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Zero Option: Thriller

Zero Option: Thriller

Titel: Zero Option: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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hinter der Tür übertönten Callos eigenes Gebrüll.
    »Keine Sorge«, sagte Abbot. »Jetzt bist du dran.«
    Sie betraten einen Raum mit unverputzten Wänden, genau wie in Callos Zelle. An einer Wand hing ein Waschbecken, und an einem der Wasserhähne war ein Schlauch befestigt. An der gegenüberliegenden Wand stand ein einfacher Tisch und darauf ein tragbarer Stromgenerator. Zwei lange Kabel, die als großes Knäuel auf dem Tisch lagen, waren daran befestigt. Der Generator gab ein lautstarkes Rumpeln von sich. Abgase hingen in der Luft. Abbot und Blout ließen Callo los. Dieser landete unsanft auf dem Rücken, drehte sich aber blitzschnell um und krabbelte auf Händen und Füßen in Richtung Tür. Sykes versperrte ihm mühelos den Weg und lachte dabei.
    Dann schrie er auf und brüllte: »Das Arschloch hat mich gerade gebissen.«
    »Ich hab’s Ihnen doch gesagt«, meinte Abbot, während er Callo mit seinem muskulösen Arm in den Schwitzkasten nahm. »Der Typ is’ ein gottverdammter Irrer.«
    Sykes rieb sich den Unterarm und drückte die schwere Stahltür ins Schloss, während Blout und Abbot Callo rückwärts auf einen kalten Metallstuhl zerrten. Sie drehten seine Arme auf den Rücken und legten ihm Handschellen an. Anschließend fesselten sie ihm die Füße an die Stuhlbeine, ebenfalls mit Handschellen.
    Abbot ging zum Waschbecken und Blout zum Generator.
    »Ich sag euch alles« , kreischte Callo.
    Sykes nickte, während er sich den Unterarm rieb. »Das wissen wir, Saul. Das machen alle. Aber genau das ist das Problem. Sie werden mir alles sagen. Aber ›alles‹ ist nicht das, was ich hören will. Und darum müssen wir ein ganz bestimmtes Verfahren anwenden, um sicherzustellen, dass das, was Sie uns sagen, auch wirklich die Wahrheit ist.«
    »Ich sage die Wahrheit, das verspreche ich«, erwiderte Callo hastig.
    Sykes nickte noch einmal, sagte aber nichts. Er warf Abbot einen Blick zu. Der nahm den Schlauch und richtete ihn auf Callo. Er drehte den Wasserhahn auf, und ein eiskalter Wasserstrahl traf Callo mitten ins Gesicht. Er war so kalt, dass Callo schlagartig sämtliche Muskeln anspannte und zischend den Atem ausstieß. Sein Gesicht war zu einer einzigen Grimasse verzerrt, und er riss den Kopf von einer Seite zur anderen, um dem schmerzhaften Ansturm des Wassers zu entkommen. Abbot ließ den Strahl über Callos gesamten Körper wandern, so lange, bis er vollkommen durchnässt war. Er wand sich und brüllte, zerrte wie wild an seinen Fesseln. Der Stuhl war im Boden verankert und gab keinen Millimeter nach.
    »Das reicht«, sagte Sykes.
    Abbot drehte den Wasserhahn zu. Unkontrolliert zitternd saß Callo auf dem Stuhl, mit klappernden Zähnen und blauen Lippen, Gänsehaut am gesamten Körper. Er versuchte zu sprechen, wollte um Gnade flehen, doch er war nicht in der Lage, auch nur ein einziges verständliches Wort zu formulieren.
    Abbot packte Callo an den Haaren und riss ihm den Kopf zur Seite, sodass sein Blick auf den Tisch gerichtet war.
    »Das dürfte dich interessieren«, fauchte er.
    Er ließ Callo los und trat an den Tisch. Darauf lag eine braune Papiertüte. Abbot griff hinein und holte zwei Orangen hervor. Die legte er dicht nebeneinander, sodass sie einander berührten, und machte sie mit Klebeband an der Tischplatte fest.
    »Stell dir vor, das wären deine kostbarsten Teile.«
    Abbot zog einen schwarzen Filzstift aus der Hosentasche. Er malte ein paar dünne schwarze Striche auf die Orangen und lachte dabei leise vor sich hin. Dann nahm er die beiden Kabelenden, die mit Krokodilklemmen versehen waren, und klemmte sie an den Orangen fest.
    »Fertig?«, wandte Abbot sich an Callo, wartete die Antwort aber gar nicht erst ab. Er gab Blout ein Zeichen, und dieser legte einen Schalter am Generator um.
    Die Orangen fingen erst an zu leuchten und dann zu vibrieren. Nach wenigen Sekunden breitete sich warmer Zitrusduft im ganzen Raum aus. Die Vibrationen wurden stärker. Die erste Orange platzte auf, und Saft blubberte heraus.
    »Jetzt geht’s los«, sagte Abbot und klatschte in die Hände.
    Nun bekam auch die zweite Orange einen Riss. Weitere folgten, und Callo sah mit weit aufgerissenen Augen zu, wie die Orangen aufplatzten, wie heißer Saft und Fleischstücke in alle Richtungen geschleudert wurden.
    Abbot klatschte erneut in die Hände. » Oh, ja . Geil abgespritzt!«
    Blout schaltete den Generator aus. Dampfende Orangenfetzen lagen auf dem Tisch. Saft tropfte auf den Boden. Fruchtfleischstücke und

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