Zerrissenes Herz

verzog das Gesicht. Olis Typ vom Frühjahr hatte er noch nie gemocht.
    „Die sind ein Raster“, lachte auch Oli, um dann an zwei dunkle Geheimnisse aus Dennis’ Leben zu denken.
    Nicht einmal mit Hendrik hatte er jemals darüber gesprochen. Ob Stefan wohl wusste, … egal.
    Und Hendrik. Den Kumpel hätte das eh nur leicht erschüttert. Und nun war sogar er, Oli, erschüttert. Er schwor sich, so tief wollte er nie wieder fallen.
    Wenn er nur Stefan erst verdaut hätte.
     
    Später, beim Kölsch im Corner, schafften sie es sogar, sich über alte Zeiten, Urlaub und den gemeinsamen Job zu unterhalten, ohne dass er ständig an seinen Ex denken musste.
    Da Oli auch um 23 Uhr noch fit war, brauchte Hendrik ihn eh nicht mehr groß von der neuen Fetisch-Party in Köln zu überzeugen.
    Sein Entschluss stand fest.
    Abdancen, am besten die ganze Nacht.
    Noch an der Bahn auf dem Rudolfplatz sagte er Hendrik Servus, um heim zu eilen.
    Kurz unter die Dusche und dann in die neuen geilen Sportswearklamotten.
    Gleich um die Ecke, auf der Mittelstraße, im ehemaligen Neuschwanstein, war Partytime.
    Gegen Mitternacht war er dort.
    Jeans und Jacke blieben an der Garderobe. Die Tanzfläche wollte erobert werden.
    Oli erblickte drei, vier Bekannte, brachte sich mit einem Wodka-Cola in die richtige Stimmung, eh es für ihn kein Halten mehr gab.
    Abdancen zu einer geilen Mucke war angesagt.
    Dabei war das Publikum nur Nebensache.
    Erst eine Stunde später schaute er sich um.
    Der Saal war bereits gut gefüllt, die meisten Jungs in Leder, einige in Sportklamotten, Shorts oder einfach kinky.
    Oli fühlte sich wohl. Gran und Ibiza gingen ihm durch den Kopf. Berlin und auch Amsterdam.
    Ratz Fatz stand er als einer der Ersten mit nacktem Oberkörper auf der Tanzfläche.
    Und er kam an.
    Mindestens zwei Dutzend Kerle warfen einen Blick auf den schlanken, südländisch wirkenden Kerl in den kurzen hellblauen Shorts.
    Drei, vier gingen sogar auf Tuchfühlung mit dem jungen Mann.
    Oliver machte an. Bewusst oder unbewusst.
    Er provozierte, ließ sich kurz berühren, tanzte mit zwei Kerlen, Hautkontakt war angesagt.
    Dann drehte er sich. Mehr als das wollte er nicht. Kein Kuss, kein Gespräch.
    Einfach Party.
    Die Lust aus dem Bauch schreien. Bis ihm heiß wurde.
    Der nächste Wodka Red Bull war fällig.
    Danach eine Runde durch die Location.
    Neben einigen bekannten Gesichtern war Oli erstaunt, wie viel Typen er nicht kannte.
    Fast alle in geilen Klamotten. Als er zurück zur Tanzfläche kehrte, war es auch hier voll geworden. Die meisten Kerle hatten ihre Shirts inzwischen ausgezogen.
    Einige beim knutschen, fummeln oder am Rand der Tanzfläche beim kiffen.
    Fuck, überlegte Oli.
    Hier hatten alle nur noch Sex, Party und Spaß im Kopf.
    Kaum auf der Tanzfläche, fand auch er wieder Beachtung.
    Stimmung wie sicher auf der Greencom, überlegte der junge Mann.
    Wenn er wollte, hätte er sofort einen Kerl am Hals oder zum Sex machen in einer der dunklen Ecken hinter der Tanzfläche.
    Vom vorhandenen Darkroom ganz zu schweigen.
    Doch Oli war wieder nicht danach.
    Plötzlich fiel im Stefan ein. Stefan und Dennis.
    So ähnlich war ganz sicher die Stimmung auf der Greencom gewesen. Stefan hatte genau so sicher getrunken.
    Er, Oli, weit weg, 100 geile Jungs da und dann …
    Dann hatte wohl irgendwer Neues vor seinem Ex gestanden.
    Der Reiz des Neuen. Knutschen, Sex und Abschuss. Sein Abschuss.
    So ungefähr musste es gewesen sein.
    Oli begann zu tanzen.
    Stefan war plötzlich ganz weit weg. Wie in einer anderen Welt.
    Oli schwor sich, nie wieder, nie nie wieder sollte ihm ein Kerl so wehtun!
     
    Nach dem nächsten Wodka Red Bull veränderte sich auch Olis Stimmung.
    Nach Wochen erwachte seine Geilheit neu.
    Plötzlich stand er wieder auf der Tanzfläche, baggern war angesagt.
    Eher auswählen.
    Bis er nach zehn Minuten einen ganz jungen Typen im Arm hatte.
    Sicher grad erst 20. Wenn überhaupt.
    Die kleine Sau ging ihm voll an die Wäsche, bis die beiden auf einmal rumknutschten.
    Es ging.
    Oli spürte, er hatte voll nen Ständer.
    „Bock auf nen Blow Job?“, machte ihn der Kleine heiß.
    Oliver nickte, als der junge Wuschelkopf ihn auch schon mit sich fort, Richtung Darkroom zog.
    Hier, in einer Ecke, ließ er sich auf ein Ledersofa fallen.
    Der Kleine kniete sofort vor ihm, um seinen Lümmel mit dem Mund zu verwöhnen. Oli stöhnte auf.
    Dieses Feeling noch einmal zu erleben. Minuten lang.
    Bis er wieder auf die Tanzfläche wollte.
    Den Kleinen nahm