Zero Unit
habe.«
»Das haben Sie nicht «, stieß Alex zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
Montana schaute ihn selbstgefällig an. »Sagt wer?«
»Rebel sagt das.«
»Dann wird es wohl stimmen.« Er zuckte unbeteiligt die Achseln.
Der Scheißkerl wollte ihn bloß provozieren. Alex wusste das. Scheiße . Es funktionierte.
Er wusste, er hatte kein Recht, eifersüchtig zu sein. Es stand ihm nicht einmal zu, dem Kerl zu sagen, wo er sich diese angebliche Beziehung hinschmieren konnte. Alex hatte Rebel freigegeben, und dabei würde er auch bleiben. Er tat damit das Richtige. Ja .
Egal wie sehr ihm das zu schaffen machte.
Schon eigenartig … sechzehn Monate Folter und Krankheit in entwürdigenden Umständen hatten ihn nicht gebrochen. Rebel aufzugeben könnte jedoch diese Wirkung haben.
»Spielt sowieso keine Rolle«, sagte Alex zu Montana. »Aber halten Sie sich verdammt noch mal aus diesen Ermittlungen raus !«
»Erst, wenn ich mit Gina gesprochen habe. Ich möchte mich persönlich vergewissern, dass es ihr gut geht.«
»Und dann werden Sie die Finger von dem Fall lassen?«
»Von dem Fall schon.«
Alex ballte die Hände zu Fäusten. Er hätte den Scheißkerl am liebsten ungespitzt in den Boden gerammt.
Aber dazu hatte er kein Recht.
»Schön«, sagte er stattdessen. »Wir werden ein Telefonat arrangieren.«
Montana schüttelte den Kopf. »Auf keinen Fall. Persönlich.«
»Persönlich was?«, fragte Rebel, die mit drei großen Kaffeebechern auf einem Papptablett in den Hof gekommen war. Sie reichte Alex und Montana je einen Becher. »Ich hoffe, euch ist klar, dass ich normalerweise niemals Kaffee hole«, murrte sie. »Ich musste nur dringend mal von euch zwei Schwachköpfen wegkommen.«
Alex stand über den heißen Becher gebeugt und atmete tief ein. Es war jedoch nicht der Kaffeegeruch, der ihm in die Nase stieg. Sondern der von Rebel. So dicht neben ihr konnte er einen leichten Hauch ihres herrlichen Dufts wahrnehmen. Und noch etwas anderes. Eine Mischung aus seinem eigenen Körpergeruch und ihrem – die Essenz ihres Liebesspiels, der wie ein zarter Schleier auf ihrer Haut und dem Rock lag. War es sehr übel zu hoffen, dass Montana ihn auch bemerkte?
Doch Alex kümmerte es nicht. Rebel gehörte ihm, und das sollte der andere ruhig wissen. Dass er erst vor wenigen Minuten tief in ihr gewesen war. Dass er sie in Besitz genommen hatte. Seine Geliebte. Seine Frau. Sein.
Nur … war sie das gar nicht. Konnte es niemals sein.
Scheiße.
»Alex?«
Er blickte auf und bemerkte, dass er den Kaffeebecher so fest umklammert hielt, dass der Deckel abgesprungen war und ihm die kochend heiße Flüssigkeit über die Hand rann. Doch hatte der Schmerz, den er fühlte, nichts mit dem Kaffee zu tun.
»Mist«, sagte er, nicht länger in der Lage, diese Höllenqualen zu ertragen. »Du willst also, dass ich verschwinde?« Er pfefferte den zerknüllten Becher in einen Mülleimer. »Nichts leichter als das.« Er tat, als würde er den verletzten Ausdruck in ihren großen grünen Augen nicht bemerken. »Sie haben gewonnen, Montana. Sie gehört ganz Ihnen. Ich muss sowieso woandershin.«
Damit marschierte er entschlossen vom Hof und aus Rebels Leben.
»Der Mann ist ein gottverdammter Narr, so viel steht fest«, sagte Wade in die ungemütliche Stille hinein.
Rebel rang um Fassung und schenkte Wade ein halbwegs tapferes Lächeln, obwohl ihr innerlich zum Heulen war.
» C’est la vie «, sagte sie und zuckte mit einer Schulter, allerdings wohl nicht besonders überzeugend, denn Wade stellte seinen Becher ab, stand auf und breitete tröstend die Arme aus.
»Komm her. Du brauchst eine Umarmung, Süße.«
Rebel zögerte kurz. Dann ließ sie sich in seine Arme fallen. »Oh, Wade«, klagte sie leise. »Was soll ich bloß tun?«
Er gab ihr einen Kuss auf die Stirn. »Du hast also endlich mit ihm geschlafen.« Das war eine Feststellung, keine Frage.
Sie rang um Fassung. »Ja.«
»Ich kann ihn an dir riechen. Dieser verfluchte Scheißkerl.«
Ihr blieb nicht viel zu sagen, bis auf: »Achte auf deine Ausdrucksweise, Wade«.
»War das Arschloch wenigstens gut?«
Sie lachte, doch ihr Lachen verwandelte sich zu einem Schluchzen.
Bei jedem anderen hätte diese Frage grob oder beleidigend geklungen. Ihre Beziehung war jedoch stets rein sexueller Natur gewesen und hatte zumindest auf dieser Ebene bestens funktioniert. Sie waren gemeinsam gekommen, hatten Regeln gebrochen und stets ganz frei über alles Sexuelle gesprochen. Nur
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