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Zero Option: Thriller

Zero Option: Thriller

Titel: Zero Option: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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konnte Sykes das Halfter mit der Pistole am Gürtel erkennen.
    Er nahm die Neuankömmlinge am Fuß der Treppe in Empfang.
    »Max Abbot«, sagte der erste mit einem britischen Arbeiterschicht-Akzent und einer tiefen, heiseren Stimme.
    Sykes versuchte, während des Händedrucks nicht das Gesicht zu verziehen. »Sehr erfreut, Sie kennenzulernen, Max.«
    Abbot deutete auf seinen Begleiter. »Und der Drecksack da is’ mein Partner, Mr. Blout.«
    Blout verzog keine Miene. »Hallo.«
    Sykes nickte ihm zu, ein kleines bisschen misstrauisch. Seine jüngsten Erfahrungen mit unabhängigen Vertragspartnern waren alles andere als gut gewesen, daher war er sich unschlüssig, was er von diesen beiden Briten halten sollte. Er wusste nicht das Geringste über sie, ging aber davon aus, dass es sich um ehemalige Militärs oder Geheimdienstleute handelte, die mit diesen Dingen so vertraut waren, dass sie den Job bekommen hatten.
    »Also«, meinte Abbot und drehte den Kopf in beide Richtungen. »Das is’ also Polen, was? Sieht von unten auch nich’ besser aus als beim Drüberfliegen.« Er rieb sich die Hände. »Bringen wir’s schnell hinter uns, ja? Je früher wir fertig sind, desto früher können wir uns wieder irgendwohin verkrümeln, wo’s warm is’. Hier würd’ sich ja sogar ’n Eisbär die Eier abfriern.«
    »Einverstanden.«
    Abbot drehte sich zu Blout um. »Hol ihn raus.«
    Blout kletterte die Treppe hinauf und verschwand für einige Augenblicke im Rumpf des Learjet. Als er wieder auftauchte, zerrte er einen Mann hinter sich her. An Händen und Füßen gefesselt kam Saul Callo zur Luke heraus.
    Er war kleiner, als Sykes gedacht hatte, und wog bestimmt nicht mehr als sechzig Kilogramm. Er trug einen orangefarbenen Overall, wie ihn normalerweise nur Gefängnisinsassen und Terroristen verpasst bekamen – nicht besonders raffiniert angesichts der Tatsache, dass seine Auslieferung an sämtlichen offiziellen Stellen vorbei erfolgt war –, aber Sykes hielt den Mund. Callo würde nicht lange genug zu sehen sein, sodass es keine Rolle spielte. Der Overall war ihm ungefähr drei Nummern zu groß, was seine geringe Körpergröße noch zusätzlich betonte. Er ließ den Kopf hängen, sodass Sykes ihm nicht in die Augen sehen konnte. Jede seiner Bewegungen war verzögert, ungeschickt. Die Handschellen waren durch eine Kette mit den Fußfesseln verbunden. Das Ganze wirkte irgendwie ein bisschen übertrieben, schließlich hätten sowohl Blout als auch Abbot wahrscheinlich nur eine Hand gebraucht, um Callo wegzutragen, aber offensichtlich hatten sie ihre eigenen Methoden. Blout verpasste Callo einen Stoß in den Rücken, und er stakste vorsichtig die Treppe herunter.
    Abbot bemerkte Sykes’ starren Blick. »Er sieht vielleicht aus wie einer, den man einfach so an die Wand klatschen kann, aber in Wirklichkeit is’ das ’n richtiger Drecksack, so dermaßen übel. So einen hab ich bis jetzt noch nich’ gehabt. Als die Spritze nachgelassen hat, da is’ er komplett ausgeflippt, ich meine, wie ’n richtiges, durchgeknalltes Arschloch. Hat mich in den Oberschenkel gebissen. Tut verdammt weh. Darum ham wir ihn gefesselt.«
    »Wie haben Sie ihn gefangen genommen?«, wollte Sykes wissen.
    Abbot lächelte voll Stolz. »Wir sollten ihn eigentlich aus seiner Villa rausholen. Ham uns die Grundrisse besorgt und uns ’nen hübschen kleinen Plan zurechtgelegt. Ham wir dann aber alles nich’ gebraucht. Wir ham ihn drei Tage lang beobachtet. Da hat er die ganze Zeit nichts anderes gemacht, als wie ein ralliger Kater um die Muschis rumzuschleichen. Aber nich’ irgendwelche Muschis. Bloß die richtig großen. Je größer sie warn, desto mehr hat Callo sich angestrengt. Also ham wir ein bisschen improvisiert. Ich hab ’ne Nutte besorgt, die schärfste Blondine, die Sie je gesehen ham, und außerdem noch so groß wie ich. Hab ihr ’nen Haufen Müll erzählt, von wegen, dass Callo ein entlaufener Sträfling is’ und wir Kopfgeldjäger, dass er so ein richtig übler Typ sei, Kinderschänder oder so was in der Art. Also ham wir ihr Geld gegeben, damit sie ihn in dieser Kneipe aufreißt. Hat ganze achtundzwanzig Minuten gedauert, bis sie ihn im Taxi gehabt hat. Sie hat ihm sogar die Spritze verpasst und mir zum Abschluss noch einen geblasen, ganz umsonst.«
    »Gute Arbeit.«
    »War mir ein Vergnügen«, erwiderte Abbot und lächelte immer noch.
    Als Callo den Asphalt erreicht hatte, packte Abbot ihn am Kragen und stieß ihn vorwärts. »Nun komm

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