Zerelf (Von den Göttern verlassen) (German Edition)
knieten sich neben die Kugel und bestaunten das Wunder. Aira starrte es lange an, streckte die Hand danach aus und berührte die Kugel mit ihren Fingern.
„Vorsicht du verbrennst dich!“, rief Molly erschrocken, doch Aira lächelte nur, zog ihre Finger zurück und bestaunte die kleinen Flammen, die um ihre Finger züngelten, bevor sie erlosch. Molly streckte ihre Hand auch zögernd aus. Ihre Finger berührten die Oberfläche der Kugel, schlüpften hindurch, als würden sie in Wasser gleiten. Eine angenehme Wärme erfüllte ihre Hand und auch an ihren Fingern tanzten kurz kleine Feuer, bevor sie erloschen.
„Lasst das, ihr dummen Wesen!“, rief Haril aufgebracht. Molly und Aira sahen überrascht zu ihm hoch. Es war das erste Mal, dass er etwas in der Sprache der Vostoken von sich gab.
„Die Lichtkugel ist ein Teil des Schöpfers und wenn ihr sie berührt, berührt ihr auch ein Teil von ihm. Und diese Kugel hat Haril erschaffen“, erklärte Malhim mit einem wissenden Lächeln.
„Einen Teil von ...?“, stammelte Molly und blickte sich überrascht und beschämt nach Haril um, „es tut mir leid ... Wir wussten nicht.“
„Last es einfach bleiben!“
„Aira!“, stupste Molly sie an, „entschuldige dich! Wir haben, wer weiß wo, Haril berührt, ohne ihn zu fragen ... Vielleicht da, wo keiner nie angefasst werden will oder nur in bestimmten Momenten und nur von Menschen, die er ganz doll lieb hat.“ Aira blicke sie mit großen Augen an und sagte leise und schuldbewusst: „Entschuldige Haril.“
„So ist das nicht!“, brauste der Senjyou mit Entsetzen in der Stimme auf, „fasst es einfach nicht an. Und was fällt euch ein mich beim Namen zu nennen?“
„Oh entschuldigt ... Magier Haril?“, fragte Molly peinlich berührt.
Harils Gesicht lief rot an und Malhim sagte lachend: „Magier Haril, klingt doch gut. Nicht wahr Magier Haril?“
„Wie ihr wünscht mein Prinz“, antwortete Magier Haril mit zornesroten Wangen. Malhim wartete bis sich alle bei der Kugel versammelt hatten, um zu erläutern, wie sie von jetzt an vorgehen würden.
„Zunächst würde ich alle bitten mit den Förmlichkeiten und der Etikette aufzuhören. Ihr könnt mich einfach Malhim nennen“, sein Blick ruhte kurz auf Haril, der sich etwas versteifte, „niemand soll wissen, wer ich wirklich bin. Das würde nur zu viel Aufmerksamkeit auf uns lenken und Fragen aufwerfen, die wir nicht beantworten wollen. Ich hoffe , ihr erlaubt mir euch auch beim Namen zu nennen. Aira, Molly, Serena und Mikhael.“
Malhim erntete ein eifriges Nicken von Molly, deren Wangen fast in der Farbe ihrer Haare glühten. Ein Lächeln von Aira, ein Nicken von Serena und einen Grunzlaut von Mikhael. Er hatte sowieso nie im Traum daran gedachte das verwöhnte Vatersöhnchen, das er da vor sich sah, mit Prinz oder Hoheit anzureden. Dann stellte Malhim die Senjyou, die sie begleiteten der Reihe nach vor: „Haril kennt ihr ja bereits. Der junge Mann mit dem schwarzen Haar, den blauen Augen und dem ernsten Gesichtsausdruck ist Garif. Links neben ihm, der Mann mit den langen weißen geflochtenen Haar und den roten Natursträhnen an den Schläfen heißt Salmon. Aragar ist der Blondschopf. Links außen sitzt Mof.“
Molly rutschte beim letzten Namen ein Kichern heraus und auch auf Mikhaels Gesicht zeichnete sich ein breites Grinsen ab.
„Alles gut ausgebildete Leute. Die Besten der Besten ihres Faches. Garif ist Stratege und ein Schwertkämpfer, der seines gleichen sucht. Salmons Pfeile verfehlen nie ihr Ziel. Aragar ist ohne Waffen noch gefährlicher als mit. Ein Meister der waffenlosen Kampfkunst. Mof ist der beste Spurenleser unseres Landes. Haril ist einer unserer besten Magier. Und ich koche gerne“, fügte Malhim mit einem schiefen Grinsen hinzu, wurde gleich jedoch wieder ernst, „wir werden den großen Wald in vierzehn Tagen durchqueren. Bevor wir das Senjyou Gebiet verlassen, werden wir noch in einem der Städte Proviantnachschub besorgen. In weiteren zehn Tagen werden wir das Gebirge besteigen und sollten dann Magrem, die Airenhauptstadt, erreichen.
Der Erfolg hängt von zwei Punkte ab. Er stens: Es darf niemand erfahren, worum es sich bei unserer Mission wirklich handelt. Daher wird nicht darüber gesprochen, mit niemandem. Weder innerhalb der Gruppe noch außerhalb. Der Wald ist lebendig und hat überall Ohren. Zweitens: Wir müssen den Airen unseren guten Willen zeigen und von ihnen akzeptiert werden.
Das heißt , wir müssen alle in den
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