Zero Unit
auch klar, warum Rebel in dem anderen Hotelzimmer gewesen war, obwohl er es nicht über sich gebracht hatte, sie danach zu fragen. Wie denn auch, wenn sie ihm einfach höflich und reserviert zugenickt hatte ohne auch nur den kleinsten Hinweis darauf, dass sie noch am Tag zuvor darüber gestritten hatten, ob sie gemeinsam Kinder bekommen würden. Zweifelsohne hatte er das Montana zu verdanken. Hatte Rebel Wades übler Nachrede etwa tatsächlich Glauben geschenkt?
Himmel.
»Also, was machen wir jetzt mit diesem gottverdammten Durcheinander?«, fragte er in die Runde. Damit meinte er die Altos-Angelegenheit.
Rebel warf ihm einen weiteren vernichtenden Blick zu. Galt das seiner Ausdrucksweise? Wohl kaum.
Ihr Mobiltelefon klingelte, aber sie würgte den Anruf mit einem wütenden Knopfdruck ab.
Na schön. Auch gut.
»Sie hatten eine Affäre«, sagte Gina in die unangenehme Stille hinein. »Wade und Erika Altos. Einige Monate, nachdem wir uns getrennt hatten. Er hat mir damals davon erzählt, wahrscheinlich um mich eifersüchtig zu machen und zurückzugewinnen.«
Darcy schnaubte verächtlich. »Etwas mit einer anderen Frau anzufangen ist ja auch wirklich eine super Taktik, um denjenigen, den man liebt, zurückzugewinnen«, murmelte sie und nahm sich zwei Tassen Kaffee, von denen sie eine an Quinn weiterreichte. »Typisch.«
Rebel starrte Alex weiterhin wütend an.
Was denn?
»Konntet ihr hören, worum es bei dem Streit im Auto ging?«
Kick schüttelte den Kopf. »Die Fenster waren geschlossen.«
»Wir müssen annehmen, dass er ihr von der hohen Spende auf das Wahlkampfkonto ihres Mannes erzählt hat«, bemerkte Tara.
»Wenn sie als Ehefrau nicht schon längst davon wusste.«
»Falls sie jetzt versucht abzuhauen, ist sie schuldig und wir schnappen sie uns«, sagte Kick und schaute auf sein Handy, um zu sehen, ob er eine Nachricht bekommen hatte. Aber bislang gab es noch keine Neuigkeiten von Marc.
»Und sollte Altos seine Sachen packen, ist er es«, fügte Quinn hinzu, »und wir hätten den Beweis, den wir brauchen, um ihm die Daumenschrauben anzusetzen, was unsere Zünder-Theorie angeht. Ich habe allerdings so das Gefühl, als ob uns die Zeit davonrennt. Wenn wir recht haben und sie die Ermordung des Präsidenten planen, dann müssen wir den Präsidenten informieren. Dazu hätte ich aber gerne mehr in der Hand als reine Mutmaßungen.« Er schaute zu Darcy hinüber. »Immer noch nichts auf Altos’ Heimcomputer gefunden?«
»Rein gar nichts. Weder versteckte Dateien noch verdächtige E-Mails. Nicht mal irgendwelche anstößigen Bilder oder Videos. Altos ist ein verfluchter Saubermann«, sagte sie sichtlich verärgert und ging wieder zum Konferenztisch. Den vielen benutzten Kaffeetassen und leeren Snacktüten nach saß sie wohl schon stundenlang vor dem Rechner.
»Ist er letzte Nacht überhaupt nach Hause gekommen?«, wollte Tara wissen.
»Ungefähr eine halbe Stunde, nachdem seine Ehefrau wieder da war«, bestätigte van Halen. Dabei tauchte er geistesabwesend einen Finger in das Wasser des Goldfischglases, das er gestern Nacht von Altos’ Schreibtisch gestohlen hatte. Der einsame Bewohner darin schoss nervös hin und her. Also echt. Der Mann war vielleicht ein hervorragender Agent, aber auch nicht ganz dicht.
»So oder so«, sagte Alex, »ist Montana der Mithilfe schuldig, also wird ihn die Innere Sicherheit wegen Gefährdung der nationalen Sicherheit verhaften.«
»Das ist nicht fair.« Rebel sah aus, als würde sie gleich in die Luft gehen. »Wir müssen ihn erst befragen. Ich bin mir sicher, er hat eine einleuchtende Erklärung.«
»Die hat er bestimmt«, sagte Alex gedehnt. »Und ich für meinen Teil würde sie gerne hören.«
»Gut«, sagte Quinn und stand auf. »Weil ich möchte, dass du SAC Montana findest und ihn hierher bringst. Ich werde schon herausfinden, was er über dieses ganze Durcheinander weiß. Nimm Rebel mit, Zane, und sag ihm, wir hätten entschieden, dass er Gina sehen kann. Darum hatte er uns ja gestern gebeten. Wenn er unschuldig ist, hat er nichts zu befürchten.« Er wandte sich an Rebel. »Fair genug?«
»Ja, Sir«, sagte sie und erhob sich ebenfalls. »Schon auf dem Weg.«
»Hey«, protestierte Alex und hielt sein Sandwich hoch. »Ich bin noch nicht fertig.«
»Pech«, gab Rebel zurück und verließ das Zimmer.
»Verfluchte Scheiße«, murmelte er und stand auf, um ihr zu folgen.
»Und, Zane«, schob Quinn gereizt hinterher, während er ihm die Autoschlüssel für
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