Zero Unit
was darüber hinausging, hatte ihnen Probleme bereitet. Weil sie in jemanden anderen verliebt gewesen war. Und er hatte das gewusst. Gehofft, dass er ihre Meinung ändern könnte. Und als das nicht geschehen war, hatte er sie ehrenwerterweise gehen lassen. Trotzdem ließ er es sich nicht nehmen, Alex bei jeder sich bietenden Gelegenheit zu provozieren. Allerdings weniger aus Eifersucht als vielmehr aus Loyalität ihr gegenüber, wie Rebel vermutete …
»So gut also, ja?«, bemerkte er.
Sie lachte und schluchzte noch heftiger. »Ich bin eine solche Idiotin«, stöhnte sie dann.
»Nein. Er ist einer. Ein nicht ganz zurechnungsfähiger, begriffsstutziger Obertrottel. Was ist bloß los mit ihm?«
»Er hat … Probleme«, seufzte sie.
»Was du nicht sagst.« Wade klang erfreut und aufgebracht zugleich.
»Alex behauptet beharrlich, dass wir keine Beziehung haben können.«
»Und wie zum Teufel nennt er das dann, wenn er dich fickt? Ist er zufällig auf dich drauf gefallen? Himmel, Rebel, wenn du willst, dass ich ihn umbringe, tue ich das sofort.«
»Nein!« Sie wusste natürlich, dass er das nicht ernst meinte. Aber es fühlte sich gut an, ihn auf ihrer Seite zu wissen. »So verlockend das Angebot sein mag, er ist es nicht wert, für ihn ins Gefängnis zu gehen. Ich werde darüber hinwegkommen. So wie immer.«
»Ist mir auch schon aufgefallen«, sagte Wade gedehnt.
»Hey.« Sie boxte ihm gegen die Brust, fühlte sich aber schon ein wenig besser.
Er lachte in sich hinein. »Na, mach schon, gib mir die Schuld.«
Wenigstens brach ihre Welt nicht zusammen. Nicht völlig.
»Da wir gerade beim Thema Beziehungen sind«, wagte sich Rebel vor. »Hast du es auf die hübsche Polizistin abgesehen? Die oben wartet?«
Ein freches Lächeln umspielte seine Lippen. »Ich weiß überhaupt nicht, was du meinst.«
Sie schaute zu ihm auf. »Spiel bloß nicht den Ahnungslosen, Montana. Ich kenne deine Tour.«
»Ach, ist das so?«
»Ja. Du würdest einfach alles tun, um weiterhin in Ginas Fall verwickelt zu sein. Auch eine Polizistin verführen … oder eine deiner Büromitarbeiterinnen«, fügte sie spitz hinzu.
Er küsste sie auf die Schläfe. »Liebes, du weißt, es mag vielleicht so angefangen haben, aber –«
»Ich weiß.« Sie lächelte ihn verständnisvoll an. »Trotzdem hat Alex recht. Wir haben Gina gefunden. Sie ist jetzt bei STORM und in Sicherheit, das verspreche ich dir. Also gibt es keinen Grund, einer unschuldigen Polizistin das Herz zu brechen.«
»Ich bin verletzt«, protestierte er. »Wie kommst du darauf, dass ich ihr das Herz brechen werde?«
»Ich habe gesehen, wie sie dich angeschaut hat. Und sich gefragt hat, warum du wohl mit Alex um mich konkurrierst.«
»Das habe ich gar nicht.« Er seufzte. »Na schön, hab ich wohl doch. Ich kann einfach nicht anders, der Mann macht mich rasend. Er hat dich nicht verdient.«
»Und die Polizistin denkt jetzt, du hättest sie nicht verdient.«
»Das siehst du alles mit einem Blick?« Er zog eine Grimasse. »Verdammt. Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du viel zu gut in deinem Job bist, Haywood?«
Sie lächelte. »Nur du. Einmal.«
»Sehr komisch.« Er seufzte an ihrem Haar. »Und nur um das festzuhalten, Detective McPhee ist eine sehr attraktive Dame. Ich mag sie sehr.«
»Aber du liebst Gina«, sagte Rebel sanft. »Jeder, der ein Paar Augen im Kopf hat, kann sehen, dass du noch nicht über sie hinweg bist.«
Für einen kurzen Moment umspielte ein missmutiger Zug seinen Mund. Dann schüttelte er den Kopf. »Mach dich nicht lächerlich«, gab er zurück. »Ich habe es dir doch gesagt. Gina ist schon lange darüber weg. Und ich ebenfalls.«
»Ja«, sagte Rebel. »Verstehe schon. Genau wie Alex und ich.«
Gina stand vor der Zimmertür, hinter der Gregg festgehalten wurde und versuchte, genügend Mut aufzubringen, um hineinzugehen. Quinn hatte gesagt, dass er sie sehen wollte. Allein. Für zwei Minuten.
Zwei Minuten?
Nicht zwei Stunden. Das wäre lange genug, um miteinander ins Bett zu gehen. Oder zwei Tage. Das würde für Sex reichen und ein Gespräch über ihre Zukunft. Aber zwei Minuten. Das reichte für gar nichts … außer um sich voneinander zu verabschieden.
Sie hatte nie gewusst, ob das mit ihr und Gregg etwas Dauerhaftes war. Oder wie lange ihre gemeinsame Zeit bemessen war. Eine gemeinsame Zukunft? Die gab es nicht, bis auf sporadische Liebesnächte. Das hatte er ihr eindeutig klargemacht. Dennoch war sie davon ausgegangen, dass sie noch ein
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