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Zerrissenes Herz

Zerrissenes Herz

Titel: Zerrissenes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Förster
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kein Lebenszeichen mehr gekommen. Vielleicht hatte Sven ihn ja schon vergessen.
     
    Das Gegenteil war der Fall.
    Zur gleichen Zeit saß der Doc mit Steven und Tom in der Altstadt am Rhein, beim essen, um den Freunden dabei von dem letzten Date mit Oliver zu berichten.
    Tom verzog das Gesicht.
    „Entschuldige, ich hab es ja gewusst.“
    Doch sein Freund widersprach.
    „Schatz, ich glaub nicht, dass du recht hast. Dann hätte Oli sich sicher anders verhalten. Dann wäre es nur eine Sache für eine Nacht gewesen. Oder er hätte lediglich noch eine SMS geschickt. Ich glaub sogar, dass auch er Sven sehr mag. Aber irgendetwas stimmt da nicht.“
    „Schatz, machst du das mit deinen Kids auch so?“, spielte Tom auf Stevens Lehrertätigkeit an.
    „Ein bisschen Psychologie gehört mit zum Studium. Und manchmal sind wir Jungs ja wie große Kinder.“
    „Okay. Wende dein Wissen aber bitte nicht bei mir an. Grins. Aber vielleicht hast du mit Oliver sogar recht.“
    „Inwiefern?“, blickte Sven auf den Rhein, dann rüber zur Hohenzollernbrücke.
    „Okay, ich fand Olis Outfit beim CSD sehr sexy. Aufreißerisch. Er wirkte sympathisch, aber oberflächlich. Den Typ, den man gern vernascht, aber besser nicht wieder sieht.“
    „So ist Oli nicht“, trank Sven sein Weinglas leer.
    Tom nickte.
    „Das hab sogar ich nun begriffen. Gut, dann muss es also einen Grund geben. Wenn Oliver dir wichtig genug ist, find es raus und dann redet noch mal miteinander.“
    Sein Freund nickte.
    „Seh ich auch so. Hast du schon mal überlegt, was nicht stimmte?“
    „Seit zwei Tagen ununterbrochen. Aber da war nichts.“
    „Sorry. Und beim Sex?“
    Sven grinste.
    „Optimal, würde ich sagen.“
    Auch Tom musste grinsen.
    „Vielleicht hat Oli ja noch andere Interessen. Sado-Maso Spiele oder so was.“
    Sven grinste immer noch.
    Doch der Freund blieb bei der Behauptung.
    „Weißt du es? Ihr kennt euch gut drei Wochen. Da kann doch noch alles Mögliche bei rauskommen. Neulich hab ich noch gelesen, wie viele Menschen ein Doppelleben führen.“
    „Meinst du, Oliver hat noch Frau und Kinder, oder was?“
    „Zum Beispiel, Herr Doktor. Wie wäre es übrigens mit einem Verdauungsspaziergang? Über die Hohenzollernbrücke in den Rheinpark?“
     
    Als sie vor den unzähligen Schlössern auf der Brücke standen, lächelte Tom.
    „Schatz, wann hängt hier unser Schloss?“
    „Blödsinn. So was fangen wir gar nicht an.“
    Sven dagegen blickte verträumt auf das Gitter mit den unterschiedlichsten Schlössern. Er hatte immer schon einen romantischen Touch gehabt. Er dachte an Oli, ohne zu ahnen, wie viele Tränen der CSD Bekannte auf dieser Brücke im vergangenen Winter vergossen hatte.
    Auch bei dem Spaziergang blieb Oliver Thema.
    Bis Steven ihm den Rat gab.
    „Du, wer kennt Oli am besten? Doch wohl seine Freunde. Versuch doch über die rauszubekommen, wo ein Grund liegen könnte.“
    „Blödmann. Wie schaut das denn aus? Spionage pur. Da hab ich Null Bock drauf.“  
    „Du sollst auch nicht spionieren. Aber sicher hat Oliver mit ihnen über euch gesprochen. Wenn er dir die Antwort nicht gibt, oder geben kann. Seine Freunde bestimmt.“
     
    Den ganzen Sonntag dachte Sven über Stevens Ratschlag nach.
    Montagabend waren Olis Freunde sicher in der X-Bar. Oliver ausnahmsweise nicht. Er hatte eine Abendveranstaltung beim Finanzamt, das wusste Sven.
    Aber sollte er wirklich?
    Würde er sich nicht lächerlich machen? Hin und her gerissen, machte er sich dennoch am Montagabend auf den Weg in die Kneipe.
    Hendrik, Olis bester Kumpel, saß bereits an der Theke, während er in der Tür mit Ilja zusammen stieß.
    „Hallo, Doc. Cool, dass du auch alleine kommst“, begrüßte Hendrik ihn.
    „Hallo auch zusammen. Ja, ich hatte Lust auf einen Drink.“
    „N’abend. Gute Idee. Dann sind wir heut drei lustige Strohwitwer“, lachte Ilja.
    „Hey, Hendrik. Hast du schon bestellt?“
    „Grad. Ja, drei Strohwitwer beim Besäufnis.“
    Sven stutzte, als er sich zu Hendrik setzte.
    Hatte Oliver noch nicht mit ihnen gesprochen, oder in welchem Film waren die da grade? Na, mit dem Urteil wollte er gleich aufräumen.
    „Ihr seid Strohwitwer, ich bin Single“, lachte er ohne Überzeugung.
    Ilja stutzte.
    „Ja, aber mit Oli da geht doch was, oder?“
    „Ich wollte ja ... Nein ... Nicht mehr ...“
    Sven seufzte. Wie sollte er das nur erklären? Hendrik und Ilja schauten sich an.
    Hendrik dachte dabei an das letzte Gespräch mit Oliver.
    „Aber ihr mögt

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