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Zerelf (Von den Göttern verlassen) (German Edition)

Zerelf (Von den Göttern verlassen) (German Edition)

Titel: Zerelf (Von den Göttern verlassen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabina Schneider
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seinen Lippen und flüsterte ein leises Danke. Mikhael wollte nicht sterben, nicht jetzt und auch nicht bald. Er legte sich auf den Boden neben das Sofa und schlief immer noch ihre Hand haltend ein.
    …
    Serena watete durch ein Meer aus Blut und zog zwei Skelette hinter sich. Sie hatten sich an ihre Fußgelenke geklammert und flüsterten mit tiefer, leiser widerhallenden Stimmen immer wieder im Chor: „Du hast uns getötet ... Ermordet ... Unser Leben ausgelöscht ... Hättest du eine Seele, wäre sie verdammt ... Verdammt ... Verdammt ...“
    Die Last wurde immer schwerer, Serena hatte Mühe sich fortzubewegen. Jeder Schritt kostete sich unendlich viel Energie. Dann verließ ihre Beine die Kraft und sie fiel auf die Knie. Das Blut, in dem sie gewatet war, kroch langsam ihre Hände, ihre Arme hoch . Es hatte schon fast ihre Brust erreicht, als sie plötzlich eine sanfte wärme in ihrer Hand spürte und neue Energie sie erfüllte. Wo kam diese Kraft her?
    Ein weißes Licht entsprang ihrer Hand und breitete sich langsam aus, umhüllte erst ihren Arm, dann ihre Brust, ihr Gesicht, ihre Beine. Die schweren Glieder wurden leichter und sie wurde vollkommen in das weiße Licht getaucht. Sie schloss ihre Augen und sah ihren Vater, sah Laura und Zorghk. Dann verschwammen die Gesichter. Lauras Gesicht wurde zu Mollys, Zorghks Gesichtszüge verjüngten sich und wurde weiblich. Sie sah Aira. Die blauen Augen ihres Vaters veränderten sich, und nahmen die wunderschöne Farbe von Bernsteinen an.
    Mal glühten sie heiß, dann leuchteten sie warm. Wärme breitete sich in Serena aus und reichte bis in das große schwarze Loch in ihrem Inneren. Erreichte es und erfüllte es mit Wärme und einem sanften Licht. Nahm es ganz ein, bevor es doch von dem schwarzen Loch verschluckt wurde und alles wieder schwarz war, wenn auch nicht mehr so kalt wie zuvor ...
    …
     
    Einige Zeit vor Sonnenaufgang wurden sie geweckt. Sie frühstückten in Stille und jeder begab sich in sein Zimmer, um sich reisefertig zu machen.
    Molly betrat noch schlaftrunken den ihr zugeteilten Raum. Auf ihrem Bett lag en eine waldgrüne Tunika, die passenden Stiefel und ein sehr warm aussehender Mantel. Sie konnte jedoch nirgends ihren Reisebeutel finden. Neben dem Bett stand nur ein ihr unbekannte Tasche im gleichen Grün wie die Tunika. Als Molly sie durchsuchte, fand sie neben anderen nützlichen Sachen wie Kleidung zum Wechseln, Seife, Handtuch, eine gefüllte Wasserflasche und einen Beutel mit Silber und Goldstücken einen anderen mit getrocknetem Fleisch, Käse, Früchten und Brot, Verbandszeug auch ihr Hab und Gut. Molly mochte neue Sachen, vor allem, wenn sie hübsch waren und zu ihren Augen passten. Sie konnte es nicht erwarten die neuen Kleider anzuprobieren.
    Während sich Molly über ihre neue Sachen freute, gab es andere, die gar nicht begeistert waren. Mikhael warf mit einem großen Schwung den neuen Reisebeutel gegen die Wand. Sein Körper spannt sich an. Die Schlaghalsader sprang pulsierend hervor. Er musste all seine Kraft zusammen nehmen, um nicht laut zu fluchen. Wie konnten diese dreckigen Senjyou es nur wagen seine Sachen anzurühren? Nein, sie hatten sie nicht einfach nur angerührt, sie haben sie durchsucht! Durcheinandergebracht! Umgepackt ... Dieses Pack!
    Er atmete tief durch, um sich zu beruhigen. Mikhael hatte nicht viel im Leben sein eigenen nennen können, aber was seines war, war SEINS! Zähneknirschend hob er den Reisebeutel vom Boden auf und platzierte ihn nicht gerade mit Feingefühl auf dem Bett. Dann zog er die bereit gelegte Kleidung an und musste verärgert zugeben, dass sie perfekt saß, warm und vermutlich wasserdicht war und auch noch sehr gut an ihm aussah. Doch all das konnte seinen Zorn nicht wegfegen. Wütend hallte ein Wort in seinen Gedanken immer wieder: PACK!!
    Serenas Gesichtsausdruck änderte sich bei dem Anblick der neuen Sachen nicht. Es war fraglich, ob sie überhaupt wahrnahm, dass es nicht ihr Reisebeutel war oder ihre Kleidung die schön zurechtgelegt auf dem Bett lagen. Aira dagegen freute sich sehr. Serena hatte sich noch nie etwas aus weltlichen Besitztümer gemacht. Aira hatte noch nie vorher etwas besessen und erhaschte nun einen kurzen Blick auf die künstlich geschaffene Idee von Besitztum, die Mikhael nur müde belächeln konnte. Alles gehörte dir, solange es dir keiner wegnahm, das hatte Mikhael in jungen Jahren gelernt. Besitz hatten nur die Starken und nur so lange, bis sie auf jemand trafen der

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