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Zerelf (Von den Göttern verlassen) (German Edition)

Zerelf (Von den Göttern verlassen) (German Edition)

Titel: Zerelf (Von den Göttern verlassen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabina Schneider
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Laura ein winziges Leuchten ganz tief in Serenas Augen. Meist hatte es etwas mit Serenas Vater zu tun, aber manchmal auch mit ihr, mit Laura.
    Diese Momente waren so selten, dass sie für Laura wie ein Schatz erschienen, der es mehr als wert war, gesucht und gefunden zu werden. Laura hatte schon früh das gesehen, wofür Zorghk so lange gebraucht hatte. Serena hatte Gefühle, auch wenn nur in äußersten Umständen und nur ganz dumpf. Die seltenen kleine Reaktionen bei extreme Situationen waren sowohl für ihre Umgebung, als auch für Serena selbst störend und verwirrend. Daher wurden sie in beiderseitigem und stillschweigendem Einverständnis ignoriert. Von allen außer Zorghk und Laura.
    So wuchsen in Serenas Herzen zwei kleine Lichter und gesellten sich zu dem einen großen Licht, das sie mit ihrem Vater verband und lichterloh nur für ihn in ihr brannte. Genährt von Lauras Zuwendung, die aus der Menge der kalten Blicke und des gehässigen Geflüsters der Dorfbewohner wie ein Licht im Dunkeln leuchtete, wuchs es in ihr heran. Bis zu dem Tag, an dem das Kind des Verräters verraten wurde.
    …
    Die kleine sechsjährige Laura hüpfte aufgeregt von einem Bein zum anderen. Es war schon so lange her, dass sie Serena getroffen hatte. Allein die Möglichkeit sie zu sehen, wenn auch vielleicht nicht mit ihr zu sprechen, ließ das Herz in ihrer kleinen Brust wie ein aufgeregtes Vögelchen flatterten. Ihr Vater hatte ihr seit einiger Zeit so viel zu tun gegeben, ihr einen Privatlehrer besorgt, sie auf Ausflüge mitgenommen und auch sonst immer auf Trab gehalten, dass sie keine Zeit gehabt hatte Serena zu sehen.
    Man könnte fast meinen, der Aufsichtsmeister hätte sie mit Absicht beschäftigt, um sie von etwas ab- oder von jemand fernzuhalten. Zunächst freute sich die kleine Laura sehr über die Zuwendungen ihres Vaters und die viele Zeit, die der sonst so beschäftigte Mann mit ihr verbrachte. Auch ihre Mutter und alle Angestellten schienen sich ihr in den letzten Tagen mehr zuzuwenden als sonst. Die sowieso schon mit Aufmerksamkeit verwöhnte Laura genoss die Extrazuwendung sehr.
    Aber abends kurz vor dem Einschlafen, wenn sie an all die tollen Dinge dachte, die sie den ganzen Tag erlebt hatte, zog sich ihr kleines Herz zusammen und wurde von einer Sehnsucht erfüllt, die sie nicht zuordnen konnte. Bis sie auf einem ihrer Marktausflüge mit ihrer Mutter einen kleinen Hinterkopf mit schwarzen Locken erspähte. Ihr Herz begann zu klopfen und sie wusste plötzlich, nach was sie sich sehnte. Aufgeregt rief sie: „Serena!“, riss sich von der Hand ihrer Mutter los und lief auf den Wuschelkopf zu. Als dieser sich jedoch umdrehte, fing Laura vor Enttäuschung an zu weinen.
    Sie schluchzte auch noch, als ihre Mutter sie einholte und auf den Arm nahm.
    „Was ist denn los mein kleiner Schatz? Hast du dich erschreckt? Bist du hingefallen?“ Nach Atem ringend warf sich das Kind an den Hals ihrer Mutter und stotterte einen Namen: „See...see...sere...na!“, und fing erneut an zu weinen. Ihre Mutter wiegte sie hin und her und gab die Laute jeder Mutter von sich, wenn sie ihr Kind beruhigen wollte: „Schhhh... schhh... meine Kleine, wird ja alles wieder gut.“ Dabei waren ihre Lippen jedoch fest zusammengekniffen und der Ausdruck in ihren Augen wurde hart. Ihre Kleine, der sie jeden Wunsch von den Augen ablas, wollte das eine, das sie ihr nicht erfüllen konnte und wollte. Sie wollte zu diesem Balg, der Tochter des Verräters.
    Diese Nacht hatte sich Laura in den Schlaf geweint. Sie verstand nicht, warum Serena nicht mehr z um Spielen kam. Eine sehr lange Zeit war sie fast täglich zusammen mit ihrem Papa auf den Hof der Obersons gekommen. Dieser hat dann dies und jenes getan, während Laura mit ihr spielen durfte, Serena ihre Schätze zeigen konnte und ihr Reich. Denn als das betrachtete Laura alles um sich herum, als ihr Reich.
    Ob Serena ihr aus irgendeinem Grund böse war? Hatte sie etwas getan, das sie verletzt hatte? Bei dem Gedanken bekam Laura Panik. Das Bild ihrer mutigen Serena, die vor nichts Angst hatte, weinend am Boden, verletzt. Sie ballte ihre kleinen Fäustchen zusammen. Niemand durfte ihrer Freundin wehtun, auch sie selbst nicht! Das würde sie nicht verzeihen, auch sich nicht. Mit grimmigem Gesichtsausdruck verfiel sie in einen leichten unruhigen Schlaf.
    Ein diffuser Traum hatte gerade begonnen, sich langsam in ihrer Traumwelt zu manifestieren, als Laura von lauten Stimmen geweckt wurde. Sie schlich die

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