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Zero Unit

Zero Unit

Titel: Zero Unit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Dorothea; Bruhns Kallfass
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überrumpelt.«
    Wieder schnaubte er verächtlich. »Zum Teufel, so ein Schwachsinn!«
    »Achte auf deine Ausdrucksweise, Zane«, ermahnte sie ihn.
    »Und wenn du es noch so sehr abstreitest, Engel, ich weiß, dass du mich willst. Schick den Mistkerl in die Wüste.« Er kam wieder näher. »Komm zu mir«, flüsterte er verheißungsvoll.
    Wie lange hatte sie gehofft und gebetet, er möge diese drei Worte aussprechen? Tja. Oder jedenfalls etwas in dieser Art.
    »Du bist unfair«, murmelte sie.
    »Inwiefern?« Er streckte die Arme nach ihr aus, verschränkte die Hände in ihrem Nacken und zog ihr Gesicht zu sich heran. »Du liebst ihn nicht. Das kannst du unmöglich.«
    Das hatte sie ja auch nicht gemeint. Nach jenem katastrophalen Karibikurlaub hatten sie und Wade entschieden, es locker angehen zu lassen und auch mit anderen auszugehen. Seitdem hatten sie sich immer weiter voneinander entfernt und sahen sich eigentlich kaum noch. Nein, sie liebte ihn nicht. Wie könnte sie auch? »Darum geht es doch gar nicht«, sagte sie.
    »Ich verlange ja nicht, dass du dich fest bindest, Rebel.«
    Ja, eben. Darum ging es ihr. Alex wollte nicht wirklich mit ihr zusammen sein , er wollte nur Sex.
    Als hätte er geahnt, wohin ihre Gedanken abschweiften, glitten seine Lippen aufreizend über ihren Mund. »Ich werde so lange bei dir bleiben, wie du mich möchtest, Engel. Versprochen.«
    Ihr Herz vollführte einen Purzelbaum. Meinte er ernst, was er da sagte?
    Wahrscheinlich schon. Alex Zane war der loyalste Mensch, den Rebel kannte. Wenn er sein Wort gab, dann hielt er es auch. Das hatte er in der Vergangenheit immer wieder bewiesen. Zum Beispiel Helena gegenüber.
    Aber konnte Rebel ihm jetzt vollkommen vertrauen? Nachdem er als Kriegsgefangener Unaussprechliches erduldet hatte, und das für lange Zeit, musste er sich doch verändert haben. Wie hätte es anders sein können?
    Oder war er immer noch derselbe Mann wie vor seiner Geiselnahme? Und selbst wenn es so war, konnte sie mit der Gewissheit leben, dass sie nur seine zweite Wahl war und das auch immer bleiben würde?
    Er presste seine Lippen auf ihre. Sie waren warm. Überzeugend .
    »Vertrau mir«, drängte er sie sanft.
    Konnte sie das?
    Rebel schluckte schwer. Nie zuvor war sie derartig hin- und hergerissen gewesen. Sie brauchte Zeit . »Lass mich darüber nachdenken«, sagte sie schließlich.
    Sein zufriedenes Lächeln wirkte so, als hätte sie ihre Antwort bereits gegeben. »Nimm dir so viel Zeit, wie du brauchst.« Er küsste sie ein letztes Mal. »Und jetzt lass uns ein paar Sachen von dir holen. Wir ziehen aufs Boot.«

5
    »McPhee.«
    Sarah drückte die leuchtende Taste ihres Tischtelefons und gab sich einen Moment der irrigen Hoffnung hin, es könnte der Gerichtsmediziner sein, der die Autopsie der Toten aus dem Müllcontainer auf unbestimmte Zeit verschieben würde. Oder, besser noch, der ihr sagen würde, dass die ganze Sache überraschend vorverlegt worden war, und Sarah sie – welch ein Jammer – verpasst hatte.
    »Detective McPhee, hier ist Special Agent in Charge Wade Montana vom FBI .«
    Überrascht griff Sarah zu einem Kugelschreiber. »Ja?«, antwortete sie verhalten, blickte kurz zur Uhr und notierte seinen Namen, das heutige Datum und die Uhrzeit. »Was kann ich für Sie tun, SAC Montana?«
    »Sie haben gestern Abend eine Suchanfrage gestellt, und zwar für eine Frau namens Asha Mahmood.«
    Wenn man vom Teufel sprach. Sarah war gestern Abend nach den Zeugenbefragungen erst spät ins Revier zurückgekehrt, und zwar, wer hätte das gedacht, ohne etwas Neues herausgefunden zu haben. Aber in der gerichtsmedizinischen Abteilung hatte offensichtlich ebenfalls jemand Überstunden gemacht und ihr die fein säuberlich abgenommenen Fingerabdrücke des Opfers zugemailt. Also hatte sie die Bilder durch den Computer laufen lassen und war dabei auf einen Namen und eine – wie sich bei ihrer Überprüfung heute früh herausgestellt hatte fiktive – Anschrift gestoßen. Sonst hatte sie nichts weiter herausgefunden.
    »Ja, ich habe ihre Fingerabdrücke eingegeben«, gab Sarah zu. Wenn sie durch ihre Erfahrungen mit Agenten der anderen Behörden etwas gelernt hatte, dann Folgendes: Man durfte diesen Kerlen niemals freiwillig etwas verraten. Es war immer besser, sie fragen zu lassen.
    »Dürfte ich erfahren, worum es dabei ging?«
    Sarah lächelte zögerlich. Dieser hier war wenigstens höflich. Und er hatte eine angenehme Stimme. Ruhig. Kultiviert. Sie konnte ihn sich direkt

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