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Zero Day

Zero Day

Titel: Zero Day Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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herumschnüffeln, deshalb werde ich meinerseits höflich auf Fragen an Sie verzichten.«
    Fünf Minuten lang fuhren sie schweigend. »Unsere Eltern sind ums Leben gekommen«, sagte Cole plötzlich, »als sich bei einer Sprengung, die Rogers Unternehmen durchführte, ein Felsbrocken löste und ihr Auto unter sich begrub.«
    Puller drehte den Kopf und blickte sie an. »Vor etwa fünf Jahren?«
    »Ja, vor ungefähr fünf Jahren.«
    »Und ihr Tod hat Randy schwer getroffen?«
    »Er hat uns alle schwer getroffen«, stellte Cole mit merklichem Nachdruck klar. Doch sofort wurde ihr Ton wieder freundlicher. »Aber es stimmt, am härtesten getroffen fühlte sich Randy. Er und unsere Eltern standen sich immer sehr nah. Besonders er und Vater.«
    Einige Kilometer weit fuhr Cole wieder schweigend die Straße entlang.
    Puller betrachtete das Innere des Kleintransporters, bemerkte neuwertige Kunststoffsitzbezüge und das anscheinend mit Originalteilen erneuerte Armaturenbrett. Selbst der Fahrzeugboden sah wie neu aus und zeigte keinerlei Ansätze von Rost. »Hat Ihr Vater den Wagen restauriert?«
    »Ja. Wieso?«
    »Er erinnert mich an Ihren Wohnsitz. Haben Sie das Auto zusammen mit dem Haus gekauft?«
    »Ja. Ich habe das Geld in den Nachlass fließen lassen.«
    »Lebt Randy davon? Jean hat es ja ganz offensichtlich nicht nötig.«
    »Ja, so haben wir es damals geregelt. Randy brauchte das Geld dringender als ich.«
    »Kann ich verstehen.«
    »Es ist schon komisch. Früher hat niemand Roger Trent zugetraut, dass er es mal zu etwas bringt.«
    »Und wie ist er dann geworden, was er heute ist?«
    »Roger hat tüchtig geschuftet, das muss ich zugeben. Und er hatte einen gewissen Weitblick. Und Glück. Er hat sich in der Kohlewirtschaft nach oben gearbeitet. Er ist rücksichtslos und ziemlich arrogant, aber er verfügt über einen sechsten Sinn, was das Geldverdienen betrifft. Und mein Vater und mein Bruder haben tatsächlich ungeheuer viel Kohle für ihn ausfindig gemacht. Obwohl die Förderung das gesamte Land verschandelt.«
    »Aber vermutlich sichert sie auch Arbeitsplätze.«
    »Längst nicht mehr so viele wie früher.«
    »Weshalb nicht? Geht die Kohle zur Neige?«
    »Von der ersten Schaufel an, die man hebt, geht Kohle immer zur Neige. Aber die gesamte Kohlegewinnung in Drake und ebenso in weiten Gebieten West Virginias wird heute im Tagebau betrieben.«
    »Dabei sprengt man, kurz gesagt, die Berge weg, um an die Flöze zu gelangen?«
    »Die Kohleunternehmen behaupten, die Entscheidung, vom Untertagebau zum Tagebau zu wechseln, beruhe auf Faktoren wie Geologie und Topografie und rein wirtschaftlichen Erwägungen. Landbeschaffenheit, Tiefe und Verlauf der Kohleflöze, Abbaukosten und erzielbarer Gewinn, solche Sachen. In Wahrheit sind für den Tagebau einfach weniger Arbeitskräfte erforderlich. Daraus ergibt sich für die Kohleförderer höherer Gewinn. Trent argumentiert, dass ein Großteil des Tagebaus in Regionen stattfindet, in denen schon Untertagebau erfolgt ist, dass die Firma also nur noch aus der Erde holt, was durch den Untertagebau nicht gefördert werden konnte. Diese Tätigkeit gilt gewissermaßen als zweiter Versuch, der wenigstens in einigem Umfang die Wirtschaft in Schwung hält und Arbeitsplätze schafft. Und vielleicht hat er damit ja recht. Aber wenn jemand trotz allem kein Dach überm Kopf und kein Essen auf dem Tisch hat, ist es keine sonderlich überzeugende Argumentation.«
    Cole warf Puller einen Seitenblick zu. »Ich habe keine Ahnung, ob es für die Ermittlungen wichtig ist, allerdings könnte es für Sie durchaus sinnvoll sein, ein bisschen über die Kohlewirtschaft zu erfahren.«
    Eigentlich neigte Puller dazu, diese Überlegung zu verneinen. Er hegte geringes Interesse an den Einzelheiten der Kohlegewinnung und hatte das Empfinden, dass die Ermittlungen ein wenig aus dem Mittelpunkt ihrer gemeinsamen Bestrebungen zu rücken drohten. Doch er spürte bei Cole das Bedürfnis, darüber zu sprechen, und bei der Army hatte man ihm eingetrichtert, wie wichtig es war, das Gefechtsfeld zu kennen, auf dem man eingesetzt wurde. Nach seinem Verständnis ließ dieser Standpunkt sich auch auf das Gebiet kriminalistischer Ermittlungen übertragen. »Na schön.«

 
    40
    Zwanzig Minuten später hielt Cole den Kleintransporter an und deutete nach vorn. In dieser Nacht herrschte ausnehmend heller Mondschein, sodass Puller mühelos erkennen konnte, was sie ihm zu zeigen beabsichtigte.
    »Wofür halten Sie das?«,

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