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Zero Unit

Zero Unit

Titel: Zero Unit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Dorothea; Bruhns Kallfass
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wenig zurück, um sie anzuschauen. »Weinst du?«
    »Nein.« Sie wandte das Gesicht ab, aber ihre Stimme verriet die Tränen.
    »Engel, Weinen und Sex passen nicht zusammen. Es sei denn – Gott, habe ich dir etwa wehgetan?«
    Manchmal waren Männer wirklich begriffsstutzig. »Nein«, stieß sie hervor und versuchte ihn wegzuschieben. Aber er war immer noch in ihr. Und gab keinen Zentimeter nach.
    »Baby … « Er umfasste ihr Gesicht und suchte ihren Mund für einen langen Kuss, legte all seine Empfindungen hinein. Aber am Ende fühlte es sich beinahe … trostlos an.
    »Mein wunderschöner Engel«, hauchte er, als er sie endlich wieder freigab. Die Worte klangen wehmütig. Irgendetwas hatte sich verändert.
    Ihr Herz wurde vom Schmerz übermannt, obwohl sie ihn immer noch schmecken konnte und die letzten Lustwellen in ihrem Körper immer noch nicht ganz abgeklungen waren.
    »Das glaube ich einfach nicht. Du verlässt mich, habe ich recht?«
    »Es tut mir leid«, sagte er. »Scheiße, es tut mir wirklich leid.«
    »Warum, Alex? Warum tust du mir das an?«, wollte sie wissen, denn Kummer und Verwirrung brachten sie fast um.
    Er wandte den Blick ab. »Ich bin ein selbstsüchtiger Scheißkerl, Rebel. Es stand mir verdammt noch mal nicht zu, dich anzufassen. Daran hat mich das Flashback erinnert. Dass ich dich gehen lassen muss, bevor … «
    »Bevor was?«
    Er atmete tief durch. »Bevor ich dazu nicht mehr in der Lage wäre. Ich will dich nicht aufgeben.« Er glitt aus ihr hinaus, ließ sie kalt und leer zurück. »Aber das muss ich.«
    Sie starrte ihn ungläubig an, ein dumpfer Schmerz senkte sich über sie. »Doch sicher nicht wegen Helena ?«
    Er schloss die Augen und schüttelte den Kopf. »Nein. Dieser Irrsinn ist vorbei. Sie hat vor einiger Zeit jemanden kennengelernt und –« Er fluchte. »Das alles war von Anfang an eine total bescheuerte Idee. Wie konnte ich nur denken, dass sich dadurch irgendetwas lösen ließe … «
    Rebel nahm die Hände von seinen Schultern. Behutsam setzte er sie ab, trat zurück, weg von ihr. Ihr Rock rutschte wieder nach unten, als wäre nie etwas geschehen.
    In seinen Augen lag ein Schatten, der seine Qualen verriet. Er schloss sie, damit sie nicht erkennen konnte, wie er sich fühlte. »Ich muss dich zurücklassen. Mich der Wahrheit stellen und mich wie ein Mann verhalten.«
    » Welche Wahrheit?«, fragte sie. »Worum geht es hier wirklich, Alex? Und ich schwöre, wenn du das wieder auf deinen blöden Job schiebst, dann erschieße ich mich!«
    »Aber es liegt daran!« Er blickte kurz zur Seite. »Jedenfalls teilweise. Erinnerst du dich etwa nicht mehr daran, dass ich dich heute Morgen beinahe umgebracht hätte?«
    »Aber doch nicht absichtlich.«
    »Was nichts daran geändert hätte.« Er schüttelte den Kopf. »Außerdem kenne ich dich, Rebel. Du darfst nicht vergessen, wir waren immerhin fünf Jahre lang befreundet. Ich weiß , was für ein Leben, was für eine Zukunft du dir wünschst. Was für eine Art Mann. Und der bin ich nicht.«
    Sofort tat er ihr wieder leid. »Sag doch so etwas nicht. Du wirst schon wieder. Wie kannst du das auch nur denken ? Du bist alles, was ich mir je gewünscht habe!«
    Er packte sie fest an den Oberarmen, seine Finger bohrten sich tief in ihre Muskeln. »Nein. Das ist nicht wahr. Was ist mit einer Familie? Sag mir ehrlich, dass du dir nicht genauso sehr Kinder von mir wünschst, wie du mich willst. Los. Sag es, Rebel.«
    Ihre Lippen öffneten sich, aber es wollten keine Worte herauskommen. Sie konnte ihn nicht anlügen. Denn sie wollte Kinder von ihm. So sehr.
    »Siehst du? Ich habe recht.«
    »Vielleicht gibt es eine Lösung«, beeilte Rebel sich zu sagen. »Warst du schon bei einem Arzt? Es gab so viele Fortschritte –«
    Er ließ die Arme sinken und sein wunderschöner Mund verzog sich zu einem ironischen Lächeln. »Na also. Genau das habe ich gemeint. Es sind noch nicht einmal vierundzwanzig Stunden vergangen, und schon versuchst du, dir die Realität zurechtzubiegen. Jetzt stell dir mal vor, wie du dich in zehn Jahren fühlen würdest, wenn deine biologische Uhr abläuft und du erkennen musst, dass es nie passieren wird?«
    Sie starrten einander einen Moment lang wortlos an, und jeden von ihnen traf dieselbe schmerzhafte Erkenntnis.
    »Ich bin, was ich bin, Engel. Und nichts wird das ändern.«
    »Aber –«
    »Kein aber.« Er strich ihr über die Wange. »Dieser Ausdruck in deinen Augen ist der Grund, warum ich nicht bei dir bleiben kann.

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