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ZeroZeroZero: Wie Kokain die Welt beherrscht

ZeroZeroZero: Wie Kokain die Welt beherrscht

Titel: ZeroZeroZero: Wie Kokain die Welt beherrscht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberto Saviano
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auch Gato , weil es dich schnurren lässt wie eine Katze.
    Du kannst es Farlopa nennen, mit dem gängigsten Slangausdruck,
    Calcetin, Socke, oder Cama, das Bett, in dem du träumst, oder Tierra , der Boden unter deinen Füßen.
    Wenn du die billigste Variante nimmst,
    wird daraus dein alter Freund Paco, auf Italienisch Fefe,
    auf Russisch ko^a, Kolja,
    und in den USA Bernie , aber auch Cecil ,
    ein eher hochgestochener Name.
    Du kannst aber auch Henry VIII. sagen,
    nach dem großen englischen König. Und auch der Kosename Baby, Spanisch Bebe, funktioniert.
    Mehr jedoch als jede andere Droge
    ist es eine Love Affair mit einer schönen Frau,
    Fast White Lady, Lady, Lady C.,
    Lady Caine, Lady Snow, Peruvian Lady .
    Es ist die Dama blanca oder Mujer, die Frau schlechthin.
    Es ist Girl oder Girlfriend , deine Freundin, oder Novia , deine Verlobte.
    Es gibt nur eine, die ihr gleichkommt, deshalb kannst du auch sagen Mama Coca; oder du sagst einfach nur She oder Her , denn es ist nur es selbst und sonst nichts.
    Es verschleißt seine Namen, wie es seine Liebhaber verschleißt, und deshalb ist diese Liste nur ein Vorgeschmack.
    Aber nenn es, wie du willst, es wird deinem Ruf immer folgen.
7 Der Dealer
    »Auf der Zunge schmeckt es bitter, und es fühlt sich an, als hättest du eine örtliche Betäubung gekriegt.«
    In den Anden konsumiert man es gewöhnlich so: Man trennt die dicken Blattadern heraus, schiebt sich ein paar Blattstücke in den Mund und kaut sie langsam und so lange, bis eine kleine Kugel entsteht. Wenn die Masse gut eingespeichelt ist, fügt man eine Prise leicht alkalische Asche hinzu, die aus der Verbrennung der Pflanzen gewonnen wird und verschiedene Namen hat. Tocra oder llipta sind die bekanntesten.
    »Wenn du basuco nimmst, geht es dir dreckig, denn das sind die Rückstände aus der Kokaingewinnung, und sie sind mit giftigen Chemikalien versetzt.«
    Es ist die Droge der Häftlinge, weil sie sehr wenig kostet. Das basuco gelangt oft auf den Flügeln einer Brieftaube ins Gefängnis. Man befestigt mit Büroklammern ein Säckchen in ihrem Gefieder und richtet die Taube so ab, dass sie zu einem Fenster des Gefängnisses fliegt, wo der Häftling das Geschenk gern entgegennimmt. Entweder konsumiert er es selbst, oder er verkauft es. Manchmal sind die Flügel der Tauben so schwer, dass die Tiere von der Last hinuntergezogen werden und gegen die Gefängnismauern prallen. Die Substanzen, aus denen basuco entsteht, sind von extrem schlechter Qualität, eine Mischung aus Ziegelstaub, Aceton, Insektiziden, Blei, Amphetaminen und verbleitem Benzin. Es ist ein Zwischenprodukt. Nach dem Schneiden der Blätter wird daraus eine Paste extrahiert.
    Sie ist das Ergebnis der zweiten Phase der Produktion, das Rohprodukt, aber manchen ist das egal.
    »Für Schnee versetzt man die Paste mit Salzsäure und behandelt sie mit Aceton oder Ethanol.«
    So erhält man Kokainhydrochlorid, weißliche Flocken mit einem bitteren Geschmack, die zu weißem Pulver zerrieben werden. Es wird geschnupft, seltener injiziert, in der Regel zwanzig, dreißig, fünfzig Milligramm. Regelmäßige Kokser nehmen eine Dosis von bis zu hundert Milligramm.
    »Für Crack fügt man dem Schnee eine wässrige Lösung aus Ammoniak, Natriumhydroxid oder Natriumbikarbonat hinzu, basische Substanzen. Zum Schluss wird das Ganze gefiltert.«
    Crack wird mit speziellen Pfeifen geraucht, in der Regel aus Glas, es wird erhitzt, und man inhaliert die Dämpfe. Meist raucht man es zusammen mit Marihuana, Tabak oder Phencyc-lidin, das man gut zerkleinern muss. Es wirkt innerhalb weniger Sekunden und führt zu starker Abhängigkeit. Crack, heißt es, sei der Traum des Händlers und der Albtraum des Abhängigen.
    »Löst man diese Mischung mit Äther oder Schnüffelstoffen auf, entsteht Freebase, aber bevor du das nimmst, musst du warten, bis die Lösungsmittel verdampft sind.«
    Wie beim Crack verwendet man auch hier zum Rauchen eine spezielle Pfeife: eine Wasserpfeife, die pipa de agua oder Nar-gile . Die Wirkung von Freebase, auch Rock genannt, spürt man sofort, das Zeug schießt ins Gehirn und macht euphorisch, doch kurze Zeit später wird man reizbar, auch weil die Wirkung nur wenige Minuten anhält und man sofort wieder nachlegen möchte.
    »Erythroxylaceae. So heißt der Rohstoff. Wenn du es sagen kannst, ohne dich zu verhaspeln, gebe ich dir fünfzig Euro.«
    Diese Pflanzenfamilie mit dem unaussprechlichen lateinischen Namen ist die Grundlage für alle Formen des

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