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Zerbrochen: Geliebte Kreatur der Nacht 2 (German Edition)

Zerbrochen: Geliebte Kreatur der Nacht 2 (German Edition)

Titel: Zerbrochen: Geliebte Kreatur der Nacht 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileana Blair
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ihm empor. Es war halb drei Uhr nachts und die Beleuchtung des Turms schon abgeschaltet, dunkel und schemenhaft ragte er in den schwarzen Himmel. Ein leichter Nieselregen setzte ein und fiel auf mein Gesicht. Ich ging in eine der angrenzenden Grünanlagen und setzte mich auf eine Bank.
    Bestimmt ein Dutzend mal war ich mit Aimée schon hier gewesen und wir hatten uns auf der Aussichtsplattform Paris bei Nacht angesehen. Einmal sogar an Silvester, wo wir das Feuerwerk von dort oben sehen wollten. Ein einmaliges und wunderschönes Spektakel war das gewesen. Eng umschlungen hatten wir die bunten und glitzernden Lichter der Feuerwerkskörper bewundert und unsere Liebe genossen.
    Doch wie sollte ich ihr verzeihen? Aimée hatte die Vergangenheit zurückgeholt und mich damit in einen gefährlichen Zwiespalt getrieben. Gefährlich für sie, denn sie war immer noch ein Mensch und auch gefährlich für mich, denn ich konnte Nick nicht widerstehen und war kurz davor, ihm wieder zu verfallen. Seine Anziehungskraft auf mich war immer noch so groß wie damals, und ganz egal wie sehr er mir weh getan hatte, er war immer noch Nicolas DeMarais – der Mann, in den ich mich vor über hundert Jahren mit Haut und Haaren verliebt hatte.
     
    Auf einmal stand Nicolas vor mir und sah auf mich hinab. »Wo hast du dich nur die letzten Nächte versteckt, Julien?« Er sah geknickt aus und in seiner Stimme schwang Enttäuschung mit.
    »Lass mich allein!«, seufzte ich genervt und wünschte, ich hätte die Gabe der Verschleierung, dann bliebe mir dieses Zusammentreffen erspart. Ich blickte auf den regennassen Boden vor mir und vermied es, ihn direkt anzusehen, ich hätte sonst nicht den Mut, ihn fortzuschicken.
    Doch er ging nicht, sondern setzte sich neben mich. »Ich spüre deine Traurigkeit und Verzweiflung«, hörte ich seine sanfte Stimme.
    Immer noch blickte ich ihn nicht direkt an. »Nick, ich bitte dich, geh! Ich bin nicht in der Stimmung heute Nacht!«
    »Das ist offensichtlich«, gab er zur Antwort, »trotzdem werde ich nicht gehen.«
    »Dann gehe ich!«, seufzend wollte ich gerade aufstehen, doch Nick hielt mich am Arm zurück.
    »Lass uns reden, Julien. Es ist an der Zeit.«
    »Es gibt nichts zu bereden, Nick.« Ärger stieg in mir hoch, ich wollte jetzt wirklich niemanden um mich haben, am wenigsten ihn.
    »Du weißt ganz genau, wer mich nach Paris geholt hat. Wollen wir nicht endlich darüber reden?«
    Vehement schüttelte ich den Kopf, auf keinen Fall wollte ich das, und schon gar nicht mit Nick. Ich wollte wieder aufstehen um zu gehen, doch er drückte mich auf die Bank zurück.
    »Lass mich!«, knurrte ich ihn jetzt wütend an.
    »Aimée Dubois! Sie trägt deinen Nachnamen, Julien«, meinte er leicht spöttisch. »Du wirst sie doch wohl nicht geheiratet haben?«
    Ich schwieg und gab ihm keine Erklärung dazu. Es ging ihn nichts an.
    »Bildschön ist sie, dein kleiner Mensch, und sie weiß genau, was sie will. Sie hat mich besucht, gleich nachdem ich in Paris ankam«, redete er im Plauderton weiter.
    Mein Gesicht verzerrte sich vor Wut und Schmerz über dieses Geständnis. Ich konnte nicht glauben, dass sich Aimée auch noch hinter meinem Rücken mit ihm getroffen hatte.
    Hastig stand ich auf und wollte davon stürmen, doch Nicolas war sofort bei mir und hielt mich an den Schultern fest. »Sieh mich an, Julien!«, sagte er mit fester Stimme und zwang mich, ihm in die Augen zu sehen.
    Zwei brennende Türkise funkelten mich an, sein Gesicht und Haar waren feucht vom Regen, der jetzt heftiger fiel. Ich wollte meinen Kopf abwenden und mich von ihm losreißen, doch vergebens. Er hielt mich fest, legte seine Finger um mein Kinn und zwang mich, ihn wieder anzublicken.
    »Du gehörst mir! Ich habe dich erschaffen«, wisperte er, »und was vor hundert Jahren begonnen hat, ist für die Ewigkeit, Julien.«
    Mein Atem ging schneller, mein Widerstand schmolz dahin, als würde er mit dem Regen fortgewaschen. Nicolas Blick drang bis in mein Innerstes, seine Lippen waren halb geöffnet und ich wusste, er würde mich gleich küssen.
    »Mein Herz gehört nur dir...«, raunte er.
    Seine Nähe, sein Geruch, alles an ihm wollte mich schwach werden lassen, doch diesmal wehrte ich mich mit aller Macht dagegen, würde standhaft bleiben und nicht nachgeben. Ich versuchte wieder, meinen Kopf abzuwenden, aber er zog mich nur fester an sich.
    »Es ist aber vorbei, Nicolas!«, rief ich laut. »Hörst du, was ich sage, es ist VORBEI!« Mit aller Kraft stieß

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