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Zero Unit

Zero Unit

Titel: Zero Unit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Dorothea; Bruhns Kallfass
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posttraumatischen Belastungsstörung erzählen. »Es war so schön«, sagte sie. »Ich war glücklich.« Jedenfalls größtenteils. »Er schien auch glücklich. Dann hatte er dieses Flashback während des Tauchgangs, und anschließend brach alles auseinander.«
    »Oh, ich verstehe.«
    Rebel schaute zu Gina. Ihre Freundin war in sich versunken, ihre Miene ausdruckslos. Rebel kannte diesen Gesichtsausdruck von Alex. Wenn ihn traumatische Erinnerungen heimsuchten.
    »Ich habe mich um alles gekümmert«, fuhr Rebel fort. »Habe versucht, für ihn stark zu sein … ihm da durchzuhelfen.« Sie seufzte. »Aber ich vermute, ich erinnere ihn zu sehr an … « Diese schreckliche Zeit. »Er hat mir erzählt, dass er von mir geträumt hat, weißt du? Dort, als Gefangener.«
    Gina kehrte in die Gegenwart zurück. »Das hat er?«
    Rebel nickte. »Die ganze Zeit über, hat er gesagt.«
    Gina lächelte. »Das beweist, wie sehr er dich liebt.«
    Genau. »Nicht genug, um sich den Problemen zu stellen, die uns trennen. Er will einfach davor weglaufen.«
    »Vielleicht macht es ihm Angst, sich damit auseinanderzusetzen. Ich bin mir sicher, er fühlt sich jetzt gerade sehr ohnmächtig und verletzlich. Er könnte Sorge haben, dass du ihn nicht mehr liebst, nachdem du ihn so schwach gesehen hast. Ihn komplett hilflos erlebt hast. Männer sehen sich als den starken Part, unbesiegbar. Besonders Männer in Alex’ Beruf.«
    Rebel drehte sich auf den Bauch, legte das Kinn auf der Hand ab. Das leuchtete ihr ein. Und galt genauso für seine Sterilität. Wenngleich Alex nie der Höhlenmensch-Macho-Typ gewesen war. Aber Nachkommen zu zeugen – oder eben nicht dazu in der Lage zu sein – war eine brisante Angelegenheit, wegen der sogar schon Kriege ausgefochten worden waren.
    »Du hast mir einmal davon erzählt, dass du auch von Gregg geträumt hast, als du … gefangen warst. Wie hat es sich angefühlt, als du ihn später wiedergesehen hast?«
    »Das kann man nicht wirklich vergleichen«, sagte Gina trocken. »Ich wollte ihn umbringen. Und das meine ich wörtlich.«
    »Vielleicht könnte ich mir von dir dahin gehend noch etwas abgucken.« Sie lachten. »Obwohl ich annehme, dass Gregg da nicht mitgespielt hat. Was ist geschehen? Den Teil habt ihr beide vorhin bei euren Erzählungen ausgelassen.«
    Während Gina antwortete, erlosch ihr Lächeln. »Er hat mich davon überzeugt, dass ich mich getäuscht habe, was ihn angeht. Mir sogar geholfen. Bei meinen psychischen Problemen. Ich fühle mich besser, wenn er in der Nähe ist. Sicher.«
    »Kaum überraschend«, bemerkte Rebel. »Der Mann ist das beängstigendste menschliche Lebewesen, das ich je getroffen habe. Diese Augen. Als ob er Gedanken lesen könnte.« Sie erschauerte.
    »Das kann er«, sagte Gina und klang beinahe traurig dabei. Sie spielte mit einer Silberkette an ihrem Knöchel. Ein kleines Herz hing daran. »Jeden einzelnen Gedanken.«
    »Also … vielleicht ist die Frage erlaubt … warum teilst du dir dann mit mir ein Zimmer?«
    Gina zog ein Kissen vor ihren Bauch und schlang die Arme darum. »Er ist wütend auf mich. Weil er den Verräter alleine schnappen wollte, und jetzt gibt er mir die Schuld daran, dass er gezwungen ist, mit STORM zusammenzuarbeiten.«
    Rebel hörte den tiefen Schmerz aus Ginas Worten heraus. Ganz offensichtlich waren die starken Gefühle für den Mann überraschend heftig zurückgekehrt, nachdem er von dem Verdacht freigesprochen war, sie verraten zu haben. »Aber es ist doch nicht deine Schuld, dass wir uns im Flur getroffen haben. Ich bin natürlich froh darüber … aber ganz im Ernst, das war doch ganz schön unwahrscheinlich.«
    »Genau da liegt das Problem. Gregg glaubt nicht an Zufälle. Ich bin ganz sicher, er geht davon aus, dass ich Alex oder Kick angerufen und ihn verraten habe.«
    »Aber das hast du nicht! Das solltest du ihm sagen.«
    »Habe ich versucht. Er will nicht zuhören.«
    Rebel setzte sich im Bett auf. »Dann, Mädchen, musst du da rübermarschieren und ihn dazu bringen , dass er dich anhört. Das ist doch lächerlich! Du liebst ihn. Und zumindest eine von uns hat ein Happy End verdient.«
    Gina umklammerte ihr Kissen noch ein wenig fester. »Das bist dann wohl du, meine Liebe.« Sie schaute Rebel aus unglücklichen braunen Augen an. »Weil es keine Rolle spielt, was ich fühle. Wenn ich etwas über Gregg van Halen weiß, dann, dass er nicht an die Liebe glaubt. Für mich und Gregg wird es also kein Happy End geben.«
    Wenn Rebel nicht schon

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