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Zero Option: Thriller

Zero Option: Thriller

Titel: Zero Option: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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Petrenko sich ein wenig Wasser ins Gesicht, wischte sich die verschwitzten Haare aus der Stirn, zog sich noch eine dicke Linie des hochwertigen bolivianischen Stoffs in die Nüstern. Er wischte sich die weißen Pulverreste von den Nasenlöchern, holte einmal tief Luft und wartete im Wohnzimmer auf die Ankunft seines Besuchers.
    Wenig später klopfte es an der Tür. Petrenko hörte, wie seine Männer zu den Waffen griffen und den Gast zu ihm brachten. Tomasz Burliuk betrat den Raum, und Petrenko stand auf. Zwei Leibwächter folgten dem groß gewachsenen, gut aussehenden, makellos gekleideten Ukrainer dicht auf den Fersen. Alle drei Männer trugen Anzüge und Mäntel.
    »Danil«, sagte Burliuk. »Wo hast du deine Manieren gelassen?«
    »Es tut mir leid, Tomasz, aber man kann nicht vorsichtig genug sein. Du hast ja keine Ahnung, was ich gerade erlebt habe. Ich wär beinahe abgekratzt, um ein Haar abgekratzt .«
    Burliuk erwiderte: »Was ist denn passiert?«
    Petrenko ließ sich in einen Sessel plumpsen. Er zuckte mit den Schultern und fuchtelte ein wenig mit den Händen, während er versuchte, seine Gedanken zu sammeln. »Wir hatten mit den Verhandlungen gerade angefangen, da ist überall das verdammte Licht ausgegangen. Ich hab mir nichts dabei gedacht. Eine Sicherung, vielleicht. Aber keine dreißig Sekunden später waren meine ersten Männer tot. Verdammt noch mal, Tomasz, irgendjemand hat versucht, mich umzulegen. In meiner eigenen Stadt. Ich musste durch ein Fenster klettern, um lebend davonzukommen. Hier …« Er deutete auf seine Handgelenke, wo die spitzen Glasscherben ein paar Schürfwunden hinterlassen hatten. »Das war absolut lebensgefährlich.«
    Burliuk knöpfte seinen Mantel auf und setzte sich gegenüber von Petrenko in einen Sessel. »Was ist mit Yamout?«
    »Was soll mit ihm sein?«
    Burliuk strich sich über den Bart. »Ist er auch entkommen?«
    »Er schon. Aber keiner von seinen Leuten. Er hatte insgesamt sechs Männer dabei. Kannst du dir das vorstellen? Zuerst hab ich mich geärgert über so viel Respektlosigkeit, aber im Nachhinein muss ich ihm dankbar sein. Wären es nicht so viele gewesen, dann wär ich jetzt vielleicht nicht hier.«
    »Wo steckt Yamout im Moment?«
    Petrenko schnaubte. »Woher soll ich das wissen? Wieso auch? Sobald wir aus dem Fahrstuhl waren, haben unsere Wege sich getrennt. Wir haben uns nicht erst zusammengesetzt und unsere Reisepläne erörtert. Wahrscheinlich ist er schon wieder in seiner Wüste.«
    »Ist er verletzt?«
    Petrenko runzelte die Stirn. »Wen interessiert das? Schließlich ist es seine Schuld, dass ich beinahe krepiert wäre … Moment mal. Vielleicht waren die ja gar nicht hinter mir her, sondern hinter Yamout.«
    »Das weiß man nicht«, entgegnete Burliuk. »Du hast ja schließlich Feinde, oder etwa nicht?«
    Petrenko nickte, aber seine Gedanken wurden zunehmend klarer. Er setzte sich auf und sagte: »Ich habe mehr Feinde als Gott. Jeder Kriminelle hier in dieser Stadt will meinen Kopf. Aber sie fürchten Danil Petrenko und das, was ich ihren Familien antun kann. Zu Recht.« Er deutete mit dem Daumen auf seine Brust. »Ich bin der König von Minsk. Niemand würde es wagen, etwas gegen mich zu unternehmen, es sei denn, er will mir meinen Thron streitig machen. Aber wenn tatsächlich einer so verrückt wäre, dann würde er mich doch erst dann angreifen, wenn ich am verwundbarsten bin. Und nicht, wenn auch noch Yamout mit seiner kleinen Armee dabei ist.«
    »Wenn Ihr das sagt, König Danil.« Burliuk neigte den Kopf.
    »Wie gut, dass du mir zustimmst, Tomasz, weil ich dich nämlich dafür verantwortlich mache.«
    »Was?«
    »Du hast den Kontakt zwischen Yamout und mir hergestellt. Ich hätte mit diesem Mann doch niemals Geschäfte gemacht, wenn du nicht für ihn gebürgt hättest.«
    Burliuk sagte nichts.
    Petrenko fuhr fort. »Ich habe dich holen lassen, weil ich Schadenersatz von dir verlange.«
    Burliuk lachte kurz. »Du lässt mich nicht holen, kleiner König. Du ersuchst mich um meine Gegenwart, und dann entscheide ich, ob ich bereit bin, dir diese Gnade zu erweisen oder nicht.«
    Petrenko lief vor Wut knallrot an. Er trat auf Burliuk zu. Das Kokain bewirkte, dass er sich diesen unbewaffneten Ausländern gegenüber stark und überlegen fühlte.
    Burliuks Bodyguards erwachten sofort zum Leben und versperrten ihm den Weg. Petrenko grinste und fuchtelte mit seiner Desert Eagle herum. Wenn er wollte, dann konnte er diese beiden unverschämten, unbewaffneten

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