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Zero Unit

Zero Unit

Titel: Zero Unit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Dorothea; Bruhns Kallfass
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wäre nicht das erste Mal, dass er mitten in eine Schlangengrube hineinspazierte.
    Ehe er im höchsten Stockwerk ausstieg, zog er die SIG und lud einmal durch, falls es richtig hässlich werden sollte, dann steckte er sie sich vorne in den Hosenbund. Wenn man mit dem Gesicht am Boden lag, hatte man so eine wesentlich bessere Chance, an die Waffe zu kommen.
    Die Beretta hatte er ja leider bei dem Weibsstück gelassen. Das würde ihm eine Lehre sein.
    Betont lässig lief er den Flur entlang und widerstand der Versuchung, in die Überwachungskamera zu winken – nur um etwas Unruhe zu stiften. Vor der Suite angekommen, steckte er die Zimmerkarte ins Schloss. Ein grünes Licht leuchtete auf. Er atmete tief durch, stieß die Tür auf und trat in eine hell erleuchtete marmorne Empfangshalle.
    Und war gelinde überrascht, dass ihn niemand ansprang oder gegen eine Wand drückte. Oder zu Boden warf. Aus dem Augenwinkel konnte er Alex Zane erkennen, der sich wie ein Türsteher mit verschränkten Armen an der einen Seite des Foyers aufgestellt hatte, ihm gegenüber erkannte er die FBI -Agentin, die stundenlang bei Gina gesessen hatte, gleich, nachdem diese in Haven Oaks eingeliefert worden war. Bei diesem Gespräch war es allerdings nicht um die Befreiungsaktion gegangen. Sondern um persönliche Dinge. Er hatte damals mehr über das Liebesleben der beiden Frauen erfahren, als einem Mann zustand. Und viel zu viel über Ginas Gefühle ihm gegenüber – angesichts seines Verrats … vielleicht konnte er sich heute dafür revanchieren.
    Nach einem weiteren Schritt huschten die beiden hinter ihn, schlossen die Tür und stießen ihn nach vorne in den Wohnbereich. Sie waren beide bewaffnet, bedrohten ihn jedoch nicht mit einer Pistole. Schau an. Möglicherweise würde das hier tatsächlich zivilisiert ablaufen.
    Direkt vor ihm lümmelte Bobby Lee Quinn in einem großen Ledersessel. Er war der STORM -Einsatzleiter bei Ginas Rettungsaktion im Dezember gewesen. Seine Finger spielten mit einem Eiskübel auf einem Beistelltisch neben dem Sessel. Gregg stemmte die Hände in die Hüften und blieb stehen.
    Quinn zog eine Augenbraue hoch. »Keinerlei Gegenwehr?«
    Gregg zuckte mit den Achseln. »Wozu? Ihr seid in der Überzahl.«
    Das entlockte Quinn ein Lachen. »Als ob Sie sich davon abhalten lassen würden.«
    »Ich bin genauso verwundert«, gab Gregg zu. »Ich hätte blaue Flecken und Handschellen erwartet. Zumindest ein wenig Säbelrasseln.«
    Jetzt war es an Quinn, mit den Achseln zu zucken »Wenn Ihnen das lieber ist, können wir das noch nachholen.«
    Gregg schlenderte auf ihn zu, schleuderte die Tasche mit seiner eigenen Kleidung auf ein Sofa und verschaffte sich dabei rasch ein Bild von der Lage. Niemand war zu sehen. Aber die Tür zum Schlafzimmer war geschlossen. Wartete dort etwa Verstärkung? Vielleicht sogar Gina? »Oder«, sagte er laut, »Sie könnten mich mal am Arsch lecken.«
    Quinns Augen verengten sich. Zane kam zwei Schritte auf ihn zu, ehe die Frau ihm eine Hand auf die Schulter legte, um ihn zurückzuhalten. Sie ließ sie jedoch gleich wieder fallen, als Zane sich ihr zuwandte. Wich seinem Blick aus und starrte stattdessen hoch konzentriert auf die SIG in Greggs Hosenbund. Er konnte die Anspannung zwischen den beiden beinahe mit den Händen greifen. Streitigkeiten im Team?
    Gregg ließ sich auf das Sofa fallen, legte einen Arm auf die Lehne und die Füße auf dem Couchtisch ab. Dann zog er die SIG .
    Sofort zielten zwei Automatikpistolen auf ihn. Er ignorierte sie. »Damit eines klar ist«, sagte er. »Ich bin nicht hergekommen, um mich zu stellen. Und ich werde mit keinem von euch irgendwo hingehen, da könnt ihr sicher sein. Nicht, ohne dass einer dran glauben muss. Also könnt ihr euch genauso gut anhören, was ich zu sagen habe.«
    Quinn hatte keine Miene verzogen. »Nicht nötig«, gab er zurück. »Diesen ganzen Sermon haben wir schon von Dr. Cappozi gehört. Sie sind unschuldig, blablabla . Meiner Meinung nach leidet sie wegen ihrer posttraumatischen Belastungsstörung an Wahnvorstellungen. Aber sie ist der einzige Grund, warum Sie überhaupt noch am Leben sind. Wie wäre es also, wenn ich rede und Sie zuhören.«
    »Wo ist sie?«, fragte Gregg wider Willen. Denn eigentlich war es ihm scheißegal.
    »In Sicherheit«, sagte Quinn. Seine Kiefermuskulatur spannte sich. »Was in New York geschehen ist, wird sich nicht wiederholen.«
    » Verdammt noch mal, so viel ist sicher«, murmelte Gregg. Denn beim nächsten

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