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Zero Unit

Zero Unit

Titel: Zero Unit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Dorothea; Bruhns Kallfass
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dafür?
    Was um alles in der Welt sollte sie ihm bloß antworten? Und, was noch wichtiger war, was um alles in der Welt sollte sie tun ?
    Während Rebel darüber nachdachte, studierte Alex, der so eng neben ihr saß, dass sich ihre Oberschenkel berührten, all die persönlichen Gegenstände und Fotos, die Rebel an den Trennwänden ihrer Bürozelle aufgehängt hatte. Wie unangenehm. Wenigstens stand ihr Lieblingsporträt von ihm nicht mehr mitten auf dem Tisch, so wie früher in ihrem New Yorker Büro, das sie vor vier Monaten verlassen hatte, weil sie damit ein Zeichen für den Neuanfang hatte setzen wollen. Wie entsetzlich peinlich wäre das sonst gewesen?
    Sie versuchte, seinen warmen Körper neben ihrem zu ignorieren und zeigte stattdessen auf die Akte, die sie gerade auf dem Tisch abgelegt hatte. »Das ist alles, was wir über die Besitzer der Allah’s Paradise und ihre Anlaufhäfen der letzten zehn Wochen herausfinden konnten.« Zuletzt hatte das Schiff in Louisiana haltgemacht. Aus irgendeinem Grund war dieser Staat bei Al-Sayika besonders beliebt. »Keinerlei Nachricht über vermisste Nuklear-Zünder innerhalb der Vereinigten Staaten oder irgendwo sonst auf der Welt«, erklärte Rebel. Obwohl sie und noch zwei weitere Agenten in den letzten Stunden unter Hochdruck recherchiert hatten, war der Ordner entmutigend dünn. »Wie sieht’s bei deinen Leuten aus? Habt ihr was gefunden?«
    Alex nahm die Akte zur Hand, öffnete sie jedoch nicht. »Ein bisschen was. Allerdings nichts, was den Zünder angeht. Dafür hat Darcy die Fingerabdrücke von der Waffe des toten Mannes durchlaufen lassen, die du an dich genommen hattest. Auch die von unserem verwundeten Gefangenen. Und sie konnte beide identifizieren.« Er schob ihr einige Dokumente hin. »Es handelt sich um Hassan Mina und Gibran Allawi Bakreen.«
    Überrascht sah Rebel sich den Bericht an. »Aber wir haben hier im Büro auch von beiden die Fingerabdrücke durchlaufen lassen und nichts gefunden. Weder beim Verteidigungsministerium noch beim Militär oder auch dem NCVIC .« Das waren die regulären Fingerabdruckdatenbanken.
    » STORM hat noch andere Quellen«, gab er zurück.
    »Und die wären?« Bei der Befreiungsaktion von Gina Cappozi im vergangenen Dezember hatte Rebel bereits kurz mit STORM zu tun gehabt, aber von keinem der dort Beschäftigten viel über die Firma erfahren können. Besonders Darcy Zimmermann hatte sich stets bedeckt gehalten. Rebels Respekt vor den Fähigkeiten dieser Frau stieg beträchtlich.
    Alex musterte sie nachdenklich und schien abzuwägen, wie viel er ihr anvertrauen konnte. » STORM Corps ist eine der besten privaten Militärfirmen, die es gibt. So ziemlich jeder große Konzern hat uns irgendwann einmal verpflichtet, hinzu kommen etwa ein Dutzend Regierungen. Meistens ging es um Geiselbefreiungen oder darum, entwendete Gegenstände zurückzuholen. Teilweise erledigen wir auch besonders heikle Militäreinsätze, die der Auftraggeber nicht einem möglicherweise korrupten Militär oder Polizeiapparat anvertrauen möchte. Ein Vertragsbestandteil ist der uneingeschränkte Zugriff auf sämtliche Datenbanken der jeweiligen Geheimdienste.«
    Wow. »Und diese Firmen und Regierungen vertrauen einer privaten Firma tatsächlich so weit, dass sie eine solche Bedingung akzeptieren?«
    »Ihnen bleibt keine Wahl. STORM ist schließlich nicht irgendeine x-beliebige Firma. Wir sind weltweit gefragt und können uns die Aufträge aussuchen. Dieser Punkt ist nicht verhandelbar.«
    Unglaublich. Ihre Chefs würden über Leichen gehen, um Zugang zu diesem Informationspool zu bekommen. Kein Wunder, dass er gezögert hatte, bevor er ihr davon erzählt hatte. »Wird der Zugang nicht gesperrt, sobald der Einsatz erledigt ist?«
    Er lächelte. »Darcy ist wirklich gut in ihrem Job. Genau wie alle anderen Spezialisten in der Firma.«
    »So langsam dämmert mir das auch.« Nichtwissen wäre in diesem Fall allerdings besser gewesen. »Und was hat Darcy sonst noch über unsere nicht identifizierten Personen herausgefunden? Gehören sie Al-Sayika an?«
    »Davon ist auszugehen«, sagte Alex. »Der Tote stand in Frankreich auf einer Beobachtungsliste für Terrorverdächtige, und der inhaftierte Verwundete wird im Zusammenhang mit dem vereitelten Entführungsversuch eines Regierungsmitglieds in Schweden gesucht, zu dem er befragt werden sollte.«
    Rebel stieß einen leisen Pfiff aus. »Also ist die Tatsache, dass die Jacht hier in der Chesapeake Bay so nahe bei

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