Zero Unit
vor Begierde.
»Gina, bitte«, flehte er und fühlte, wie sie lächelte.
»Ich glaube, es gefällt mir, wenn du hilflos bist«, murmelte sie.
Himmel hilf!
»Gewöhn dich bloß nicht zu sehr daran«, gab er mit angespannten Kiefermuskeln zurück. Er war vollkommen über seine Angst hinweg. Alles, was er fühlte, war unbändiges Verlangen. Es drohte, aus ihm hervorzubrechen. Er wollte sie sofort . Zerrte an den Handschellen. Doch sie schnitten ihm nur ins Fleisch. »Mach mich los!«
»Nein.«
»Ich will in dir kommen«, stieß er hervor, kurz, bevor er endgültig die Kontrolle verlor.
Irgendetwas an seinem Tonfall musste ihr verraten haben, wie ernst es ihm war. Sie zögerte. Dann hörte er ein leises Stöhnen, das er als Einwilligung deutete. Sie langte unter das Kissen.
Scheiß drauf.
»Schnell«, sagte er. »Setz dich auf mich.«
Beim nächsten Atemzug war er bereits tief in ihr. Sie war feucht und heiß, fühlte sich so verdammt gut an. Handfesseln hin oder her, er wollte sie unter sich haben. Zwei Jahrzehnte Nahkampferfahrung gewannen die Oberhand und im Handumdrehen hatte er ihre Körper so gedreht, dass er fest auf ihr lag.
»Schon viel besser«, murmelte er und langte nach den Bettpfosten. Übernahm die Kontrolle.
»Nicht fair«, wehrte sie sich atemlos, während er in sie eindrang. Dennoch schlang sie die Beine um ihn. Er hatte ihr sein Vertrauen bewiesen. Jetzt wollte sie ihn einfach in sich spüren.
Er küsste sie lange und leidenschaftlich, dann erst begann er, sich zu bewegen. Immer schneller. Er füllte sie aus und huldigte ihrem Körper mit seinem. Und führte ihr fleischlich vor Augen, was sein Verstand immer noch nicht wahrhaben wollte.
Dass er ihre Liebe wollte . Sie brauchte. Sich danach verzehrte. Tief in seinem Innern sehnte er sich danach, dass sie diesen dunklen leeren Ort, den er seit Ewigkeiten in seinem Herzen trug, mit Liebe erfüllte. Dieses Herz, aus dem er alle Menschen ausgeschlossen hatte.
Bis jetzt.
Sie keuchte, als er unaufhörlich in sie eindrang. Klammerte sich an ihm fest, halb der Ohnmacht nahe. Als ihre Lust und ihre übermächtigen Gefühle sich einen Weg nach außen bahnten, schrien sie gleichzeitig auf, und die unglaubliche Macht, die in ihrem unerwarteten gemeinsamen Höhepunkt lag, riss sie mit sich fort.
»Oh, Gregg!«, seufzte sie atemlos, nachdem ihrer beider Pulsschlag sich einigermaßen beruhigt hatte und sie wieder zur Erde zurückkehrten.
»Ich bin hier«, sagte er und hielt sie im Arm, nachdem sie endlich den Schlüssel genommen und ihn befreit hatte. »Ich gehe nirgendwohin.«
Und zum allerersten Mal wünschte er sich wirklich, es wäre so.
Doch er musste gehen.
Sobald Gina eingeschlafen war, schlüpfte Gregg aus dem Bett und schlich auf leisen Sohlen ins Badezimmer. Dort zog er sich rasch an, ging ins Wohnzimmer und schloss die Schlafzimmertür hinter sich.
Dann hob er den Telefonhörer ab und ließ sich mit dem Zimmer von Rebel Haywood verbinden.
»Hallo?«, hörte er sie verschlafen fragen, noch ehe das erste Klingeln ganz verhallt war.
»Tut mir leid, Sie aufwecken zu müssen, Special Agent Haywood. Hier ist Gregg van Halen.«
»Oh?« Es folgte eine kurze Pause. »Ah, Moment. Gina ist direkt –« Ein gedämpfter Aufschrei. »O nein! Sie ist nicht –«
»Gina ist hier bei mir«, beeilte er sich zu sagen. »Sie schläft. Es geht ihr gut.«
»Ah. Gott sei Dank«, hauchte die FBI -Agentin. »Hätte beinahe einen Herzinfarkt bekommen.«
»Ich möchte Sie um einen Gefallen bitten. Könnten Sie rüberkommen und bei ihr bleiben? Ich müsste dringend etwas erledigen, und ich würde sie nur ungern allein lassen.«
Er hörte eine Bettdecke rascheln. »Äh, klar. Geben Sie mir fünf Minuten.«
Als Agent Haywood angezogen und bewaffnet bei ihm ankam, fragte sie weder, wohin er gehen wollte, noch wie lange er wegbleiben würde. Aber als er sich zum Gehen wandte, fragte sie: »Sie kommen doch wieder, oder nicht?«
»Ja«, versicherte er ihr. »Passen Sie nur gut auf sie auf, bis ich das wieder übernehmen kann.«
Sie lächelte. »Das werde ich.«
Er schloss die Tür hinter sich und fragte sich, was Alex Zane eigentlich für ein Problem hatte. Diese Frau war klug, wunderschön und loyal und noch dazu offensichtlich vollkommen in diesen Schwachkopf verschossen. War der Kerl verdammt noch mal blind oder was?
Wie dem auch sei. Das ging ihn nichts an.
Er holte den Wagen aus der Garage und machte sich auf den Weg nach McLean, Virginia – den
Weitere Kostenlose Bücher