Zerfleischt - Der ultimative Thriller
Fingern hinunter.
Macy griff an.
Und in diesem Moment verkörperte das Mädchen all das Leiden, die Schande und den Missbrauch, den Macy ertragen und durchgemacht hatte. Sie schlug immer wieder in das Gesicht des Mädchens und trat ihr in die Rippen. Es schrie und versuchte sich zu wehren, aber halb blind war das nur schwer möglich. Macy hechtete aus allen Richtungen heran und schlug mit ihren Fäusten, trat mit ihren Füßen zu.
Das Mädchen ging blutend und benommen in die Knie. Es versuchte aufzustehen. Macy rammte ihr das Knie gegen die Schläfe und trat mehrfach zu, bis es hinfiel.
Dann sprang sie das Mädchen an. Sie zerkratzte ihr das Gesicht und vergrub ihre zersplitterten Fingernägel in ihrem verletzten Auge. Sie zerriss das Lid, kratzte den Augapfel auf und legte ihn frei. Das Mädchen schrie vor Schmerz, es ging durch Mark und Bein. Es kämpfte und biss zu, aber Macy wollte nicht aufhören, an ihrem Augapfel herumzuwühlen. Sie packte ihn jetzt, ihre Nägel bohrten sich hinein und ihre Fingerspitzen scharrten in der Augenhöhle herum. Sie stieß einen Ur-Schrei aus und riss ihn heraus. Ein Büschel rosa Muskeln und ein triefendes Stück Sehnerv hingen an ihm dran.
Macy zog mit aller Kraft, bis sie das Auge in ihren Händen hielt, während es immer noch lebendig pulsierte.
Zu diesem Zeitpunkt war das Mädchen nur noch eine heulende, schaudernde Fleischmasse, die von Höllenqualen überwältigt beinahe bewusstlos geworden war. Macy schlug noch mehrere Male zu. Dann wurde ihr etwas in die Faust geschoben.
Ein Messer.
Darüber gab es nichts nachzudenken. Macy packte das Messer und was sie damit tat, tat sie aus einem Reflex heraus, völlig instinktiv. Sie zerrte die Haare des Mädchens hart zurück, schlitzte ihr mit dem Messer die Kehle durch. Blut spritzte ins Gesicht des Mädchens und über ihre Brüste. Macy schnitt das Mädchen immer wieder auf, bis es aussah, als wären beide, sie und ihr Opfer, in rote Tinte getaucht worden.
Das Mädchen zappelte noch kurz, dann plumpste es in Macys Schoß.
Der Clan wurde von der Gewalt und dem Gestank des rohen Blutes in der Luft verrückt. Man konnte es an den Augen der Männer und Frauen sehen. Sie wollten sich selbst mit dem Blut bedecken, darin schwimmen, die Wände des Unterschlupfs damit bemalen.
Das war Nektar.
Das war der Saft des Lebens.
Das war die Flüssigkeit des großen Mysteriums.
Sie kreischten und sprangen herum, schlugen sich gegenseitig, rollten am Boden, fickten, spuckten, kratzten sich selbst blutig. Es übertrug sich von einem zum Nächsten und zum Nächsten und zum Nächsten, als würde eine Art grässlicher Kreislauf geschlossen.
May war dagegen nicht immun.
Ihr Herz pochte, ihr Fleisch war blutüberströmt und stank süßlich nach Schweiß. Sie spürte die Hitze zwischen ihren Beinen, in ihrem Bauch und besonders in ihrem Verstand, wie eine alles vernichtende Feuersbrunst.
Während die grotesken Gesichter des Clans sie verzückt und erwartungsvoll anstarrten, vergrub Macy ihr Gesicht in der Kehle des Mädchens und umschloss mit ihren Lippen den Messerschnitt, der die Halsschlagader aufgeschlitzt hatte. Das Blut strömte immer noch heraus. Es war warm und salzig, als es ihren Mund füllte und ihre Kehle hinunterfloss, als sie saugte und schluckte, und sie war zufriedener als ein Baby, das die Muttermilch von einer angebotenen Brust saugte.
Schließlich drückte sie die Leiche beiseite und das Blut lief ihr aus dem Mund. Sie streckte die Hände in die Luft, warf ihren Kopf zurück und schrie ihre fanatische Gier der ganzen Schöpfung zu. Denn sie hatte nun die Feuertaufe erhalten. Sie gehörte zum Clan. Sie war eine Jägerin.
80
Das Rudel musste jetzt vorsichtig sein. Es musste sich ausruhen und seine Wunden lecken, sich von den körperlichen und den psychologischen Verletzungen des Kriegsschauplatzes in der Providence Street erholen. Beides schmerzte noch enorm.
Der Baron fühlte davon nichts. Je mehr Leben er auslöschte, je mehr Blut er vergoss, je mehr Schmerz er ertrug, desto lebendiger fühlte er sich. Er konnte und würde sich nicht wie ein geprügelter Hund ins Stroh einrollen, nicht, wenn es etwas zu jagen gab und die Nacht nach ihm rief. Er war energiegeladen und verabreichte sich diese honigsüße Ambrosia des Lebens als Droge.
Das Rudel lag auf einer Wiese, leckte sich die Wunden und beruhigte sich gegenseitig, während ein paar Draufgänger schon wieder Waffen umklammerten und zur Jagd bereit waren. Der Baron
Weitere Kostenlose Bücher