Zerbrochen: Geliebte Kreatur der Nacht 2 (German Edition)
sicher, Julien?«, fragte sie. »Ich werde nicht zulassen, dass du an ihm zerbrichst.« Sie stellte sich neben mich und hakte sich bei mir unter.
»Mache dir keine Sorgen deswegen«, meinte ich lediglich und klopfte dann.
Nick öffnete freudestrahlend die Tür, doch als er Eloise erblickte, huschte ein kleiner Schatten über sein Gesicht. »Julien!«, begrüßte er mich und trat zur Seite, damit wir eintreten konnten. »Wie schön, dass du gekommen bist, und auch noch in so wunderschöner Begleitung.«
Wir betraten die Suite. Er gab Eloise die Hand und hauchte einen Kuss darauf. »Madame!«
»Nick, das ist Eloise Ducret«, machte ich die beiden miteinander bekannt.
»Ich bin erfreut.« Nicolas bedeutete uns, auf der Couch Platz zu nehmen. Ich bemerkte den undefinierbaren Blick, mit dem er Eloise betrachtete, während sie sich setzte.
Als ich mich neben sie setzte, nahm sie sogleich meine Hand in ihre und lächelte ihr schönstes Lächeln. Nicht einen Augenblick ließ sie die Augen von Nicolas, während er uns gegenüber auf einem Sessel Platz nahm.
Er sah wieder einmal verdammt gut aus heute Nacht, als ob er sich extra für meinen Besuch zurecht gemacht hatte. Sein blondes Haar war ordentlich gekämmt und das dunkelrote Hemd und die schwarze Hose standen ihm gut. Ich konnte kaum den Blick von seinen hellen, blauen Augen abwenden, mit denen er mich ansah. Kein Wunder, dass es mir so schwerfiel, ihm zu widerstehen.
Ich war nur froh, dass Eloise hier war, sonst wäre ich vor lauter Verlangen nach ihm schon wieder schwach geworden. Egal wie fest ich mir vornahm, meine Gefühle für Nick im Zaum zu halten, wenn ich dann vor ihm stand war es Aus. Anscheinend konnte Nicolas DeMarais alles mit mir machen: Mich belügen und betrügen, mir das Blaue vom Himmel erzählen und mir tausendmal schwören, dass er mich liebt. Selbst wenn ich wusste, dass es nicht stimmt, würde ich vor lauter Sehnsucht nach ihm alle Zweifel einfach über Bord werfen. So etwas nannte sich wohl Hörigkeit. Leider hatte ich keine Ahnung, was ich dagegen unternehmen konnte.
Eloise wandte sich an Nick: »Sie sind also Juliens Erschaffer und sie beide waren lange Zeit zusammen?«, sie lachte leise. »Vater und Sohn, ein Liebespaar... Das muss wohl am Blutsband liegen.«
Nick lächelte, »Natürlich haben wir ein Blutsband, doch Julien ist frei. Er kann tun und lassen, was er will.«
»Sind sie sich da sicher, Monsieur DeMarais?« In Eloises Stimme schwang leichter Hohn, »Sie wissen doch, dass eine Bindung entsteht, die kaum wieder zu lösen ist, wenn man einen Menschen wandelt.«
»Ich bin mir ziemlich sicher, Madame Ducret. Aber Julien und ich waren eine sehr lange Zeit zusammen, auch das verbindet. Als er dann gegangen ist, wurde unser Blutsband durchtrennt. Ich habe ihn freigegeben.«
»Ein Blutsband lässt sich nicht so einfach durchtrennen«, meinte Eloise daraufhin kühl, »das wissen Sie so gut wie ich. Wie steht es denn mit ihrem Erschaffer? Haben Sie noch Kontakt zu ihm?«
Nicolas Augen blitzten Eloise jetzt wütend an und er verschränkte die Arme vor der Brust. »Nein, schon seit einigen Jahrhunderten nicht mehr. Ich bin genauso frei wie Julien. Wie steht es denn mit Ihrem?«, konterte er.
Eine ziemlich interessante Unterhaltung, die die beiden da gerade führten. Ich hörte ihnen gespannt zu und wunderte mich, warum sie sich so angifteten. Von einem Blutsband hatte ich bis jetzt auch noch nie etwas gehört, konnte es sein, dass das der Grund war, weswegen ich nicht von Nick loskam? Von seinem Erschaffer würde ich auch gerne mehr erfahren. Bis jetzt hatte ich mir niemals Gedanken um Nicolas Vergangenheit gemacht, vielleicht sollte ich das einmal in Angriff nehmen.
Eloise lächelte Nick spöttisch an und gab ihm zur Antwort: »Oh, ich habe ihn getötet, Monsieur DeMarais. Ich hielt es nicht mehr mit ihm aus.«
Das Lächeln verschwand von Nicks Gesicht, als er ihre Worte hörte, und er bedachte sie mit einem vernichtenden Blick.
»Es war die einzige Möglichkeit für mich, wahrhaft frei zu sein. Das können Sie sicher nachvollziehen?« Eloises Blick ruhte noch einen Moment auf Nicolas, dann wandte sie sich mir zu und küsste meine Wange.
Spöttisch wandte sich Nick an mich: »Julien, da hast du wirklich eine wundervolle Freundin, Respekt.«
Ohne zu antworten, lächelte ich ihm nur milde ins Gesicht.
»Ich dachte wir würden uns heute zusammen amüsieren«, fuhr er fort und mit einem Seitenblick auf Eloise meinte er noch:
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