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Zero Unit

Zero Unit

Titel: Zero Unit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Dorothea; Bruhns Kallfass
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schlimmer werden, ehe es zu einem guten Ende kam. Sie wollte nicht vollkommen erschöpft sein.
    »Ich sollte das eigentlich nicht tun«, sagte Darcy, aber ihr Widerstand war bereits gebrochen. »Das mit seinem Geruch kann ich jedoch nachvollziehen. Mir geht es mit Bobby Lee genauso. Also von mir aus. Aber ich schwöre dir, wenn du auch nur einen Fuß vor die Tür setzt, ohne mir Bescheid zu sagen, dann werde ich dich höchstpersönlich erschießen. Das meine ich ernst.«
    »Das werde ich nicht. Großes Indianerehrenwort«, sagte Gina und umarmte Darcy stürmisch.
    Ihr wurde klar, dass Darcy bis auf Rainie und Gregg die erste Person war, bei der sie freiwillig Körperkontakt zugelassen hatte. Ein Wendepunkt? O ja. Und sie war selig darüber.
    Selbstverständlich bestand Darcy darauf, die andere Suite erst zu durchsuchen. Sie schaute in jeden Winkel, bevor sie Gina auch nur einen Schritt ins Zimmer tun ließ.
    »Ist das die Beretta?«, fragte Darcy und zeigte auf die Waffe, die immer noch auf der Kommode lag, dort, wo Gina sie gestern zurückgelassen hatte.
    Sie nickte.
    »Trag sie immer bei dir. Und wenn du schläfst, leg sie unters Kopfkissen.«
    »Das mache ich. Und danke«, sagte Gina. »Ich melde mich«, fügte sie hinzu und schickte sich an, die Tür zu schließen.
    » Kein Eis «, warnte sie die andere Frau mit erhobenem Zeigefinger. »Und auch kein Zimmerservice!«, sagte sie auf halbem Weg über den Flur.
    Gina lachte und winkte ihr nach, dann machte sie die Tür zu. Darcy behielt sie dabei die ganze Zeit im Auge. »Keine Sorge«, versicherte Gina ihr bestimmt. »Um nichts in der Welt.«
    »Ja, ich bin Bruce Hearn. Was kann ich für Sie tun, meine Herren?«
    Altos’ Stabschef musterte Gregg und Quinn in Sekundenschnelle und fragte sie anschließend wohlweislich weder, ob sie Platz nehmen wollten, noch ob er ihnen etwas zu trinken anbieten könne. Vielleicht lag es an den billigen Anzügen. Hearn trug jedenfalls einen edleren Zwirn. Vielleicht sogar maßgeschneidert.
    Quinn ließ sich davon jedoch nicht beirren. Er schenkte dem Mann sein bestes breites Südstaatenlächeln und schlenderte einfach in sein Büro. Gregg positionierte sich näher an der Tür. Er würde den dummen Schlägertypen geben, falls es nötig sein sollte.
    »Sie, Mr Hearn«, sagte Quinn ruhig und selbstbewusst, »sind in ganz großen Schwierigkeiten.«
    Der andere richtete sich auf und marschierte geradewegs auf den Schreibtisch zu, um den Hörer vom Telefon zu nehmen. »Ich rufe den Sicherheitsdienst.«
    Quinn schleuderte ein Foto von Asha Mahmood auf den Schreibtisch. Es schlitterte auf Hearn zu und landete direkt vor ihm. »Das würde ich an Ihrer Stelle nicht tun.«
    Der Ältere hielt abrupt inne. Langsam legte er den Hörer wieder auf die Gabel und blickte erst auf das Foto, dann zu Quinn auf. »Wer ist das? Worum geht es hier?«
    »Oh, ich denke, Sie wissen sehr wohl, wer das ist«, entgegnete Quinn. » Und worum es hier geht.«
    Der Blick des Stabschefs schnellte zwischen Quinn und dem Foto hin und her. Seltsamerweise schien er kein bisschen erschrocken. »Wer sind Sie?«, wollte er wissen.
    »Jemand, der Sie möglicherweise vor dem Gefängnis bewahren kann. Allerdings nur dann, wenn Sie bereitwillig meine Fragen beantworten.«
    Eine graue Augenbraue hob sich. »Worüber?« Quinn zeigte auf das Foto. Hearn zögerte kurz. »Sie ist eine … Freundin des Kongressabgeordneten«, erwiderte er dann listig.
    Während Quinn den Mann weiter ausfragte, hielt sich Gregg zurück und beobachtete ihn. Altos’ Stabschef ging auf die sechzig zu und entsprach ganz dem Bild eines Mitglieds der Washingtoner Regierungselite: gepflegt, wohlhabend, Respekt einflößend. Für jemanden, der gerade bedroht wurde, verhielt sich Bruce Hearn bemerkenswert gelassen. Er schaute nicht einmal in Greggs Richtung. Pure Ahnungslosigkeit? Wohl kaum, dachte Gregg. Vielmehr wirkte Hearn wie jemand, der ganz genau Bescheid wusste, der das allerdings gut verbarg. Wenngleich das wahrscheinlich auf so ziemlich jeden in seinem Berufsfeld zutraf.
    Gregg entschied, sich das Büro genauer anzusehen. Als Hearn protestierte, schnitt Quinn ihm das Wort ab. Gregg achtete darauf, nichts anzufassen, und sah sich nur um. Alles wirkte ganz normal. Die Tür zum Privatbüro, das wohl von Altos genutzt wurde, stand leicht offen, also steckte er den Kopf hindurch und ließ den Blick umherschweifen.
    Er lächelte. Auf dem Schreibtisch stand ein blitzblankes Goldfischglas, genau wie das

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