Zerelf (Von den Göttern verlassen) (German Edition)
stärker war als sie und wollte, was sie hatten. Der Gedanke, dass diese Senjyou IHM sein Besitz weggenommen hatten, und war er noch so klein, machte ihn körperlich krank.
Es war noch dunkel draußen als die vier Gefährten von Prinz Malhim abgeholt wurden. Die Lichtkugel an den Wänden erfüllten leicht pulsier end den Korridor mit gedämpftem Licht. Über eine versteckte Hintertür führte der Senjyou Prinz die Gefährten in einen kleinen Vorhof, auf dem vier Soldaten und der Magier Haril auf sie warteten. Haril hatte sich gegen die Kälte und die Feuchtigkeit in seinen hellblau-weiß bepelzten Mantel tief zurückzog, der bis zum Boden reichte und die große Gestalt fast völlig verschluckte. Während die anderen mit Waffen und Reisesäcken beladen waren, trug Haril nichts bei sich außer einem Stab.
Malhim und die vier Soldaten waren im Gegensatz zu dem Magier unauffällig gekleidet. Schlichte Stoffe in Erdfarbe, Moosgrün, Grau und braun. Doch auch der einfachen gedeckten Farben konnten die Schönheit der Senjyou nicht verdecken. Molly musste sich zusammenreißen, um nicht mit offenem sabbernden Mund ständig über ihre eigenen Füße zu stolpern , und errötete leicht, als es ihr mehrfach nicht gelang. Malhim bedeutete den Gefährten mit einer Geste leise zu sein. Er nickte den Soldaten zu, schnürte seinen Reisebeutel auf eines der zehn Pferde, die hinter den Soldaten aufgereiht waren und bestieg es.
Die Tiere waren größer als jedes Pferd, das Molly je gesehen hatte. Ohne eine n Muskel zu bewegen, standen sie mit stolz erhobenem Haupt da. Molly konnte nicht widerstehen, ging zu einem und streichelte seine weiche ihm Schein der Lichtkugel glänzende schwarze Mähne und strich über sein braunrotes Fell. Sie reichte mit dem Kopf nicht einmal an den Rücken des wunderschönen Tieres. Wie sollte sie jemals da hinaufkommen, fragte sie sich. Dann tippte ihr jemand auf die Schulter.
Molly drehte sich um, stieß gegen einen der Soldaten und verlor das Gleichgewicht. Er packte sie leicht an der Schulter und lächelte sie an. Augen von einem helleren Grün als ihre funkelten sie fröhlich an. Sein Haar hatte die Farbe von Kupfer war kurz und nach hinter gekämmt. Er nahm ihr den Reisebeutel ab und befestigte ihn am Sattel. Dann legte er seine Hände um Mollys Taille und setzte sie mit einem Schwung in den Sattel des großen Tieres. Molly schoss das Blut bei seiner Berührung in den Kopf und sie blickte ihn mit geweiteten Augen an. Vielleicht lag es am dumpfen Licht, aber Molly glaubte zu sehen, wie sich seine Wangen leicht röteten. Er drehte sich jedoch schnell um und bestieg eines der Tiere.
Als Molly sich umsah, saßen alle anderen bereits im Sattel. Im Schutz der Dunkelheit entfernte sie sich von Malhim geleitet lautlos. Die Hufen der Pferde machten keine Geräusche. In Mollys Ohren klang nur ihr eigener Atem laut und unregelmäßig, als die Gruppe von nun zehn Mitgliedern den Palast und Elemir hinter sich ließ und Richtung Norden tief in den Wald ritt. Je weiter sie sich von der Stadt entfernten, desto weniger weiße Bäume waren zu sehen. Bald waren sie umgeben von braunen Stämmen und roten und goldenem Laub anstelle von weißem Holz und Laub in der verschiedensten Farbenpracht.
Molly konnte weder einen Weg noch einen Trampelpfad erkennen, dem sie folgten. Und doch schafften es die Reittiere trotz ihrer Größe durch die Bäume zu preschen ohne zu stolpern oder auch nur einen Ast abzubrechen. Denn während die meisten Völker die Natur ihren Bedürfnissen anpasste, passten sich die Senjyou der Natur an. Das Gespür der Senjyoureittiere war fein und sie waren an das Reiten im Wald gewöhnt. Sie wussten intuitiv welche Richtung , sie wann einschlagen mussten, um einen ungestörten Reitrhythmus einhalten zu können.
Sie ritten den ersten Tag fast durch und machten erst kurz vor Sonnenuntergang Rast. Die Reittiere ließ man ohne sie anzubinden herumlaufen und grasen. Da sie ihnen aus freien Stücken halfen, würden sie nie auf die Idee kommen wegzulaufen. Sie anzubinden wäre unnötig und darüber hinaus eine Beleidigung ihrer Intelligenz, erklärte Malhim Molly, als sie das Halfter ihres Pferdes um einen Ast wickeln hatte wollen.
Haril holte etwas aus seinem Ärmel hervor und bald schon erfüllte der Schein einer Lichtkugel den Wald in einem gelbroten Licht. Es schwebte über dem Boden, tanzte wie ein Feuer hin und her und erfüllte seine Umgebung mit Wärme. Ohne Feuerholz, ohne Rauch. Molly und Aira
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