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Zerbrochen: Geliebte Kreatur der Nacht 2 (German Edition)

Zerbrochen: Geliebte Kreatur der Nacht 2 (German Edition)

Titel: Zerbrochen: Geliebte Kreatur der Nacht 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileana Blair
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hatte schon angefangen und wir hatten die ersten beiden Akte verpasst, doch die beiden letzten sahen wir uns an.
    Ich hatte völlig vergessen, wie schön diese Oper war, die einen ins alte Ägypten versetzte. Die traurige Liebesgeschichte zwischen Radames und der nubischen Prinzessin Aida rührte mich und Nicolas zu Tränen.
    Nach der Vorstellung schlenderten wir am Ufer der Seine entlang, immer noch versunken in die Eindrücke und die Musik der Oper. Wir liefen über eine Brücke, hielten in der Mitte an und lehnten uns an das steinerne Geländer. Eine leichte Brise wehte uns um die Ohren und die Wellen des Flusses plätscherten leise unter uns dahin.
    »Du bist die einzige Liebe, die ich je kannte, Julien.« Leise drang Nicks Stimme an mein Ohr. Schweigend hörte ich ihm zu und wollte nur, dass er damit aufhörte. Heute Nacht wollte ich nichts wissen von Schmerz und Verzweiflung.
    Doch er fuhr fort: »Die Zeit ohne dich war die Hölle für mich. Von dir geliebt zu werden ist wie der Himmel auf Erden, Julien. Deswegen habe ich dich gewandelt, weil ich mir die Ewigkeit ohne dich nicht vorstellen konnte...«
    Bei diesen Worten schloss ich die Augen. »Nicolas, höre auf!«, unterbrach ich ihn. »Ich bitte dich, ruiniere diese Nacht nicht für uns.«
    Ich nahm sein Kinn in meine Hand und drehte seinen Kopf, sodass er mir ins Gesicht sehen musste. »Ich weiß das alles, Nicolas. Und jetzt hör auf zu reden und küss mich gefälligst.«
    Er lachte und dann spürte ich wieder seine kühlen Lippen auf meinen.
    Irgendwann gingen wir und verbrachten den Rest der Nacht gut gelaunt zusammen. Wir vergnügten uns in einer Bar mit zwei Opfern und niemand schien zu bemerken, was wir dort in der dunklen Nische trieben. Wir ließen die beiden am Leben, doch ich manipulierte sie und schickte sie ohne eine Erinnerung an uns nach Hause.
    Nick erzählte mir noch von New York, was sich alles verändert hatte und wie er sich dort einen Namen in der Kunstwelt gemacht hatte.
    Leichtes Heimweh befiel mich, als er so lebhaft davon erzählte. Fast hundert Jahre hatten wir dort zusammen gewohnt und es war immer noch mein zweites Zuhause. Es tat auch gut, wieder amerikanisch zu sprechen, denn es war lange Zeit ein Teil von mir gewesen und fehlte mir manchmal doch.
    Als sich die Nacht langsam dem Ende neigte, gingen wir in seine Suite zurück. Kaum dass die Tür hinter uns ins Schloss gefallen war, rissen wir uns die Kleider vom Leib und liebten uns. Leidenschaftlich und wild, sanft und zart, in allen möglichen Variationen – quer durch das Hotelzimmer. Ein Tisch und ein Sessel, sowie die Lampe auf dem Beistelltisch der Couch, gingen dabei zu Bruch. Das Bett hielt uns wenigstens stand und atemlos lagen wir jetzt dort nackt nebeneinander.
    Ich genoss seine Berührungen, es tat so gut, sich einmal nicht zurückhalten zu müssen, denn er war ein Untoter wie ich, ihm würde ich nicht so leicht ein paar Knochen brechen können. Jedoch spürte ich schon den nahenden Sonnenaufgang, diese Nacht fand bald ihr Ende. Ich küsste Nick noch einmal, stand auf und suchte meine Kleidung, die ich dann anzog.
    Nicolas beobachtete mich dabei und sah mich flehend an. »Bleib doch über Tag hier.«
    Als ich meine Schuhe zugebunden hatte, ging ich zu ihm. Splitterfasernackt lag er in den Laken und ich setzte mich neben ihn. »Ich muss gehen«, erwiderte ich und strich sachte mit den Fingern über seine Haut. »Es war wunderschön, Nick.« Ich musste schlucken, als ich in seine Augen sah. Die Versuchung, einfach bei ihm zu bleiben war groß, ich musste mich selbst dazu zwingen, zu gehen.
    Ich stand wieder auf und war dann unschlüssig, was ich sagen sollte. Aimée schlich sich leise in meine Gedanken und Schuldgefühle ihr gegenüber wollten aufkeimen. »Ich bin mit jemandem zusammen...«
    Nick sah mich nur an und erwiderte nichts.
    »Sie ist sehr eifersüchtig und ich habe sie schon wegen heute Nacht angelogen.« Ich hoffte, er glaubte mir das, außerdem war es nur eine halbe Lüge. Aimée konnte wirklich ganz schön eifersüchtig sein.
    »Dann komme doch morgen Nacht mit ihr vorbei und stelle sie mir vor, wenn du magst. Ich muss erst noch in der Galerie vorbeischauen, aber danach habe ich die ganze Nacht Zeit für euch.«
    Ich nickte und ging dann zur Tür, ohne mich noch einmal nach ihm umzudrehen. Mein Herz wurde schwer, es war wie ein nochmaliger Abschied von ihm, und am liebsten wäre ich geblieben.
    Seinen brennenden Blick spürte ich in meinem Rücken, als

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