Zerrissenes Herz (German Edition)
Sorge.
„Das mach ich“, versprach Connor. „Olivia und ich werden jetzt gleich zu ihr fahren.“
„Gut. Okay.“ Julian wollte Daisy selber anrufen, aber er befand sich jetzt in einer unmöglichen Lage. Sie war verheiratet. Verheiratet. Es waren Grenzen gesetzt worden. Und egal, was er selber wollte, diese Grenzen hatte er zu respektieren.
„Ich weiß nicht, was die Zukunft bringen wird“, sagte Connor. „Aber du bist hier. Du lebst. Und ich kann es kaum erwarten, dich zu sehen.“
„Geht mir genauso.“
„Wann?“
Julians Blick huschte zu Sayers. Sie machte eine Geste, die besagte, dass sie mit den Formalitäten fertig waren.
„Heute Abend“, sagte Julian.
„Echt?“
„Sieht so aus.“ Er streckte die Hand, in der er den Hörer hielt, erneut weit von sich.
„Flippt er immer noch aus?“, fragte Sayers.
„Er flippt immer noch aus“, bestätigte Julian.
27. KAPITEL
W ow“, sagte Daisy und lächelte glücklich. „Das ist toll. Normalerweise gibt es keine Follow-up-Besuche bei meinen Kunden.“ Es war kaum zu glauben, dass sie die Hochzeit der beiden vor über zwei Jahren fotografiert hatte.
Andrea Hubble und ihr Mann Brian wechselten einen Blick, der ihre gegenseitige Zuneigung verriet. „Sie haben mit unseren Hochzeitsfotos eine so hervorragende Arbeit geleistet, dass mir niemand Besseres eingefallen ist, der unser neugeborenes Baby fotografieren könnte.“
Daisy schaute sich auf der sonnendurchfluteten Veranda des neuen Hauses der Hubbles um – es war ein bescheidenes Holzhaus direkt am See. Die von einer Brüstung umgebene Veranda war mit spät blühendem Wein bewachsen, dessen zarte weiße Blüten einen wundervollen Duft verströmten.
„Man muss kein Experte sein, um diesen kleinen Sonnenschein gut aussehen zu lassen“, sagte sie.
„Ich dachte auch mehr an die Eltern“, erwiderte Andrea. „Das ganze nächtliche Stillen kollidiert böse mit meinem Schönheitsschlaf.“
„Sie werden alle ganz fabelhaft aussehen“, versicherte ihr Daisy. „Wir fangen an, sobald Zach mit der restlichen Ausrüstung da ist.“
Sie nahm ihr Lieblingsobjektiv heraus und schaute sich nach ein paar guten Plätzen um – die hübsche alte Hollywoodschaukel, eine Gruppe von hochwachsenden Malven, eine überwachsene Wiese, die zum See hin abfiel, ein Ruderboot auf dem Wasser, das an dem verwitterten Steg festgebunden war.
„Wie ist es Ihnen in der Zwischenzeit ergangen?“, fragte sie die Hubbles. „Ich meine, abgesehen vom Offensichtlichen.“
Andrea und Brian sahen einander an. „Es war … Wie soll ich es beschreiben? Vom Glücksrausch der Hochzeit bis zum Tief nach den Flitterwochen haben wir alles durchgemacht. Wir sind gut, oder?“ Sie stieß ihren Mann spielerisch mit dem Ellbogen indie Rippen. „Hab ich nicht recht?“
„Du hast recht. Und das sind inzwischen meine drei Lieblingswörter.“
Daisy fühlte, wie sie langsam inspiriert wurde. Sie liebte es, wenn die Energie der Menschen, die sie fotografieren wollte, so warm und positiv war. Andrea und Brian beugten sich gleichzeitig vor und betrachteten ihren kleinen Sohn so voll hell strahlendem Stolz, dass man meinte, ihn förmlich greifen zu können.
Andrea lehnte sich mit seligem Blick an die Schulter ihres Mannes. „Es war ein Prozess, und das ist nichts Schlechtes. Am Anfang hat mich Brian einfach nur umgehauen, und jetzt ist ihn zu lieben eine Selbstverständlichkeit wie zu atmen, falls das irgendeinen Sinn ergibt.“
„Oh ja, das tut es“, murmelte Daisy. Daran sollte sie mit Logan arbeiten, dennoch ertappte sie sich bei der Frage, warum es ihr so unmöglich erschien, ihn zu lieben und das zur Gewohnheit zu machen.
„Ist es nicht kitschig?“, fragte Andrea.
„Die Wahrheit ist nie kitschig“, versicherte ihr Daisy. „Ich freue mich wirklich für Sie beide.“ Die Hubbles schienen einen gemeinsamen Rhythmus zu haben, subtil nur, aber die Kamera fand ihn. Daisy fragte sich, ob sie und Logan auch einen Rhythmus hatten. Sie neigten dazu, getrennte Wege zu gehen – er mit seiner Arbeit und dem Fußball am Wochenende, den Treffen mit seiner Gruppe und seinem Betreuer. Und sie mit der eigenen Karriere, ihren Freunden und ihrer Familie.
Jedes Paar war anders. Andrea und Brian brannten förmlich füreinander, und die Chemie zwischen ihnen strömte aus jeder einzelnen Zelle. Daisy hatte es schon während der Aufnahmen auf der Hochzeit gesehen und spürte, dass es jetzt noch stärker war als zuvor. Und es wirkte so
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