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Zero Unit

Zero Unit

Titel: Zero Unit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Dorothea; Bruhns Kallfass
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Gefühlen leiten lassen, anstatt auf den Verstand zu hören. Dabei sollte ich es wirklich besser wissen.«
    Gefühle? Wollte er etwa sagen, dass er tatsächlich etwas für sie empfand? Mehr als nur reine Lust?
    »Gefühle sind doch nicht immer etwas Schlechtes«, sagte sie sanft und schmiegte sich in seinen Arm. Ihn so nah zu wissen, vertrieb alle Angst und schenkte ihr tröstliche Geborgenheit. Vielleicht gab es doch noch eine Chance für sie beide.
    »Für jemanden wie mich sind sie das immer«, widersprach er. »Meine Arbeit, mein Leben – alles hängt davon ab, dass ich einen klaren Kopf bewahre und in der Lage bin, rationale Entscheidungen zu treffen. Gefühle bedeuten da den sicheren Tod.«
    So war eben seine Sicht der Dinge. Denn er hatte vor langer Zeit gelernt, dass Liebe nur Schmerz bedeutete; Schmerz, Verrat und Tod. Gina verstand, dass seine übertriebene Dominanz darin wurzelte und dass er deswegen alles um sich herum kontrollieren musste. Dass er seinen Gefühlen niemals genug traute, um sich ihnen einfach hingeben zu können.
    »Du irrst dich«, sagte sie mit wehem Herzen, als er sich zu ihr hinabbeugte, um sie zu küssen … ein sanfter verführerischer Kuss, bei dem sie dahinschmolz. Wie gerne würde sie ihn davon überzeugen, dass es nicht so sein musste. Dass Gefühle und Hingabe auch etwas Schönes sein konnten. Wunderschön. Ein Seufzen drang aus ihrer Brust. »Oh, Gregg. Bitte. Lass mich dir zeigen, wie sehr du dich irrst.«

21
    Gregg wusste, dass er sich sein eigenes emotionales Grab schaufelte, wenn er mit Gina ins Bett ging, aber er konnte ihr einfach nicht widerstehen. Dafür begehrte er sie viel zu sehr. Brauchte sie viel zu sehr.
    »Meine süße Gina«, flüsterte er. »Wenn es doch nur so wäre.«
    Er streifte ihr den Bademantel von den Schultern. Als er bemerkte, dass sie nichts darunter trug, schwand sein letzter Widerstand. Er stöhnte auf, hob sie in seine Arme und trug sie zum Bett hinüber.
    »Wie kannst du in dieser Dunkelheit überhaupt etwas erkennen?«, murmelte sie, während er sich die Jogginghose auszog und sich zu ihr auf die samtweiche Überdecke legte.
    »Instinkt«, murmelte er und verließ sich ganz auf diese innere Stimme, um ihre Bedürfnisse zu erspüren. Sie machte es ihm nicht besonders schwer, denn sie umarmte ihn, zog ihn über sich und legte eine Hand an seine Wange, um seinen Mund an ihren zu führen.
    »Was verrät dir dein Instinkt jetzt?«
    »Dass ich dich küssen soll«, sagte er und suchte ihren Mund. Sobald er sie schmeckte, loderte ein unbezähmbares Verlangen in ihm auf. Er wagte sich weiter vor. Irgendetwas war an dieser Frau, sodass er einfach nicht genug von ihr bekam. Sie nie genug geküsst, nie genug berührt hatte. Es war beängstigend, wie sehr er sie wollte. Das Verlangen, sie ganz zu besitzen, jeden ihrer Schritte zu kontrollieren, war zu einem Teil seines Wesens geworden.
    Nachdem er sich an ihrem Kuss berauscht hatte, hob er den Kopf und küsste sie auf die Wangen, die Augenlider. Drängte zwischen ihre Schenkel, die sie sofort einladend weit spreizte.
    »Und was sagt er dir jetzt?«, fragte sie.
    Dass es verdammt noch mal viel zu lange her war. Und er spürte intuitiv, dass Gina wieder bereit dafür war. Also langte er zum Nachttisch nach den Handschellen, die er vorhin dort abgelegt hatte. Er zog den Schlüssel ab und versteckte ihn unter dem Kopfkissen.
    »Das.« Er ließ das kalte Metall an ihren Armen entlanggleiten.
    Sie sog die Luft ein. »Gregg … «
    »Schon in Ordnung, Baby. Du vertraust mir doch, oder nicht?«
    Ihr Herz begann zu rasen. »Ja, aber –«
    »Würdest du dein Leben in meine Hände legen?«
    »Selbstverständlich, aber ich – «
    »Erinnerst du dich, wie oft wir das schon getan haben?« Er wollte, dass es wieder so wurde. Dass sie es auch wieder wollte. Ihn wollte. So, wie er wirklich war. Nicht diese nettere, zärtlichere Version. Er fühlte sie zögerlich nicken. »Habe ich dir jemals wehgetan?«
    »Nein«, hauchte sie. Ihr Körper unter ihm hob und senkte sich, bis sein Schwanz zwischen ihren Beinen war. Sie bebte am ganzen Körper. »Können wir nicht einfach –«
    »Ich möchte dir zeigen, dass du absolut nichts von mir zu befürchten hast. Ich will nur das zurück, was wir einmal hatten. Dieses tiefe Vertrauen.«
    Er hörte, wie sie langsam ein- und ausatmete. Einen endlosen Moment lang lagen sie so da, beinahe vereint, aber noch nicht ganz, mit vor Verlangen bebenden Körpern. »Einverstanden«, flüsterte

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