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Zero Option: Thriller

Zero Option: Thriller

Titel: Zero Option: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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Die Einzelheiten sind nicht so wichtig, wichtig ist vor allem, wie es rüberkommt. Und du bist spitzenmäßig rübergekommen. Sehr überzeugend.«
    »Wirklich? Vielen Dank.«
    Blout kam zurück, stellte einen Rucksack auf den Esstisch und holte einen Geldbeutel heraus. Er warf ihn Abbot zu, und dieser klappte ihn auf und kippte den Inhalt auf den Fußboden. Callo sah zu, wie seine Kreditkarten, Quittungen, Geldscheine und anderes Zeug auf den Teppich regneten. Schließlich warf Abbot das Portemonnaie beiseite und verteilte die Sachen mit dem Fuß auf dem Boden.
    »Was machen Sie denn da?«, beschwerte er sich. »Das sind doch meine Sachen.«
    Abbot gab keine Antwort. Callo blickte Blout an, der im Rucksack herumwühlte.
    Er nahm all seinen Mut zusammen. »Und mehr wollten Sie nicht von mir?«, stieß er hervor.
    Abbot krempelte seine Hemdärmel nach oben. »Das war die Hälfte, Saul, und du warst wirklich spitze. Hast du echt gut gemacht. Sehr überzeugend, wie gesagt. Genau das war auch notwendig. Aber jetzt musst du auch im zweiten Teil absolut überzeugend sein.«
    Callo nickte bereitwillig. »Das kriege ich bestimmt hin.«
    Abbot lächelte ihn irgendwie seltsam an. »Da bin ich mir ganz sicher.«
    Blout streifte ein Paar Latexhandschuhe über und reichte Abbot ein zweites Paar.
    »Wann soll ich den zweiten Anruf machen?«, wollte Callo wissen.
    Abbot schüttelte den Kopf und dehnte die Handschuhe über seine großen Hände. »Keine Anrufe mehr, Saul. Jetzt musst du deine arabischen Freunde davon überzeugen, dass du überfallen wurdest.«
    Callos Blick huschte zwischen Abbot und Blout hin und her. »Aber ich habe ihnen doch gesagt, dass ich entkommen bin.«
    »Aha«, meinte Abbot, nickte und schob die Finger ineinander, damit das Latex sich schön um jeden Finger schmiegte. »Aber dann haben sie dich noch mal erwischt.«
    Blout kam drohend näher. Callo starrte zu Abbot hinauf, hatte endlich kapiert. Tränen schossen ihm in die Augen.
    Abbot baute sich vor Callo auf, zog den rechten Ellenbogen zurück und ballte die Hand zur Faust.
    »Tut mir leid, Kumpel«, sagte er, »aber das hättest du dir wirklich denken können.«

Kapitel 26
    Victor kam eine halbe Stunde, nachdem er das Europe verlassen hatte, im Best Eastern an, deutlich schneller als unter normalen Umständen, aber mit einem verletzten Arm war klar, dass er sich nicht erst zwei Stunden mit seiner Gegenüberwachung aufhalten konnte. In der Theorie wäre das zwar das Richtige gewesen, aber wenn der Arm sich in der Zwischenzeit entzündete oder er einem wachsamen Polizisten über den Weg lief, war die ganze schöne Theorie nichts wert.
    In seinem Zimmer angelangt, zog er sich aus und ließ Badewasser ein. Dann stellte er sich vor den Spiegel und untersuchte die Wunde. Sein ganzer Arm war blutverschmiert. Die eigentliche Wunde war ungefähr zehn Zentimeter lang, vielleicht drei Millimeter tief und blutete jetzt sehr viel stärker als unmittelbar nach dem Schuss. Er steckte den Stöpsel ins Waschbecken und drehte den Warmwasserhahn auf. Zur Ausstattung des Zimmers gehörten auch ein Wasserkocher, Tassen, Teebeutel sowie kleine Portionspackungen mit löslichem Kaffee und Zucker. Victor warf zwei Teebeutel in eine Tasse und feuchtete sie mit einem Schuss kaltem Wasser an. Dann holte er ein sauberes T-Shirt aus seiner Tasche und riss es in Streifen. Das ging nicht ohne Schmerzen, und er verzog das Gesicht zu einer Grimasse.
    Er senkte seinen verletzten Trizeps ins Waschbecken. Sekunden später hatte sich das Wasser blassrot gefärbt. Mit zusammengebissenen Zähnen wusch er die Wunde aus, um sämtliche Faserreste und andere Rückstände daraus zu entfernen. Er trocknete den Arm vorsichtig ab, holte die feuchten Teebeutel aus der Tasse und legte sie auf die Wunde, balancierte sie auf dem waagerechten Oberarm und wickelte einen T-Shirt-Streifen darum, fest, aber nicht zu fest, damit die Teebeutel ihre optimale Wirkung entfalten konnten. Die im Tee enthaltenen Tannine würden dazu beitragen, die Blutung zu stillen und Infektionen zu verhindern. Darüber hinaus unterstützten sie den Heilungsprozess. Nach fünf Minuten ersetzte Victor die blutgetränkten Teebeutel durch zwei frische und machte den Verband ein klein wenig fester. Als er nach weiteren fünf Minuten noch einmal nachsah, blutete es nicht mehr.
    Victor riss ein Zuckerpäckchen auf und streute die Kristalle vorsichtig in die Wunde. Falls sie sich noch nicht entzündet hatte, dann würde der Zucker mit

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