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Zerbrochene Traeume

Zerbrochene Traeume

Titel: Zerbrochene Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bina Sparks
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eine solche Verwandlung nicht schaffen, da ich keinerlei Erfahrung in
diesen Dingen hatte. Doch Donna hatte sie! Sie war cool und all das, was ich
sein wollte. All das, was mir die Türen öffnen würde. Wer in diesen Discos
Party machte und in diesen Klamotten herumlief, würde überall hinein gelassen
werden und tonnenweise Einladungen erhalten. Wie um Donna würden sie auch um
mich herumstehen und mich mit großen Augen anblicken. Außenseiterin? Das war
gestern! Ein neues Leben wartete auf mich! Donna war die Chance! Ich wusste,
dass mir eine schwere Zeit bevorstand, doch ich hatte vor, sie durchzustehen.
Und mich zu verwandeln, mich anzupassen und eine von ihnen zu werden. Denn das
Ziel, beliebt und angesehen zu sein, war mein größter Traum, der nun in
Erfüllung gehen konnte! Ich nahm mir fest vor, von nun an alles mitzumachen,
was Donna tat, und ich wollte mich auch ordentlich dabei anstrengen - es gab
Dinge, für die musste man kämpfen. Ich kämpfte für ein neues Leben!
    „Jennifer!“
    Mutter rief nach mir. Geschwind
eilte ich zur Tür und öffnete sie: „Ja?“
    „Essen ist fertig!“
    „Komme!“
    Eilig rannte ich die Treppe
hinunter, vom Duft des Abendessens angelockt. Meine Familie saß bereits am
Tisch und schaufelte sich die Teller voll. Heute gab es einen Gemüseauflauf,
den Mutter ausprobieren wollte. Er schmeckte nicht schlecht!
    Natascha erzählte aufgeregt von
ihren Freundinnen und was sie heute unternommen hatten, doch ich hörte nicht
zu. Weit fort schwebte ich in meinen Gedanken und träumte mit offenen Augen
davon, ein kleiner Star zu sein, bis mich Vater plötzlich aus meinen Gedanken
riss. Er wollte sich mit mir unterhalten. So blieb mir nichts anderes übrig,
als vorerst in die Realität zurückzukehren.

9.
     
     
    Langsam schlenderte ich durch den
großen Park. Die Blumen blühten in den verschiedensten Farben. Von der hell
scheinenden Sonne angestrahlt, verbreiteten sie ein wunderschönes Licht, das
mithilfe der grün leuchtenden Blätter der frischen, gesunden Bäume unter die
Menschen verbreitet wurde, die es sichtlich genossen.
    Eine ältere Dame saß auf einer
Bank, mit ihrem Täschchen zu ihren Füßen, während sie ganz in ihre Strickerei
vertieft schien. Auf der dunkelgrünen Wiese spielten einige Kinder Fangen, Hunde
tollten ausgelassen um Bäume herum und Pärchen hielten sich verliebt an den
Händen. Es war Sommer.
    Als ich die Gegend betrachtete und
die Natur in mich aufnahm, fiel mir die Disco ein, in der ich vor Kurzem mit
Donna gewesen war. Die ganzen grellen und künstlichen Lichter, das laute Getöse
und die seltsamen Gestalten, die Umgebung, in der Kinder ihre Körper verkauften
- wie konnte man nur so etwas wollen, wenn man doch auch das hier haben konnte?
Ich bevorzugte andere Gegenden, wie zum Beispiel den Park. Doch beim genauen
Betrachten stellte ich fest, dass sich hier kein einziger Jugendlicher
aufhielt. Wo waren die alle? Ich kannte ihre Orte mittlerweile vom Vorbeigehen.
Warum gingen sie lieber in diese verqualmten Buden, anstatt hier die frische
Luft zu genießen? Ich dachte daran, dass ich ganz allein hier saß. Dieser Ort
war nichts für mich - ich musste endlich anfangen, die Wahrheit zu erkennen:
Das hier war falsch! Falsch für mich und mein Alter! Auch wenn sich mein
Innerstes gegen diesen Gedanken sträubte, beschloss ich, von nun an so zu sein,
wie man anscheinend sein musste. Also machte ich mich schnell auf den Weg nach
Hause. Ich musste Donna anrufen, denn ich wollte sofort an mir arbeiten und
noch heute Abend weggehen - ich konnte das Ergebnis kaum mehr erwarten!
     
    Zum zweiten Mal betrat ich die
Diskothek mit Donna an meiner Seite. In den neuen Klamotten fühlte ich mich an
diesem Ort wesentlich wohler. Wenn man mich mit den anderen verglich, war ich
wirklich eine der Hübschesten hier! Zufrieden lächelte ich. Die Musik und die
ungewohnte Atmosphäre waren nicht mehr so schlimm für mich, wie damals. Zum
ersten Mal nahm ich den Raum richtig wahr.
    Nachdem wir ein wenig getanzt
hatten, stellten wir uns an die Bar. Donna nahm irgendein alkoholisches Getränk,
und mittlerweile hatte ich selbst herausgefunden, dass man hier mit einer Cola
nicht sehr weit kam. Also bestellte ich mir einfach irgendetwas, wovon ich
nicht wusste, was es eigentlich war, doch es hörte sich cool an. Es war
irgendein sogenannter Longdrink.
    „Ganz schön was los heute, was?“
Donna wippte mit ihrem Körper zum Takt der Musik. Auch ich tat dies.
    „Ja,

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