ZeroZeroZero: Wie Kokain die Welt beherrscht

Lateinamerika palo borracho genannt wird, betrunkener Baum. In den Bäumen, die für ihre krummen, angeschwollenen Stämme bekannt sind, waren 250 Kilo Kokain versteckt.
    Koffer
    2. Juni 2009, Flughafen Santiago de Chile. Die sechsundzwanzigjährige Argentinierin Sandra Figueroa zieht die Aufmerksamkeit der Zollbeamten auf sich. Die Koffer, die sie schleppt, sind zu schwer. Eine chemische Analyse ergibt, dass die Gepäckstücke aus Fiberglas, Harz und Kokain - insgesamt fünfzehn Kilo - bestehen.
    Tiefgefrorene Haifische
    17. Juni 2009, Hafen von Progreso, Bundesstaat Yucatan, Mexiko. 800 Päckchen Kokain werden von der mexikanischen Marine beschlagnahmt. Sie waren im Bauch von zwanzig Haifischen versteckt.
    Container
    21. Juni 2009, Padua, Italien. Die Carabinieri entdecken mit Hilfe der Drogenspürhunde an Bord eines Sattelschleppers 400 Kilo Kokain, die in Containern mit Bananen und Ananas versteckt waren.
    Tropenholzstämme
    22. Juli 2009, Kalabrien. Netzwerk der Brüder Maesano aufgedeckt. Über ihre Import-Export-Firma schickten sie jeden Monat einen Container mit Material für Abholzungen nach Bolivien und ließen ihn voller edler Tropenhölzer zurückkommen. Jeder Baumstamm war mit mindestens 100 Kilo Kokain gefüllt.
    Transportfahrzeuge
    15. November 2010, Hafen von Gioia Tauro. Im Rahmen der Operation Meta 2010 wird ein aus Brasilien kommender Container ohne Papiere überprüft, der landwirtschaftliche Transportfahrzeuge enthält. Mit Hilfe spezieller Prüfinstrumente werden Unregelmäßigkeiten in der Verarbeitung der Metallrohre des Rahmens festgestellt. Die Rohre werden mit dem Schneidbrenner geöffnet. Sie enthalten 1000 Päckchen Kokain, zu je einem Kilo.
    Cockpit eines Flugzeugs
    1. Februar 2011, Flughafen Fiumicino, Rom. Zwei Mitarbeiter des Bodenpersonals, die von Finanzpolizisten wegen ihres verdächtigen Verhaltens zur Rede gestellt werden, geben zu, dass sie wertvolle Gegenstände aus dem Laderaum des Flugzeugs hatten stehlen wollen, das soeben aus Caracas kommend gelandet ist. Doch die Beamten mit ihren Drogenspürhunden entdecken hinter den Abdeckungen der Instrumententafeln 30 Päckchen Kokain mit einem Gewicht von fünfunddreißig Kilo.
    Tiefgefrorener Fisch
    19. März 2011, Hafen von Gioia Tauro. Container eines aus Ecuador kommenden Frachtschiffs abgefangen. Unter tiefgefrorenem Fisch waren 140 Kilo reinstes Kokain versteckt.
    Palmherzen
    8. April 2011, Hafen von Livorno. Die Carabinieri von Rom beschlagnahmen einen Container, der mit einem Schiff aus Chile gekommen ist. In den Dosen mit Palmherzen werden 1200 Kilo Kokain gefunden.
    Rezeptbuch
    Oktober 2011, Flughafen Turin. Es wird ein Paket beschlagnahmt, das über Frankfurt aus Peru gekommen ist. Es enthält ein Rezeptbuch, dessen Seiten mit Kokain unterfüttert sind und das 500 Gramm wiegt. Der Empfänger des Pakets, ein Italiener, wird verhaftet. In seiner Wohnung werden neben Kokain die Geräte zum Abpacken der Tütchen gefunden, Präzisionswaagen und eine Presse zum Verpacken der Päckchen. Die nachfolgenden Ermittlungen decken ein kriminelles Netzwerk auf, das Kokain aus Peru über Deutschland nach Italien schmuggelte.
    Kaffee
    27. Oktober 2011, Hafen von Barcelona. Die größte jemals dort sichergestellte Menge Drogen - 625 Kilo Kokain - war in einem Container mit Kaffee versteckt.
    Dosenspargel
    10. Dezember 2011, Lima, Peru. 500 Liter flüssiges Kokain im Wert von 20 Millionen Dollar werden in einer Wohnung am Stadtrand von Lima beschlagnahmt. Der Stoff war in der Lake des Dosenspargels enthalten.
    Brust- und Gesäßimplantate
    21. Dezember 2011, Flughafen Fiumicino, Rom. Ein aus dem brasilianischen Sao Paulo kommendes spanisches Model wird festgenommen. Bei der Durchsuchung findet man in Brust-und Gesäßimplantaten zweieinhalb Kilo reines Kokain in kristalliner Form.
    Blumen für den Valentinstag
    Februar 2012, Hafen von Hull, Großbritannien. 84 Kilo Kokain werden aus Blumenkisten beschlagnahmt, die ein englischer Blumenhändler für den Valentinstag bestellt hat. Der Mann war persönlich nach Holland gefahren, um dort die frische Ware zu kaufen, hatte sich im Hafen von Rotterdam eingeschifft und war dabei, seinen Lkw zu beladen. Die britische Polizei bemerkte, dass drei Kisten mehr als fünfmal so viel wogen wie die anderen.
    Genitalien
    April 2012, Folcroft, Pennsylvania. Der dreiundzwanzigjährige Ray Woods aus Philadelphia wird von der Polizei in einer für Straßendealer bekannten Gegend angehalten. Bei der Durchsuchung