Zerrissenes Herz (German Edition)
gehabt.
„Hey, Daisy-Mama“, rief Logan und benutzte den Spitznamen, den sie nicht so toll fand. Er trug Charlie auf den Schultern und grinste von einem Ohr zum anderen. „Du bist weggegangen. Ich dachte schon, wir hätten dich verloren!“
Sie hob die Kamera und machte ein Foto. „Ich bin hier!“
Von Anaheim gab es keinen Direktflug nach Hause, deshalb hatten sie einen langen Zwischenstopp in Las Vegas. Dann musste ihre Maschine auch noch wegen technischer Probleme am Boden bleiben. Den Passagieren wurden großzügige Prämien angeboten, wenn sie auf ihren Platz in einer der nächsten, überbuchten Maschinen verzichteten.
„Weißt du was, nehmen wir das Angebot einfach an“, schlug Logan plötzlich vor. „Wir verzichten auf unseren heutigen Heimflug und machen uns einen tollen Abend in Las Vegas.“
„Ja, Vegas, Baby“, sagte Charlie, der eindeutig keine Ahnung hatte, was das bedeutete.
Daisy zögerte. „Aber …“
„Bitte“, sagten beide gleichzeitig.
Beim Anblick ihrer bittenden Mienen musste sie lachen. Dann rief sie zu Hause an und hinterließ Olivia, die sich um Blake kümmerte, eine Nachricht. Danach meldete sie sich bei Zach, der gerade im Studio war.
„Keine Sorge“, sagte er, nachdem sie ihm die Situation erklärt hatte. „Bis Freitagabend hast du keine Termine.“
„Danke, Zach. Sag allen, dass wir uns am Dienstag sehen.“
„Mach ich. Las Vegas, was?“
„Ja. Wir haben einen Tag, um die Stadt zu erkunden. Ich bin bis jetzt noch nie in Las Vegas gewesen.“
„Ich hab gehört, man kann da ganz schön in Schwierigkeiten geraten.“
Sie lachte. „Wir passen auf uns auf. Im Moment arbeiten wirgerade daran, ein Taxi anzuhalten.“
„Okay. Also dann, treibt es nicht zu wild!“
„ Moi? Niemals!“
Logan schaffte es irgendwie, ein Taxi zu ergattern. Sie hätten auch auf ein Hotelshuttle warten können, aber es war drückend heiß, und Charlie war hungrig und quengelig.
Im Taxi las Logan den Gutschein, den sie von der Fluggesellschaft bekommen hatten. „Airporter Express“, murmelte er und zerknüllte das Papier. „Weißt du, was? Ich habe eine bessere Idee.“
„Und zwar?“ Daisy musterte ihn skeptisch.
„Wir haben eine Nacht in Las Vegas. Da können wir es besser haben als im Airporter Express.“
„Ich versteh nicht, was du meinst.“
Er beugte sich zum Fahrer vor. „Fahren Sie uns bitte zum Bellagio.“
„Was ist Bellagio?“, fragte Charlie.
„Das ist eine Art Disneyland für Erwachsene.“
Logan hatte nicht übertrieben. Im Gegenteil, Disneyland wirkte blass im Vergleich mit der unglaublichen Lichtershow auf dem Vegas Strip. Charlie vergaß sogar für einen Augenblick seinen Hunger und starrte mit offenem Mund aus dem Fenster.
„Hey, Momdad“, sagte er. „Guckt euch all die Leute an.“ Er drückte das Gesicht gegen die Scheibe und sah den Straßenkünstlern zu, den Betrunkenen, den Touristen und Prostituierten, die die Straßen zwischen den riesigen Kasinokomplexen bevölkerten. „Was ist das für eine Stadt?“
„Tja, Toto, ich schätze, wir sind nicht mehr in Kansas“, zitierte Daisy den berühmten Spruch aus Der Zauberer von Oz .
„Cool.“
„Hat das Hotel einen Swimmingpool?“, wollte Charlie wissen, denn das war das Einzige, was ihn wirklich interessierte.
„Ich weiß es nicht. Logan, gibt es da einen Pool?“
Logan lachte. „Ob es da einen Pool gibt?“
Das Bellagio hatte nicht nur mehrere Pools, sondern auch eine riesige Wasserfontäne, die im Takt der Musik zu tanzen schien.Wenig später standen sie alle drei genauso gebannt davor wie die anderen Touristen. Menschen drängten sich an der Betonbrüstung, um zuzusehen. Logan kaufte sich und Charlie an einem Stand in der Nähe je einen Hotdog, damit Charlie bis zum Abendessen durchhielt. Drei frischverheiratete Pärchen posierten vor der Fontäne und ließen sich fotografieren. Daisy war nicht im Arbeitsmodus, aber sie freute sich über das übersprudelnde Glück der Bräute und die Art, wie die aufsteigende Wasserfontäne diese Freude widerzuspiegeln schien.
Als sie die Lobby betraten, hörte sie, wie der vor ihnen gehende
Bräutigam seine Braut fragte: „Und wie heißt du noch mal?“
„Ich will meine Mickey-Maus-Ohren tragen“, sagte Charlie. Im Disneyland hatte ihm ein riesiger Mickey die Hand geschüttelt. Seitdem waren die Ohren für ihn etwas Heiliges.
„Null Problemo“, sagte Logan und ging zum Empfangstresen. Während er die Formalitäten erledigte,
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