Zero Unit
Vorkommnissen noch ein Auge zudrückte. Oh, Moment mal, das tat sie ja immer noch.
»Sie hat recht«, sagte Rebel. »Wir schulden es den Opfern, die Wahrheit herauszufinden.«
»Ganz zu schweigen von all den zukünftigen Opfern, die durch Al-Sayikas Anschlagspläne auf Washington D.C. umkommen werden, wenn wir sie nicht aufhalten«, erinnerte Quinn sie. »Muss sagen, dass van Halen aufrichtig empört gewirkt hat, als wir ihn darüber ausgefragt haben.«
Alex schaute ihn wütend an. »Was hätte er denn bitte sagen sollen? ›O ja, hab ganz vergessen, euch von dem Nuklearzünder zu erzählen, den ich mit ins Land geschmuggelt habe?‹ Die Bösen lügen, Quinn. Das tun sie immer.«
»Normalerweise erkenne ich, ob mich jemand anlügt oder nicht«, erwidert Quinn gelassen. »Wie dem auch sei, vor heute Abend, wenn Kick, Marc und Darcy hier eintreffen, werden wir nichts endgültig entscheiden. Wir brauchen die Meinung von jedem in der Truppe, bevor wir entsprechend handeln. Es ist zu wichtig.«
»Aber das Ministerium für Innere Sicherheit –«
»Die haben es sich anders überlegt. Ihn wieder zu rehabilitieren und alles Entsprechende zu regeln würde Monate dauern. Wenn sich van Halens Angaben bestätigen, bräuchten wir ihn aber unverzüglich einsatzbereit an unserer Seite.«
»An unserer Seite? Bist du vollkommen verrückt, Scheiße noch mal?«, entfuhr es Alex.
Der Commander seufzte abschätzig und wandte sich an Rebel. »Special Agent Haywood –«, begann er.
»Rebel, bitte.«
Er neigte den Kopf. »Okay, Rebel. Unsere Mordermittlungen, was das Opfer von der Allah’s Paradise angeht, sind lange genug aufgeschoben worden. Zwar wird der Fall offiziell von der Washingtoner Polizei geleitet, aber ich möchte, dass Sie ins Walter Reed- Krankenhaus fahren und sehen, ob Sie dort etwas für uns herausfinden können.«
Sie atmete erleichtert aus. Nichts war ihr lieber, als Alex’ mieser Laune und seinen zynischen Kommentaren zu entkommen – die er ihr immer dann zuwarf, wenn er sie nicht gerade ignorierte. Das war anscheinend seine Methode, damit umzugehen, wie sehr er sie verletzt hatte. Als ob das irgendwelchen Sinn ergeben würde.
»Ja, Sir«, sagte sie.
»Und nehmen Sie Zane mit«, fügte Quinn hinzu und deutete mit dem Daumen auf Alex. »Der muss sich ein wenig beruhigen.«
Langsam. Moment mal. »Aber, Sir«, wandte sie ein. »Ich bin wirklich –«
»Das ist ein Befehl. Und kommt nicht zurück, bevor ihr es in einem Raum miteinander aushaltet, ohne euch gegenseitig an die Kehle zu gehen.« Er warf Alex eine Zimmerkarte zu. »Euer Zimmer ist drei Türen weiter. Ich schlage vor, du benutzt die Karte. Ansonsten werde ich SAC Montana anrufen, damit er sie dir abnimmt.«
Alex’ Gesicht wurde hochrot. Er geiferte fast vor Zorn.
Quinn stand auf, lehnte sich in seiner ganzen Länge über den Tisch und durchbohrte sie beide mit seinem Blick. »Aber zuerst findet heraus, wer Gibran Bakreen ermordet hat und wie er es angestellt hat. Ich erwarte in zwei Stunden einen Bericht. Und jetzt macht, dass ihr hier rauskommt.«
Rebel atmete scharf aus, machte auf dem Absatz kehrt und ging zur Tür. Sie schaute nicht zurück, ob Alex ihr folgte. Denn es war ihr vollkommen egal.
Na schön, war es nicht. Quinn hatte recht. Sie konnte es nicht ertragen, mit ihm in einem Raum zu sein. Nun ja. Zumindest nicht, ehe sie die schwindelerregende Ansammlung niederschmetternder Offenbarungen verarbeitet hatte, die er seit gestern bei ihr abgeladen hatte. Und das könnte eventuell erst nach einer lebenslangen Therapie der Fall sein.
Auf der Hälfte des Flurs hatte er sie eingeholt.
»Warum machst du nicht gleich von der Zimmerkarte Gebrauch, wie Quinn es dir befohlen hat?«, schlug sie vor. »Ich kann die Ermittlungen auch alleine vornehmen. Ich brauche deine –«
»Nein.«
»Ganz im Ernst? Du solltest sein Angebot annehmen, Alex. Schließlich hast du ziemlich deutlich gezeigt, dass du nicht mit mir zusammenarbeiten willst. Oder dass du irgendetwas anderes von mir willst, um genau zu sein.«
»Du irrst dich.«
»Ach? Lass mal sehen. Welchen Teil von ›Ich möchte den Einsatz abbrechen‹ habe ich wohl nicht richtig verstanden?«
»Wie ich dir gesagt habe. Es sind meine Flashbacks, die dich in Gefahr bringen. Aber ich denke, in einem Krankenhaus bist du in Sicherheit.«
Sie konnte ein verächtliches Schnaufen nicht unterdrücken. Genau, sie würde in Sicherheit sein. Und zwar dann, wenn er für immer aus ihrem Leben
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