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Zersplittert: Dystopie-Trilogie Band 2 (German Edition)

Zersplittert: Dystopie-Trilogie Band 2 (German Edition)

Titel: Zersplittert: Dystopie-Trilogie Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teri Terry
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mich um den jetzigen Moment kümmern kann.
    »Und du, Rain. Dein Verrat trifft mich. Warum bist du nicht wie abgesprochen auf Chequers?«
    »Ich konnte es nicht. Ich konnte meine Mutter nicht vor all den Menschen erschießen. Das hat sie nicht verdient.«
    Nico schüttelt den Kopf. »Du begreifst auch gar nichts. Ihre Rede, so wie wir es wollten, wäre doch nur das Sahnehäubchen gewesen. Aber du solltest um vier Uhr vor Ort sein! Du dummes Stück.« Vor Zorn bebt er.
    Aber … warum sollte ich um vier dort sein? Die Sekunden verstreichen. Jetzt ist es zehn vor vier. Was war denn für vier geplant? Nun weiß ich gar nichts mehr. Ich sollte Mum doch während der ersten Feierlichkeit im Haus umbringen. Es sei denn, Nico hat von vornherein gewusst, dass ich es nicht über mich bringen würde.
    In Nicos Augen spiegelt sich die blanke Wut. »Nach allem, was ich für dich getan habe.« Er schüttelt den Kopf. Richtet die Waffe wieder auf mich. »Ich sollte dich gleich jetzt erschießen, aber das tue ich nicht. Weißt du auch, warum?«, fragt er im Plauderton. »Du musst leben, um an einem anderen Tag zu sterben. Dein Tod kann noch immer unglaublich wirkungsvoll sein! Heute wäre die ideale Gelegenheit gewesen. Aber was soll’s. Stirbst du eben ein anderes Mal. Und wenn wir dich dafür betäuben und irgendwo hinsetzen müssen, wir sorgen schon dafür, dass du für die Nachwelt auf Film festgehalten wirst: Das blonde Slatermädchen mit dem Engelsgesicht reißt bei einem Selbstmordanschlag unschuldige Menschen in den Tod.«
    Ich bin fassungslos. Vor Entsetzen kann ich mich nicht regen und vor Angst bekomme ich kein Wort heraus.
    »Natürlich. Jetzt verstehe ich es endlich«, sagt Dr. Lysander. »Sie wollen der Öffentlichkeit beweisen, dass ein Slater gewalttätig sein und gleichzeitig den Lordern einen Schlag verpassen kann. Doch was ist mit all den anderen Slatern? Was würde wohl aus ihnen werden?«
    Langsam wird selbst mir in meiner Panik klar, was das bedeutet. »Die Lorder würden in uns allen eine Bedrohung sehen. Denn sie wüssten ja nicht, wer als Nächstes ausrastet. Wie würden sie darauf reagieren?«
    »Jede weitere Gräueltat der Lorder hilft unserer Sache. Verschafft uns weitere Anhänger. Tori«, bellt er. »Sperr die beiden zusammen ein.«
    Tori sieht ihn irritiert an. »Aber was geschieht denn mit den Slatern?«
    Nico verdreht die Augen und zielt mit der Waffe auf sie. Da scheint sie irgendetwas hinter ihm zu bemerken, was auch Nico nicht entgeht. Für den Bruchteil einer Sekunde fragt er sich wohl, ob sie ihn nur täuschen will, aber bevor er zu einem Entschluss gekommen ist, fliegt ihm auch schon die Waffe aus der Hand. Katran.
    »Du Schwein«, faucht Katran. Nico täuscht an und tritt Katran mit einem Drehkick die Füße weg.
    »Tori!«, brüllt Nico. »Entscheide dich für eine Seite.«
    Tori hebt Nicos Waffe auf und starrt sie an.
    Dann blickt sie zu mir und zurück zur Waffe. Mit unsicheren Schritten gehe ich auf sie zu. »Gib sie mir«, sage ich.
    Am Boden ringen Katran und Nico. Ein Messer blitzt silbern, Katran schreit auf. Nico hat ihm den Arm aufgeschlitzt. Jetzt rappelt sich Nico hoch, das Messer gezückt. Katran rollt sich weg, zieht ebenfalls ein Messer. Kommt auf die Beine.
    »Ben lebt!«, brüllt Nico. »Sie weiß es.«
    Tori verzieht das Gesicht. Legt an. Ich werfe mich auf den Boden, die Kugel schlägt hinter mir ein.
    Dr. Lysander ist wie gelähmt. »Laufen Sie!«, rufe ich ihr zu und diesmal hört sie auf mich, rennt in den Wald und ich hinterher; immerhin kann ich ihr hinkend folgen, so weit funktionieren meine Beine, zum Aufholen reicht es nicht. Mit jedem Schritt bringt mich die Sorge um Katran halb um. Nico kann den Kampf doch nicht gewinnen. Oder?
    Doch dann sind neue Geräusche zu vernehmen. Geschrei. Getrampel.
    Als ich mich umdrehe, sehe ich sie durch die Bäume: Lorder. Mindestens ein halbes Dutzend marschiert auf das Haus zu.
    LAUF.
    »Halt«, sagt jemand vor mir. Die Stimme kenne ich.
    Und ich gehorche. Statt abzutauchen, anzugreifen oder sonst etwas zu tun, halte ich an.
    Vor mir steht Coulson.
    »Du hättest dir die Sache viel einfacher machen können, wenn du mir nur gesagt hättest, was hier vor sich geht. Zum Glück hat Cam uns Bescheid gegeben und ist dir gefolgt.«
    »Mir gefolgt …? Wie?«
    Coulson tippt sich an die Stirn und lächelt schief. Es wirkt irgendwie falsch. Plötzlich zückt er eine Pistole und richtet den Lauf auf meinen Kopf.
    Das war’s jetzt, nach

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