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Zersplittert: Dystopie-Trilogie Band 2 (German Edition)

Zersplittert: Dystopie-Trilogie Band 2 (German Edition)

Titel: Zersplittert: Dystopie-Trilogie Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teri Terry
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auf den Verkehr.
    Dann seufzt sie. »Erwachsenenkram. Es ist kompliziert, Kyla«, das ist alles, was sie sagt.
    Wir fahren schweigend weiter, bis das Krankenhaus vor uns auftaucht. Zwischen den gewundenen Gassen und den alten Gebäuden sticht es hässlich heraus – eine moderne Abartigkeit. Die Klinik, in der das Slating durchgeführt wird, ist ein Symbol der Macht der Lorder und damit ein eindeutiges Angriffsziel.
    Ich präge mir die Anzahl und die Position der Türme auf dem Gelände ein, denn ich habe Nico haargenaue Karten versprochen, von außen und innen. Und die wird er bekommen. Jeder könnte die erstellen, bestimmt hat es auch schon jemand getan. Einer von dem ganzen medizinischen Personal war sicherlich bestechlich. Doch Nico will wahrscheinlich eine Absicherung, und mir vertraut er, weil er mich selbst ausgebildet hat.
    Wir fahren bis zum Haupteingang und reihen uns in die Schlange ein. Lorder durchsuchen am Tor die Autos, die Besucher müssen aussteigen und durch einen Metalldetektor gehen, bevor sie in die Garage fahren dürfen.
    Mir wird unbehaglich. Was, wenn Nico falschliegt und das Kom unter meinem Levo doch gefunden werden kann? Vielleicht hätte ich es abnehmen sollen? Geht das überhaupt? Ich habe es bisher nicht versucht.
    Es geht nur mühsam voran. Schließlich sind wir an der Reihe. Der Lorder auf unserer Seite des Tors hebt die Hand, um uns anzuhalten. Er macht eine respektvolle Geste in Mums Richtung: Er legt die Hand ans Herz, dann streckt er sie aus. Mit Bedauern lässt er uns wissen, dass wir diesmal genauso geprüft werden wie alle anderen.
    Wir steigen aus dem Auto, und meine Füße sind schwer wie Blei, während ich auf den Metalldetektor zugehe. Ein Alarm ertönt, als ich durchlaufe, und ich gerate in Panik, bis mir klar wird, dass er durch das Levo ausgelöst wurde. Ein Lorder mit einem Handscanner lässt mich die Arme ausstrecken und fährt meinen Körper damit ab. Als er zu meinem Levo kommt, piepst es wieder, dann winkt er mich durch.
    Das war es schon? Offenbar ist das Kom gut verborgen. Wenn ich nicht wüsste, dass es da ist, könnte ich es nicht mal ertasten. Bei Slatern mit funktionierendem Levo ginge das wohl nicht. Das Kom würde Schmerzen auslösen und der Wert gleich in den Keller fallen.
    Wir steigen wieder ins Auto und fahren in das unterirdische Parkhaus. Mein Magen zieht sich zusammen – werde ich vor Dr. Lysanders strengem Blick bestehen? Jeden Samstag habe ich einen Termin bei ihr. Sie möchte unbedingt herausfinden, warum ich mich von anderen Slatern unterscheide.
    Und jetzt bin ich ganz anders. Wie bringe ich das Gespräch hinter mich? Dr. Lysander ist schlau, der klügste Mensch, den ich kenne. Sie durchschaut einen sofort.
    Ganz ruhig. Verbirg gar nichts. Erzähl ihr von deinem inneren Kampf.
    Ja, klar.
    Ich muss Kyla sein, das Mädchen, das sie kennt, und nur sie. Sonst niemand. Also konzentriere ich mich auf Kyla.
    »Kyla?« Dr. Lysander steht an der Tür ihres Büros. »Komm rein.«
    Ich setze mich auf den Stuhl vor ihrem Schreibtisch und bin froh, als sich die Tür hinter mir schließt, denn davor steht ein Lorder. Offenbar sind sie wegen eines neuen Angriffs in Alarmbereitschaft.
    Beim letzten Attentat vor ein paar Wochen wurde Dr. Lysander beim ersten Anzeichen von Unruhe weggebracht und war verschwunden, ehe die Terroristen hier im Büro auftauchten. Einer der Terroristen hatte sein Gewehr auf mich gerichtet, doch der andere meinte, er solle keine Kugel an einen Slater verschwenden. Wo haben sie Dr. Lysander so schnell hingebracht?
    Sie tippt einen Augenblick lang auf ihren Bildschirm, dann blickt sie auf. »Du siehst heute sehr nachdenklich aus. Vielleicht beginnen wir damit, dass du mir erzählst, worüber du dir Sorgen machst.«
    Die Wahrheit, aber nicht zu viel davon. Dr. Lysander belügt man auf eigene Gefahr.
    »Ich habe an die ganzen Sicherheitsmaßnahmen gedacht, die wir heute über uns ergehen lassen mussten.«
    »Ah, verstehe. Beunruhigt dich das?«
    Heute auf jeden Fall. »Ja.«
    »Warum denkst du, ist das so?«
    »Ich habe Angst, dass sie mich wegschleppen und einsperren.«
    »Hast du ein schlechtes Gewissen?« Sie lacht auf, offenbar hält sie ihre Frage für einen Witz. Slater machen nie irgendwas falsch. Fast nie, meine ich – siehe Ben. Aber wenn Slater sein bedeutet, dass man anderen und sich selbst nicht gefährlich werden kann, warum werden wir dann alle so sorgfältig überwacht und beobachtet?
    Und ich bin anders. Jetzt noch mehr,

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