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Zero Day

Zero Day

Titel: Zero Day Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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weshalb die Mörder zurückgekommen sind, Puller?«
    »Um etwas zu holen. Oder etwas zurückzulassen. Was der Grund war, weiß ich noch nicht.«
    Erbitterung lag in Coles Stimme, als sie sagte: »Ich hätte nie gedacht, dass so etwas geschehen kann. Dass Mörder zurückkommen und den Polizisten umbringen, der den Tatort bewacht.« Puller antwortete nicht. Er legte das Zeichenblatt zur Seite und suchte aus dem Armeerucksack die 35-mm-Kamera, ein Dreibein sowie Blitzlicht und Fernauslöser. Außerdem steckte er ein Gerät, das wie ein Reflektor aussah, in eine Halterung an seinem Gürtel. »Mein Experte hat schon Fotos gemacht«, sagte Cole.
    »Ich brauche eigene Aufnahmen. Wie ich schon sagte, ich muss bestimmte Vorgehensweisen einhalten.«
    »Schon recht. Aber er ist ein fähiger Mann. Sie können sich unsere Bilder gern ansehen.«
    »Ich weiß Ihre Hilfsbereitschaft zu schätzen. Wo bleibt er übrigens? So lange kann es doch nicht dauern, den Streifenwagen zu untersuchen.«
    Cole trat ans Fenster. »Wenn man vom Teufel spricht …«, sagte sie.
    »Landry Monroe?«, fragte Puller.
    »Woher kennen Sie seinen Namen?«
    »Ich habe ihn im Protokoll gelesen.«
    »Wir nennen ihn Lan.«
    »Erzählen Sie mir was über ihn.«
    »Vierundzwanzig Jahre. Abgänger der Universität West Virginia. Fachgebiet Kriminalistik. Diplomierter Spurensicherungsexperte. Ist seit zwei Jahren für die Landespolizei tätig.«
    »Woher stammt sein Diplom?«
    »Ein staatliches Fortbildungsprogramm.«
    »Aha.«
    »Es ist ein verdammt gutes Programm, Puller.«
    »Ich habe nichts Gegenteiliges behauptet.«
    »Aber Ihr Gesicht hat mir gegenteilige Gedanken gezeigt.«
    »Welches Ziel verfolgen Sie in diesem Fall?«
    »Was?«
    »Welches Ziel?«
    »Den oder die Täter zu schnappen«, lautete Coles grimmige Antwort.
    »Genau das ist auch mein Ziel. Und wenn wir zusammenarbeiten und uns an die Vorschriften halten, ist die Wahrscheinlichkeit viel größer, dass wir die Verantwortlichen aufspüren.«
    Einen unbehaglichen Moment lang blickten sie sich an. Dann drehte Cole sich um, stapfte zur Tür und wandte sich an den Neuankömmling, der soeben den Kopf in den Kofferraum seines Wagens steckte. »Lan, nehmen Sie Ihr Zeug und kommen Sie rein. Hier ist jemand, der sich schon auf die Zusammenarbeit mit Ihnen freut.« Sie wandte sich wieder Puller zu und deutete mit dem Zeigefinger auf ihn. »Lassen Sie mich eines klarstellen. Er ist ein junger Mann. Sie dürfen ihn korrigieren, ihn auf dies oder jenes hinweisen, das seine Kenntnisse erweitert, aber ich will nicht, dass Sie auf irgendeine Weise sein Selbstvertrauen untergraben. Wenn der Fall aufgeklärt ist, verschwinden Sie auf Nimmerwiedersehen aus West Virginia, ich dagegen nicht. Ich muss auch in Zukunft mit Lan kooperieren, und ich habe nur ihn. Haben Sie mich verstanden?«
    Puller nickte. »Verstanden.«
    Ungefähr dreißig Sekunden später kam Lan Monroe ins Haus, beladen mit Taschen und Behältern, ein Schwarzer in grüner Arbeitskluft. Auf der Schwelle blieb er stehen und setzte die Sachen ab, um Überschuhe und Gummihandschuhe anzuziehen. Er kritzelte seine Unterschrift ins Protokoll, das ihm ein Beamter der Tatortsicherung hinhielt, und trat ein.
    Monroe war kaum größer als Cole und hatte schmale Schultern. Der Großteil seines Körpergewichts ballte sich in Leibesmitte, Hüften und Gesäß. Er hatte kurze, stämmige Beine. Sein Schädel war rasiert, und auf der Nase trug er eine Drahtgestellbrille, die halb heruntergerutscht war.
    »Lan«, sagte Cole, »ich möchte Ihnen CID -Spezialagent John Puller vorstellen.«
    Monroe lächelte und schaute zu Puller hoch, der ihn um fast dreißig Zentimeter überragte. Er streckte die Hand aus, und Puller ergriff sie. »Erfreut, Sie kennenzulernen, Spezialagent Puller.«
    »Puller genügt.« Er sah auf die Behältnisse hinab. »Ihre Ausrüstung?«
    »Richtig.«
    »Haben Sie Larrys Dienstwagen untersucht?«, fragte Cole.
    Monroe nickte. »Die erste flüchtige Überprüfung hat nichts ergeben. Im Wagen ist kein Blut geflossen. Ich habe veranlasst, dass er zur Polizeiwache geschleppt wird, da werde ich ihn mir gründlicher ansehen.«
    »Sergeant Cole sagt, Sie haben Fotos gemacht«, sagte Puller. »Darf ich sie mir anschauen?«
    »Klar doch, Mann.« Monroe kramte in einer der Taschen, während Puller mit hochgezogenen Brauen Cole einen befremdeten Blick zuwarf. Sie zuckte mit den Schultern und bemühte sich um ein Schmunzeln.
    Monroe holte seine Kamera heraus,

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