.
»Was meinst du? Ihr Exmann oder die Mutter?«
»Ihr Exmann konnte nicht wissen, wo sie ihren Wagen geparkt hat. Allerdings sind zerstochene Reifen und ein Auftragskiller ziemlich unterschiedliche Kaliber. Sven grübelt schon die ganze Zeit darüber nach, allerdings muss ich zugeben, dass wir nicht an ihre Mutter als gemeinsamen Nenner gedacht haben.«
»Und was ist mit
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